Ende der freien Marktwirtschaft in Ahrensburg: Die Diktatur der Verwaltung auf dem Ahrensburger Wochenmarkt

Ich erzähle Ihnen kein Geheimnis, meine lieben Mitbürger, wenn ich festhalte, dass niemand im Rathaus von Ahrensburg sich in Sachen Marketing auskennt. Denn dafür gibt es einen Beweis, der sich nicht wegdiskutieren lässt: Seit vier Jahren schon ist eine leitende und hochdotierte Mitarbeiterin der Verwaltung, die für das Marketing zuständig ist, dabei, über Marketing für Ahrensburg nachzudenken. Und weil sie nicht weiß, wie es geht, hat sie nicht nur eine Beratungsagentur kostenpflichtig an die Seite bekommen, sondern es beraten dazu auch noch Bürger der Stadt, die daran interessiert sind, dass Ahrensburg ein Marketing betreibt. Das Resultat nach 4 (vier) Jahren: 0 (null).

Und Ahrensburg hat einen Wochenmarkt. Dieser Wochenmarkt ist ein Aushängeschild für unsere Stadt, und daher ist es unerlässlich, dass für den Wochenmarkt auch Marketing betrieben wird, um attraktiv und erfolgreich zu sein. Der Ahrensburger Wochenmarkt ist wenig erfolgreich und ist mit den Jahren klein und kleiner und unattraktiver geworden. Und verantwortlich dafür ist einzig und allein die städtische Verwaltung, der unser Wochenmarkt untersteht, und zur Zeit tut er das unter der personellen Herrschaft von Meike Schaaf und Rolf Heise. Das zum einen.

Und nun zum Casus Belli für den vor Ihnen liegenden Blog-Eintrag:

Die Fischräucherei Günther Burmeister aus Hamburg hat einen tadellosen Leumund. Mir liegen nicht nur diesbezügliche Bestätigungsschreiben von Hamburger Bezirksämtern betreffend die Wochenmärkte in Altona und Wandsbek vor, sondern sogar das Abschlusszeugnis der Berufsschule für die Tochter des Inhabers, Melanie Burmeister (30), die einen Verkaufswagen betreibt und eine Ausbildung als Fachkraft für Lebensmitteltechnik mit der Durchschnittsnote 1,7 absolviert hat. Auch bestätigt das zuständige Finanzamt: „Die festgesetzten und fälligen Steuern sind entrichtet“.

Kurzum: Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur ein Händler auf dem Ahrensburger Wochenmarkt der Stadt ein derart gutes Zeugnis vorweisen kann wie es die Fischräucherei Günther Burmeister getan hat. Trotzdem verweigert die Stadtverwaltung dem Inhaber einen Verkaufsstand auf dem Ahrensburger Wochenmarkt.

Nachdem die Verwaltung dem Händler im Frühjahr eine Absage erteilt hat mit der an den Haaren herbeigezogenen Begründung, es wäre zur Zeit kein Standplatz frei, so hat der Fischhändler in diesem Monat die endgültige Absage erhalten, seinen attraktiven Verkaufswagen auf den Ahrensburger Wochenmarkt zu stellen, und zwar sowohl für Mittwoch als auch für Samstag und das in schöner Regelmäßigkeit, wie es sich für einen guten Wochenmarkt-Händler gehört.

In der Begründung der Stadt heißt es im Schreiben der Verwaltung, das vom Stadtjuristen Thomas Reich unterzeichnet ist, dass das Angebot an Fisch auf dem Wochenmarkt bereits ausreichend ist. Womit unmissverständlich gesagt wird: Einen freien Wettbewerb gibt es auf dem Ahrensburger Wochenmarkt offenbar nicht, wo anscheinend der Marktmeister entscheidet, ob das Angebot ausreichend ist und wo ihm der Fisch am besten schmeckt, und nicht etwa der Kunde, der weniger auf die Anzahl der Händler achtet als vielmehr auf Angebotsvielfalt, Qualität und Preis und – last but not least – kundenfreundliche Bedienung.

Außerdem: Geht man auf die Online-Page vom Ahrensburger Wochenmarkt, so ist dort erkennbar, dass das Angebot an Fisch hier deutlich unterrepräsentiert ist im Gegensatz zu Fleisch, Obst und Gemüse und Pflanzen und Blumen – siehe die Abbildung oben rechts!

aus dem Schreiben von Stadtjurist Thomas Reich

Und damit komme ich zum Highlight im Schreiben des Advokaten Thomas Reich. Denn nachdem Händler Burmeister die Absage bekommen hatte, weil angeblich kein Stand auf dem Wochenmarkt frei ist, da hatte er sich hilfesuchend an den Marktbeirat gewandt. Außerdem an den Stadtverordneten Jochen Proske (SPD). Und last but not least an Szene Ahrensburg und damit an die Öffentlichkeit. Denn es ist ein Thema für die Öffentlichkeit, was sich dort hinter dem Rücken der Bürger abgespielt hat.

