Ralph Klingel-Domdey war auf der Pirsch in Ammersbek und entdeckte ein tierisches Schlaraffenland für Asterix & Obelix!

Was macht eigentlich ein leitender Redakteur beim Hamburger Abendblatt? Zum Beispiel Ralph Klingel-Domdey, der früher mal Redaktionsleiter der Stormarn-Beilage gewesen ist und zur Zeit als leitender Redakteur alle Regionalausgaben der Zeitung koordiniert? Ich habe es am vergangenen Wochenende schwarz auf weiß gelesen: Ralph Klingel-Domdey hat sich auf Wildschweinjagd begeben, und zwar in Ammersbek.

Und nun beschäftige ich mich als Abendblatt-Abonnent mit der redaktionellen Pirsch des leitenden Abendblatt-Redakteurs Ralph Klingel-Domdey. Weil er uns Leser im Unklaren lässt, was dort tatsächlich im Wald von Ammersbek so Aufregendes passiert ist, dass daraus ein großformatiger Bericht entstanden ist – siehe die Abbildung unten rechts! Hier erfährt der Leser: Vermutlich war es eine Bache, also eine Wildsau, die angeblich einen Hund im Wald angefallen und schwer verletzt haben soll. Das ist zwar sehr traurig und schmerzhaft für den armen Hund – aaaber:

Wenn der Hund nicht angeleint war und im Unterholz herumgestöbert hat, wo Mutter Bache ihre Kinder beschützt hat, dann ist nicht das Wildschwein für seinen Angriff zu beschuldigen sondern die Hundehalterin, die grob fahrlässig gehandelt und ihr Tier in Lebensgefahr gebracht hat. Und der Leser erfährt, dass Frauchen auch noch Kinder bei sich gehabt hat, über die im Bericht allerdings nichts weiter geschildert wird. Genauso  wenig wie Klingel-Domdey überhaupt mit der Protagonistin, also der Hundehalterin, gesprochen hat, die völlig anonym bleibt, sodass der Schreiber nur vom eigenen Hörensagen berichtet.

aus: Hamburger Abendblatt

In dem Beitrag von Klingel-Domdey wird der Leser weder darüber informiert, ob der Hund an der Leine gewesen ist noch erfährt man, welcher Rasse dieser Hund angehört – war es ein Pit Bull oder ein Pudel? Stattdessen werden örtliche Jäger zitiert, die alles tun, um möglichst viele Wildschweine zu erlegen, weil die wilden Tiere sich angeblich kräftig vermehrt haben. Und deswegen hat sich der Bürgermeister von Ammersbek auch eine Auszeit von seiner Amtszeit genommen und ist mit Ralph Klingel-Domdey in der Wald gegangen, um sich dort von dem Treiber ablichten zu lassen neben einem primitiven Warnschild – siehe die Abbildung rechts!

Leider hat sich die Wildsau bei diesem Event nicht blicken lassen, sodass Bürgermeister Horst Ansén allein in die Linse vom Handy der Kamera gucken musste, um seinen Bürgern vorzuführen, wie tapfer er sie und ihre Vierbeiner vor den Hauern der bösen Wildschweine in Ammersbek beschützen will. Dass das angebrachte Verkehrszeichen für Autofahrer gilt, sei nur am Rande vermerkt.

Und was folgern wir aus der ganzen Geschichte? Ich folgere, dass nun in einigen Restaurants in Stormarn bevozugt  Frischlingsbraten auf der Speisekarte stehen wird. Also guten Appetit!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. November 2018

3 Gedanken zu „Ralph Klingel-Domdey war auf der Pirsch in Ammersbek und entdeckte ein tierisches Schlaraffenland für Asterix & Obelix!

  1. Observator

    Wenn es kein Blindenhund gewesen ist, dann war es bestimmt ein Sehhund. Und der hat vermutlich übersehen, dass er nicht an der Leine gewesen ist. Oder war es die lange Flexileine, die bis ins Unterholz gereicht hat?

    Oder war es womöglich der Jagdhund eines Jägers…?

    Immer diese Ungewissheit! Ich beantrage eine Wiedervorlage dieses Themas im Hamburger Abendblatt. Also recherchieren Sie, Herr Klingel-Domdey!

  2. Peter Riesenburg

    Ich habe mir darauf noch folgenden Reim gemacht:

    Ein Frauchen sprach zu seinem Hund:
    „Die Wildschwein-Hatz ist ungesund!“
    Doch der Fiffi hörte nicht,
    was zu ihm sein Frauchen spricht.
    So kam es drum wie’s kommen kann:
    Die Wildsau griff den hot Dog an.

    Da kam auf seinem Weg daher
    ein Jägersmann mit dem Gewehr.
    Der fand die Wildsau echt zum Schießen –
    nun kann man sie bei Strehl genießen.
    Und die Moral aus dieser Fabel:
    Dem Schwein geht’s hundemiserabel.

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