Ein Tauschhandel zwischen Stadt und Kirche, der leicht zum Kuhhandel werden könnte

Das 3. Buch Abendblatt berichtet: „Kirche will für Kita-Neubau Fläche mit der Stadt tauschen“. Und das wirft Fragen auf – jedenfalls bei mir. Denn wie es so üblich ist beim 3. Buch Abendblatt, bleiben in dem Bericht mehr Fragen offen als Antworten gegeben werden. Und Reporter Klix berichtet, ohne dabei wichtige Hintergründe zu erläutern. Aber dafür gibt es ja Szene Ahrensburg. 😉

Kita Kleine Nordlichter

Wir lesen: „Der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Hamburg-Ost plant den Abriss und Neubau seiner Ahrensburger Kita Kleine Nordlichter am Wulfsdorfer Weg.“ Hierzu muss man wissen, dass die Kita Kleine Nordlichter früher von der Kirche betrieben wurde und heute in den Händen der Stadt Ahrensburg liegt. Und die Stadt Ahrensburg soll im Rahmen eines Grundstücktausches mit der Kirche zusätzlich 105.000 Euro bezahlen, da beim Tausch zwischen Stadt und Kirche der Wanderweg zum Familienzentrum Blockhaus, der auch ein wichtiger Schulweg zur Grundschule Am Reesenbüttel ist, verlegt werden muss, weil die Kirche einen Teil davon für ihren geplanten Parkplatz Neubau benötigt.

Nun meine erste Frage: Ein Tausch bedeutet, dass zwei etwas geben und gleichzeitig nehmen, und das möglichst im gleichen Wert, da es sonst für einen der Tauschhändler ein schlechter Tausch wäre. Beim angeführten Tausch gibt die Stadt den Wanderweg östlich der Kita und bekommt dafür die Fläche für einen neuen Weg westlich der Kita – in exakt der gleichen Quadratmeterzahl, versteht sich. Das Dumme daran: Die Stadt muss für diesen Tausch die genannten 105.000 Euro bezahlen, die auch eine neue Ampelanlage beinhalten. Was den Tauschhandel sehr einseitig erscheinen lässt, denn wenn alles so bleibt wie bisher, dann spart die Stadt damit 105.000 Euro oder…?

Städtisches Grundstück mit Schul- und Wanderweg und einer Grünfläche zum Relaxen

Die Kirche will ihr Gebäude abreißen und das Grundstück neu bebauen lassen. Damit aus vier Kita-Gruppen mit 80 Plätzen dann acht Gruppen für 130 Kinder entstehen können. Und damit zeigt die Kirche an, dass sie soviel Geld hat, dass sie ihr Immobiliengeschäft erweitern möchte, denn es ist zu vermuten, dass nicht die Kirche die Kita betreiben wird, sondern die Stadt Ahrensburg soll das auch künftig im Kirchengebäude tun. Und wo die 80 Kinder während der Bauzeit einen Kita-Platz finden werden, erfährt der Leser auch nicht aus der Zeitung.

Meine wichtigste Frage: Warum kauft die Stadt das Gebäude nicht von der Kirche, die dringend Geld benötigt, und baut darauf selber eine Kita? Tut sie das vielleicht nicht, weil die Stadt unser aller Geld lieber in Umkleideräume für Sportler am Stormarnplatz stecken möchte, wo man 1.200.000 Euro ausgeben will, was dem Wert von vier Einfamilienhäusern entspricht…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. August 2019

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)