Darf ein stadteigener Betrieb auch Werbeflächen verkaufen?

Vor dem stadteigenen Schwimmbad, dem Badlantic, steht eine Werbetafel. Auf dieser Tafel ist ganz viel Werbung. Nicht nur von Firmen aus Ahrensburg, sondern auch von auswärtigen Unternehmen. Und auch Werbung vom Badlantic. Wozu ich wissen wollte: Wem gehört diese Tafel dort?

Ich habe auf dem Ding keinen Hinweis gefunden, wer diese Werbetafel dort aufgestellt hat und betreibt. Also gehe ich davon aus, dass dieses Werbemedium dem Badlantic gehört und das städtische Unternehmen auch die Werbeflächen darauf verkauft. Das würde bedeuten, dass Mitarbeiter des Bades zweckentfremdet arbeiten, nämlich als Werbeverkäufer. Was ja nicht schlecht ist, wenn auf diese Weise das hohe Defizit vom Badlantic ein wenig minimiert wird und die Akquisition nicht in der Arbeitszeit passiert.

Aber ist es Sinn und Zweck des Freizeitbades, solche Werbeflächen zu verkaufen? Dazu muss wie gesagt jemand losgehen, die Firmen aufsuchen, mit denen verhandeln, die Werbung anbringen, die Rechnung ausschreiben und den Zahlungseingang überwachen. Wer macht das? Der Geschäftsführer des Bades? Oder ein Bademeister…?

Hinzu kommt noch ein großer Werbeaufsteller im Eingangsbereich vom Sports-Club Ahrensburg. Dieser Fitness-Club wirbt dort um Mitglieder. In einer städtischen Einrichtung, wo beispielsweise auch der ATSV um Mitglieder werben könnte. Für dieses Werbemittel kassiert vermutlich ebenfalls das Badlantic. Wieviele Euro im Monat das sind, weiß ich nicht, aber vermutlich gibt es eine Preisliste dafür. Und die hätte ich gern eingesehen. Und gewusst: Wer macht die Preise für diese Werbung? Und wer entscheidet darüber, dass Firmen am und im Badlantic werben dürfen…?

Sachdienliche Angaben dürfen gern als Kommentare zu diesem Blog-Eintrag erfolgen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Februar 2019

5 Gedanken zu „Darf ein stadteigener Betrieb auch Werbeflächen verkaufen?

  1. Observator

    Die Einnahmen aus dem Werbeverkauf dürften nicht unerheblich sein, wenn man sich die Menge der Inserate dort anschaut. Wenn die Firmen für ein Jahr bezahlen, schwimmt der GF vom Badlantic im Geld. Die Frage ist tatsächlich: Darf der das?

  2. Torsten Schmidt

    Betreiber des Freizeitbades ist die ” Badlantic Betriebsgesellschaft mbH “. Deren Geschäftszweg dürfte der Betrieb eines Schwimmbades und einer Sauna sein. Ob darüber hinaus in der Gewerbeanmeldung auch “Durchführung von Werbemaßnahmen für Dritte” eingetragen ist, kann nur vermutet werden. Diese Angelegenheit näher zu prüfen wäre Aufgabe der Gewerbeaufsicht. Sollte hier keine Reaktion erfolgen, könnte man die nächst höhere Dienstaufsicht, also den Landkreis Stormarn, über diesen strittigen Sachverhalt informieren.

  3. Frank

    Jeder kennt doch diese Kästen an den Sportplätzen, in denen das nächste Fußballspiel, Turnier usw. angekündigt werden. Diese Kästen werden von Firmen aufgestellt. Der Verein bekommt quasi den Kasten geschenkt und die Firma darf dann mit dem Namen des Vereines bei den Gewerbetreibenden in der Umgebung hausieren gehen und die Werbefläche verkaufen.
    Wenn man davon ausgeht, das so ein Kasten in der “Qualität” mit Aufbau maximal €1000.- kostet und die Werbefläche “nur” €300.- pro Kunde (pro Jahr, bei mind. zwei Jahren Laufzeit), kommt da ein ganz ordentlicher Verdienst bei raus. Für die Firma wohlgemerkt! Das Badlantic bekommt ja schon diesen “tollen” Kasten!
    Mit Autos funktioniert das übrigens auch:
    https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article136465862/Grosshansdorfs-Bauhof-faehrt-Smart-mit-alternativer-Energie.html

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Natürlich kenne ich dieses “System”. (Sogar bei der Schlosskirche ist ein ähnlicher Werbekasten angebracht unter dem Denkmantel von “Hilfe”.) Nur: Es ist rechtlich vorgeschrieben, dass der Verantwortliche für den Kasten dort auch mit Namen und Adresse vermerkt ist. Mein Beitrag soll eigentlich nur die Frage aufwerfen: Kann da jemand anonym auf städtischem Grundstück bei einem städtischen Betrieb einen Werbeträger anbringen und damit fröhlich abkassieren? Wenn das Badlantic nicht 50% der Werbeeinnahmen bekommt, sollte man den Geschäftsführer mal fragen, ob er eigentlich weiß, welchen Geschäften er damit Vorschub leistet. Und die Sache mit dem Sports-Club ist ein ähnlicher Fall, der nichts mit dem Zweck des Badlantics zu tun hat.

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