Und genau das war der Kardinalfehler des Fischhändlers Burmeister! Der Stadtjurist Thomas Reich triumphierend: „Diesem Sachverhalt entnehme ich, dass Sie die Weisungsbefugnis und Autorität der Marktaufsicht nicht anerkennen“ – siehe die Abbildung oben links! Frecher geht es wohl kaum.

Doch, es geht! Denn jetzt wird’s fast schon kriminell: Melanie Burmeister war im Juni dieses Jahres ins Ahrensburger Rathaus gegangen. Genauer: in den Rathaus-Container. Hier hatte sie ein persönliches Gespräch mit Meike Schaaf und Rolf Heise. Melanie Burmeister erklärte mir ehrenwörtlich: “Herr Heise war ungewöhnlich ruhig, redeführend war Frau Schaaf. Von Beginn an spürte ich ein ablehnendes Verhalten. Mir wurde ein aus dem Rathaus heraus gemachtes Foto vom Ahrensburger Wochenmarkt an einem Mittwoch gezeigt, wo der Platz rappelvoll war. Und Frau Schaaf hat mir die Frage gestellt, warum ich mich ‘so vehement bewerbe’. Außerdem wurde mir von Frau Schaaf deutlich erklärt: Wenn ich eine Absage bekäme, soll ich mich nie, nie, nie wieder für den Ahrensburger Wochenmarkt bewerben. Noch nicht mal als Tagesaussteller.”

Mein Antrag an die Stadtverordneten-Versammlung: Entscheiden Sie bitte unverzüglich, dass der Ahrensburger Wochenmarkt aus der Verwaltung der Stadt herausgenommen und in private Hände gelegt wird! Wegen Unfähigkeit und Unverfrorenheit des dortigen Personals, das für die Interessen der Bürger arbeiten soll. Und genauso im Interesse der Stadt Ahrensburg. Denn wenn der Wochenmarkt weiterhin vor sich hin dümpelt, dann steht dort am Ende nur noch ein Eiermann neben einer Blumenfrau. Und ein Marktmeister, der seine Meisterprüfung vermutlich auf dem städtischen Friedhof abgelegt hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. November 2018

7 Gedanken zu „Ende der freien Marktwirtschaft in Ahrensburg: Die Diktatur der Verwaltung auf dem Ahrensburger Wochenmarkt

  1. Lolli Pop

    Wenn das alles so korrekt ist, wie es hier steht, gebe ich dem Händler zwei Tipps. 1. Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Frau Schaaf. 2. Gang zum Amtsgericht Ahrensburg.

    PS: Ich liiieeebe Meike Schaaf!!!

  2. Ahrens Bürger

    Im Fischhandel tun sich heutzutage die Geschäftsinhaber schwer, den Nachwuchs für ihr Geschäft zu begeistern. Umso verantwortungsloser ist es von einer Behörde, einer jungen Frau nicht die Möglichkeit zu geben, in den Wettbewerb auf den Wochenmarkt in Ahrensburg zu treten. Wenn die derzeitigen Fischhändler gut sind, haben sie doch nichts zu befürchten von dem “Eindringling”. Und wenn auf anderen Wochenmärkten genauso gehandelt wird, dann bekommt der Nachwuchs nirgendwo eine Chance und muss wohl warten, bis die ältere Generation in Rente gegangen ist. Aber Frau Burmeister darf sich ja auch dann “nie, nie, nie” in Ahrensburg bewerben. :–( Oder sie muss warten, bis Frau Schaaf in Pension gegangen ist.

  3. Jonas

    Ich kann mir die Hintergründe nur so vorstellen, dass die Frau Schaaf sich mal an einer Fischgräte verschluckt hat. Und der Herr Heise hat womöglich eine Fischvergiftung gehabt. Und weil der tranige Herr Reich eventuell keinen Fisch mag, da er schon als Kind den Lebertran verweigert hat, da hat er sich davon überzeugen lassen, dass das Angebot an Fisch auf dem Wochenmarkt nur im beschränkten Umfang stattfinden darf.

  4. Kassandra

    Wieviel ruhiger könnte man im Rathaus zu Ahrensburg schlafen, gäbe es diesen vermaledeiten Blogger nicht, der auf dem Mist kräht wie der Hahn und die Leute in der Stadt wach macht! Und die Bürger ahnen, dass es hier gar nicht so sehr um geräucherte Fische geht, sondern um den Erhalt von Pfründen, liebgewordener Kumpanei und das Zeichen von Macht, die für andere zur Ohnmacht wird. Und viele Menschen in der Stadt haben Schiss, das öffentlich auszusprechen.

  5. Kirchberger

    Und selbst wenn die Fischhändler auf dem Ahrensburger Wochenmarkt bloß noch Rollmops im Glas und Silberfische in der Dose im Angebot haben, darf Frau Burmeister dort nicht mit ihrem Verkaufswagen aufkreuzen. Weil Frau Schaaf das nicht möchte.

    Und Frau Schaaf hat in Ahrensburg das absolute Hoheitsrecht. (Dass sie selber nur eine städtische Bedienstete und als stellv. Fachdienstleiterin gar keine persönlichen Entscheidungen dieser Art treffen kann, hat ihr offenbar noch niemand gesagt. Was hiermit geschehen ist.)

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