Plötzlich ist er da, der neue Seniorenbeirat!

Gestern auf der Stadtverordneten-Versammlung gab der Bürgermeister bekannt, dass der neue Seniorenbeirat von Ahrensburg gewählt da ist. Nein, er wurde nicht gewählt, falls Sie das denken, sondern er hat sich selber gewählt. Denn: Weil sich nur 15 Kandidaten für die 15 Sitze beworben hatten, war angeblich keine Wahl nötig, sodass alle 15 Senioren sich quasi selber in den Beirat gewählt haben.

Das klingt komisch, muss aber wohl legal sein. Komisch ist es deshalb, wenn man sich vorstellt:  Jeder Hans und jede Franzi, die im Seniorenalter sind, können alle Senioren vertreten, obwohl diese ihre Vertreter gar nicht gewählt haben.

Man stelle sich vor: Bei der nächsten Bürgermeister-Wahl bewirbt sich nur ein Kandidat – und schon sitzt er ohne Zustimmung der Bürger im Rathaus und ist der Meister aller Bürger!

Je nun, wenn man die Aktivitäten vom vorherigen Seniorenbeirat betrachtet, dann macht es keinen Unterschied, ob Ahrensburg einen Seniorenbeirat hat oder stattdessen eine neue Stammtischrunde. Oder sehen Sie das vielleicht anders…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Januar 2017

8 Gedanken zu „Plötzlich ist er da, der neue Seniorenbeirat!

  1. H.J. Lange

    Damit es auch der Seniorenbeirat nicht vergisst
    und auch nicht die “Redaktion” im Rathaus, Frau Haebenbrock-Sommer:

    Seit März 2008 besitzt die Stadt Ahrensburg eine fingerdicke “Planung altersgerechter Lebensräume in Ahrensburg”.
    Titel: “Das Älterwerden gestalten”.
    Autorin: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg / Prof. Mary Schmoecker, Kathrin Hahn.
    Herausgeberin: “Stadt Ahrensburg – Die Bürgermeisterin”.
    Wer war das? Frau U. Pepper. Sie hatte auch dafür Steuergeld in die Hand genommen und auch bezahlt.
    Verbleib: In diversen verstaubten Schubladen.

    Nachtrag: Das HA meldet am 11.08.2015:
    “Ammersbeks Seniorenbeirat tritt geschlossen zurück”
    Zitat: Burghardt: “Der demographische Wandel findet auch in Ammersbek rasant seinen Niederschlag, hat aber bisher wenig Eingang in die Überlegungen der Politiker gefunden….”
    HJL

  2. L.Lorenz

    Vielleicht sollte man mal dieses Verfahren anfechten. Immerhin könnte es ja auch sein, daß der eine oder die andere vom Bürger gar nicht gewollt wird.

    1. H.J. Lange

      Hallo L.Lorenz,

      kann es sein, dass der Blogger Dzubilla in seinem Artikel den Beweis für die These geführt hat, dass die Gesellschaft ganz gut auch ohne Demokratie auskommt, also eine zeitgemäße Neue Art “Wahlverfahren” vorgestellt hat – einen “alternativen Fakt”, wie es jetzt in den neumodernen USA heißt ?
      Die ev.- luth. Nordkirche ist da schon einen Schritt weiter. Denn der Herr Propst Buhl hat persönlich die Abschaffung der Wahl für den Kirchengemeinderat in 2015 und 2016 bestätigt. Stattdessen hat er per Order ein sogenanntes “Beauftragtengremium” seiner Wahl eingesetzt. Und Basta !
      Er hat den zwangsweise zahlenden Mitgliedern das Mitspracherecht verweigert, das ihnen in der Kirchenverfassung zugesichert wird,
      Kleiner Nebeneffekt: Buhls Ordergremium hat mal eben das Gemeinzentrum St. Johannes verkauft.(Wohin ist der Verkaufserlös geflossen? Die Antwort wird der gerade neu gewählte Kirchengemeinderat herausfinden und mitteilen müssen).
      Herr Buhl hat durch den Verkauf bis auf Weiteres der Stadt Ahrensburg die Möglichkeit genommen, für den gesamten Ahrensburger Westen einen wohnortnahen Treffpunkt einzurichten, der im oben von mir genannten sogenannten “Altenplan” dringend angeraten wird.
      Herr Dzubilla, die gesuchten Aufgaben des Seniorenbeirates erledigen sich im Zweifel von selbst.
      HJL

  3. Cornelia

    Es gibt einige ältere Herren , die halten sich für so wichtig, dass sie unter keinen Umständen bereit sind , ihr Amt zu räumen. Denn zu Hause hört ihnen anscheinend niemand zu . Und wenn man keine eigenen Themen hat, dann diskutiert man wenigstens über das Weiterbestehen des Luxus- Klohäuschen mit der Stormarnbeilage, die bekanntlich bereit ist, aus jedem Dünnschiss eine Leserumfrage zu machen.

  4. Britta S.

    Ich wette, dass nur ein Bruchteil der Bürger über 60 mitbekommen hat, dass eine Wahl für den Seniorenbeirat anstand. Ich habe nur ein kleine Notiz in der Stormarnbeilage gesehen, die ja bekanntlich von den mei sten Ahrensburgern nicht gelesen wird. Daraus den Schluss zu ziehen, dass es keine anderen Kandidaten gab als die bisherigen Mitglieder des Seniorenbeirats, halte ich für unverantwortlich. So schädigt man das Ansehen der Demokratie.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Meiner Meinung nach hätten alle Senioren der Stadt eine schriftliche Aufforderung bekommen müsssen, mit dem Hinweis, dass sie sich für den neu zu wählenden Seniorenbeirat aufstellen lassen können. Das wurde wohl bewusst vermieden, um die Wichtigtuer zu bevorzugen, die schon bereitgestanden haben.So konnten sie “ungeprüft”, das heißt: ohne Wahl, in das Amt kommen.

  5. Britta S.

    Lieber Herr Dzubilla,
    Das sehe ich auch so. Das Ganze zeigt aber auch, was für eine Kungelei zwischen dem Seniorenbeirat und dem Bürgermeister existiert. Man könnte hier auch von einem Seniorenbeirat von des Bürgermeisters Gnaden sprechen. Das Ganze schadet dem Ansehen der demokratischen Institutionen und führt dazu, dass sich auch immer mehr ältere Menschen von der Kommunalpolitik zurückziehen.

    1. H.J. Lange

      Liebe analysierende Britta S.,
      das von Ihnen dargestellte System ist fast 1:1 auf die ev.- luth. Kirchenadministration der letzte beiden Jahre übertragbar – mit Nachtreten der am Boden liegenden, ehemaligen Glaubenden.
      Vergleiche dazu den Leserbrief im HA von heute 28.1.17 / S. 19: “Förderverein hilft der Kirche”.
      HJL

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