System im Spiel: Schon wieder eine Lego-Promotion in der Stadtbücherei

Im aktuellen MARKT finden wir eine redaktionell gestaltete Werbung für Lego-Spielzeug. Diese Werbung ist allerdings nicht vorschriftsmäßig gekennzeichnet, nämlich mit dem Wort „Anzeige“ und deshalb wettbewerbswidrig. Und in dieser Anzeige sind zwei Fotomodelle abgebildet, von denen ich annehme, dass sie kein entsprechendes Modellhonorar für ihren Werbeauftritt bekommen haben.

Der Hammer aber ist der Veranstaltungsort für diese Lego-Promotion. Es ist die Stadtbücherei Ahrensburg, wo bereits vor nicht allzu langer Zeit eine Lego-Werbeveranstaltung stattgefunden hat. Da hört man doch die Nachtigall trapsen.

Im MARKT: astreiner Werbetext ohne Kennzeichnung

Ich frage den Bürgermeister: Wofür unterhalten wir für viel Steuergeld eine Stadtbücherei? Damit dort Werbeveranstaltungen für irgendwelche Firmen stattfinden, die mit Büchern soviel zu tun haben wie ein Schnapsausschank im Rathaus-Foyer etwas mit Bürgerinformation zu tun hat? Und warum gerade immer wieder für Lego…?

Wenn ich den Werbetext im MARKT lese, bekomme ich das Gefühl, dass sich die Firma Lego in Ahrensburg „eingekauft“ hat, was meint: Da ist vermutlich Geld geflossen. An wen, weiß ich nicht, aber kein Mensch unterstürzt eine Werbeaktion dieser Art, ohne dass eine Gegenleistung erfolgt.

Frage: Könnte morgen auch Nutella kommen und in der Stadtbücherei eine Werbeaktion machen unter dem Thema „Wer schmiert am besten?“ Oder vielleicht eine Promotion für Kinder-Überraschungseier mit der Aufgabe: Wer knackt in zehn Minuten die meisten Eier und futtert die Schalen?

Für die Stadtbücherei bezahlen alle Bürger, die Steuern zahlen, auch wenn sie keine Bücher ausleihen. Warum sollten wir mit unserem Steuergeld die Werbung einer dänischen Spielzeugfirma finanzieren?! U. A. w. g.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. September 2017

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