Linker Finger im Marstall: Ein Mitarbeiter der AWO stimmt über 50.000 € für die AWO ab – natürlich positiv!

In den Versammlungen unserer Stadtverordneten ist es so, dass bei Abstimmungen diejenigen Politiker vor die Tür gehen müssen, die persönlich im Thema involviert sind. Was meint: Ging es um ein Bauprojekt, das den Architekten Rolf Griesenberg (SPD) tangiert hat, dann ist der Genosse stets vor die Tür gegangen, wenn die Stadtverordneten darüber abgestimmt haben. Und auch gestern: Als darüber abgestimmt wurde, ob die AWO jährlich weitere 50.000 Euro für das Peter-Rantzau-Haus bekommen soll, hat AWO-Geschäftsführer Jürgen Eckert (SPD) die Reithalle für die Dauer der Abstimmung verlassen. Nicht aber der Stadtverordnete Ali Haydar Mercan (Die Linke).

Der Linke Ali hat seinen Finger bei der Abstimmung auch nicht in die Nase gesteckt, sondern in die Höhe, damit die AWO die Kohle aus der Stadtkasse bekommen soll, was zu einem einstimmigen Beschluss der Zustimmung durch alle Stadtverordneten beigetragen hat, die das Geld ja nicht aus der eigenen Tasche nehmen müssen.

Aaaber: Ali Haydar Mercan hätte gar nicht abstimmen dürfen, denn er ist Mitarbeiter der AWO. Genauer: Der Stadtverordnete Ali Haydar Mercan macht eine Ausbildung zum Erzieher bei der AWO soziale Dienstleistungen gemeinnützige GmbH. Das teilt der Linke selber auf seiner Facebook-Seite mit. Und damit ist er als Stadtverordneter befangen und hätte demzufolge zusammen mit Jürgen Eckert den Saal verlassen müssen.

Für TOP 11 Raumprogramm für den Rathauserweiterungsbau der Stadt Ahrensburg brauchten die Stadtverordneten eine 20-minütige Auszeit zwecks Beratung in den Fraktionen, was am Ende dazu geführt hat, den Punkt  von der Tagesordnung abzusetzen. Und bei TOP 13, dem Bericht des Landesrechnungshofes über das Ergebnis der Prüfung 2017, gab es die üblichen Rempeleien  gegen den Bürgermeister (vorrangig von CDU-Fraktionschef Detlef Levenhagen), wobei der außenstehende Bürger nicht mit Sicherheit erkennen kann, wo hier die wahren Ursachen für die Differenzen liegen.

Am Ende die traurige Nachricht, die Bürgervorsteher Roland Wilde (CDU) am Anfang bekanntgegeben hat: Martin Hoefling war gestern zum letzten Mal mit AhrensburgTV vor Ort, um die Statements der Politiker am Ende der Versammlung aufzuzeichnen. Über 5 Jahre lang hat er das getan, nun aber rien ne va plus. Sein berufliches Business lässt den montäglichen Social-Job, der bis in die späte Nacht hinein passiert, nicht mehr zu. Und die Mehrheit der Stadtverordneten, die mit 50.000 Euro Steuergeld für das CCA die Rampengasse dekorieren wollen, diese Damen und Herren sind im Laufe von fünf Jahren nie auf die Idee gekommen, darüber abzustimmen, dass der TV-Mann den Job vielleicht auch als Auftrag der Stadt und gegen Honorar hätte machen können, was unter “Stadtmarketing” verbucht werden kann.

Martin Hoefling verabschiedete sich gestern vor den Stadtverordneten, die sich wiederum mit Applaus bei dem TV-Macher bedankten. Für Roland Wilde war die Nachricht am Abend so überraschend gekommen, dass der Bürgervorsteher es nicht geschafft hatte, sich von Martin Hoefling im Namen der Stadt mit einem Blumenstrauß dankend zu verabschieden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Oktober 2019

9 Gedanken zu „Linker Finger im Marstall: Ein Mitarbeiter der AWO stimmt über 50.000 € für die AWO ab – natürlich positiv!

  1. Observator

    Na prima. Von so einem linken Erzieher lernen die Kinder dann bestimmt auch noch andere Tricks, wie man sich Vorteile erschleichen kann. Erstaunlich ist, dass der Bürgervorsteher sich nicht zu Wort gemeldet hat, denn der müsste eigentlich darüber informiert sein, ob ein Stadtverordneter befangen ist oder nicht. Aber vielleicht ist das ja auch eine Annäherung von CDU und Linken in Ahrensburg, die es in Thüringen nicht geben wird. 😉

  2. Torsten Schmidt

    Was ist nur mit der Ahrensburger CDU los ? Nicht nur, dass von der CDU keinerlei Gegenrede zur stillen Geschäftsschädigung durch die Eliminierung von Parkplätzen und übereifrigen Politessen bekannt ist, jetzt stellt sich der Fraktionsvorsitzende Herr Levenhagen ganz offen gegen die nätürlichen Interessen der Geschäftsleute. Früher verstand sich die CDU ebenso wie die FDP als Interessenvertreter der gesellschaftlichen Mitte. Frage : Gehören die kleinen Geschäftsleute in der Ahrensburger Innenstadt nicht mehr zur gesellschaftlichen Mitte ?

  3. Halloween

    Den Stadtverordneten Ali Haydar Mercan findet man auch doppelt. Gesehen auf der Facebook-Seite der “Antifaschistischen Jugend Ahrensburg”. Hier hat er den Daumen für *Gefällt mir* nicht nur als Ali Mercan gehoben, sondern gleich noch einmal als Ali Haydar Mercan. Das sorgt für mehr sichtbare Zustimmung. Und sein Kollege zur Linken, der Stadtverordnete Erik Schrader hat genauso das Däumchen nach oben gerichtet.

  4. Halloween

    Dass Herr Mercan sehr fleißig ist, lässt sich daran ablesen, dass er neben seiner Ausbildung zum Erzieher auch noch das Ehrenamt eines Stadtverordneten ausführt und darüber hinaus sitzt er auch noch im Hauptausschuss und im Sozialausschuss. Aber das reicht ihm immer noch nicht, weshalb er noch einen 450-Euro-Job sucht am Wochenende. Welcher Stadtverordnete einer anderen Partei ist so einsatzbereit wie der Herr Mercan?

  5. H. W. Klose

    Zu den Politikerstatements auf ahrensburg.tv: Der Stadtverordnete Mercan glaubt offenbar, dass “gefördertes Geld” kein Steuergeld der Bürger ist sondern aus Beschlagnahmen von Clan-Vermögen stammt, das illegal gerafft worden ist. Vielleicht kann der junge Mann noch nebenbei einen Lehrgang machen in Sachen Steuern und Finanzen.

  6. Narrenhof II

    Danke Herr Dzubilla, Danke !
    Für einen Beweis ist es immer besser, gleich zwei Belege zur Hand zu haben.
    Denn Ihnen ist es mit dem obigen Foto erneut gelungen, die bewusste Zerstörung von Demokratie per Foto sichtbar zu machen: Das erste Foto zeigte den rechten SPD-AWO-Mann J.E.. Ihr heutiges und zweites Foto zeigt einen Linken AWO-Mann, der aber ganz rechts sitzt.
    Frage: Warum sitzt dieser Linke Finger ganz rechts ?
    Antwort: Weil es auf die eigene persönliche Sicht ankommt – nicht auf demokratische Regeln.
    Voraussetzung: Der Herr Versammlungsleiter sieht, hört und sagt nichts.

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