Mauern: In Berlin, in den USA und in den Köpfen von Ahrensburger Stadtverordneten

Eigentlich ist es kein spezielles Ahrensburger Thema, aber es hat immerhin deutsche Vergangenheit. So war da mal ein gewisser Walter Ulbricht, der eine Mauer bauen ließ, damit die Menschen sich nicht aus seinem Dunstkreis fortstehlen sollten. Und nun ist es ein gewisser Donald Trump in den USA, dessen Vorfahren aus Deutschland stammen, und der sagt, es wird eine Mauer gebaut, damit die Mexikaner nicht in die USA kommen können. Meine heimliche Vermutung jedoch ist: Trump hat Angst, dass weite Teile der US-Bevölkerung vor ihm nach Mexiko flüchten werden, wenn er seine Rolle in der Politik so weiterspielt, nämlich die von Dick & Doof in einer Person als Adolf Gröfaz in dem Monumentalfilm: “Dummheit ist Trump(f)”.  😉

Maurer von gestern und heute (Bilder: BILD-Zeitung online)

Die Einleitung und die Abbildungen sind aber bloß der Eyecatcher, um Sie zu meinem eigentlichen Thema zu führen. Denn auch in Ahrensburg gibt es Mauern. Die stecken in den Köpfen von Stadtverordneten. Dort ist festgemauert, was scheinbar nicht mehr zu verändern ist. So sehen die Damen und Herren weiterhin einem Abbau von Parkplätzen in der Innenstadt unbeteiligt zu, ohne dass neue geschaffen werden. Und die wenigen Stellplätze, die übrig bleiben, lassen sie betonfest mit Gebühren belegen statt mit Parkscheiben. Und sie wollen keinen romantischen Weihnachtsmarkt am Schloss haben, wie die Bürger es wünschen, sondern sie träumen von einem Monumentalkino neben dem Bahnhof, passend zum Kolosseum schräg gegenüber. Und sie wollen keinen günstigen Wohnraum auf dem Gelände der Alten Reitbahn fördern, sondern sie möchten dort lieber einen Edeka-Markt an den Rand der Innenstadt verlegen. Und sie wollen Sportplätze mitten in der City für ein paar Kicker zur stundenweisen Benutzung erhalten, anstatt eine gemeinsinnige Nutzung des gesamten Areals durch viele Bürger rund um die Uhr zu ermöglichen und die Sportplätze an den Ostring zu verlegen, wo sich andere Sportstätten bereits befinden.

Und sie wollen den Ahrensburger Wochenmarkt weiterhin in staatlicher Beamtenhand veröden lassen, statt ihn in private, marktwirtschaftlich ausgerichtete Hände zu legen, um das einstige Ahrensburger Aushängeschild wieder attraktiv zu machen. Und sie lassen es weiterhin zu, dass der Rathausplatz mit parkenden Autos vollgestellt wird, statt die Fahrzeuge unter dem Stormarnplatz verschwinden zu lassen oder wenigstens unter dem gesamten Rathausplatz. Und sie wollen den Läden in der Innenstadt die Kunden abgraben und die Leerstandsquote steigern, weshalb sie Einkaufsmärkte am Stadtrand genehmigen, wo Parkplätze reichlich und kostenlos vorhanden sind.

Und die Stadtverordneten von Ahrensburg wollen eine so gut wie leerstehende Galerie im Marstall auf Kosten der Steuerzahler weiterhin leerstehen lassen, anstatt dort die Stadtbücherei unterzubringen und das Gebäude der Stadtbücherei zum „Kleinen Rathaus“ werden zu lassen, wodurch z. B. jetzt auch der kostspielige Umzug ins Gewerbegebiet hätte vermieden werden können und möglicherweise auch ein Neubau neben dem Rathaus. Und sie wollen seit Jahren eine Ruine hinter dem Marstall haben, die mit rund 1 Million öffentlicher Euro angekauft wurde, um danach zu überlegen, warum das überhaupt Sinn machen könnte.

Und die Stadtverordneten wollen eine beknackte Kunststofffigur, die nichts mit Ahrensburg zu tun hat, weiterhin auf dem Rondeel vor sich hin gammeln lassen. Und sie wollen Ahrensburg zur Durchfahrt für endlos lange Fernzüge frei werden lassen, die Tag und Nacht durch unsere Stadt donnern sollen, weil Ahrensburg dafür eine S-Bahn bekommt, die so nötig ist wie der „Muschelläufer“ auf dem Rondeel. Und sie wollen kein Stadtmarketing für Ahrensburg, weil sie überhaupt keine Vorstellung davon haben, was Marketing überhaupt bedeutet, weshalb sie staunend zuschauen, dass dafür in vier Jahren des Herumgammelns rund 500.000 Euro an Steuergeld verschwendet worden sind, ohne dass jemand die genaue Höhe dieser Summe mal offiziell nennt. Ein klarer Fall für den Bund der Steuerzahler genauso wie damals das Luxus-Klo vor dem Rathaus, das in der Großen Straße neu entstehen soll.

Ach ja, und sie wollen noch etwas wollen die Stadtverordneten von Ahrensburg, und zwar bei der nächsten Kommunalwahl wollen sie alle wiedergewählt werden.

Postskriptum: Nun komme jetzt bitte niemand mit dem Einwurf, die angeführten Maßnahmen wären doch alles die Aufgaben vom Bürgermeister, der die Anträge dafür bei den Stadtverordneten stellen muss! Wirklich? Denn was ist, wenn der Bürgermeister die Anträge nicht stellt, weil er persönlich gar kein Interesse daran hat? Sind den Stadtverordneten dann etwa alle Hände gebunden? Was bedeuten würde: Wenn der Bürgermeister keine Anträge an die Politik stellt, legen die Stadtverordneten ihre Hände in den Schoß, drehen ihre Däumchen und warten auf Sonnenschein…?

Ich verstehe Kommunalpolitik in Ahrensburg schon lange nicht mehr. Vielleicht kann mich mal ein Insider aufklären, wie diese Politik in der Schlossstadt wirklich passiert…?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Februar 2019

5 Gedanken zu „Mauern: In Berlin, in den USA und in den Köpfen von Ahrensburger Stadtverordneten

  1. Peter Holzer

    Dazu passt auch die Frage, warum man von einer Laienandacht spricht, wenn der Bürgermeister seinen Rechenschaftsbericht abgibt.

  2. Martin R.

    Stellen Sie diese Frage doch einmal in dem von ihnen so geschätzen Facebook – Forum. Dort sind doch auch von unseren Hobbypolitikern welche aktiv!

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ich wurde auf diesem öffentlichen Facebook-Forum gesperrt wie auch eine andere Szene-Leserin, die dort eine Frage gestellt hat. Bis jetzt habe ich dazu noch keine diesbezügliche Frage von Stadtverordneten gelesen, die dort aktiv sind.

  3. Karl-Eduard von Schnitzler

    Der Ali von den “Linken” fühlt sich dort vermutlich zuhause, weil das Forum ihn an die gute alte Zeit erinnert, als die Partei, aus der “Die Linke” hervorgegangen ist, noch in einem Teil von Deutschland regiert hat. Damals gab es ähnliche Methoden der Stasi bezüglich der Meinungsmanipulation von Bürgern. Wobei sich hier die Frage nach dem versteckten Administrator stellt – vielleicht ein Stadtverordneter?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)