3. Buch Abendblatt: Ein Leserbrief, der Bände spricht

Dass die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt ihre Leser in aller Regel ziemlich vordergründig  informiert, ohne dabei die Hintergründe aufzudecken, habe ich schon mehrfach dokumentiert, und weshalb ich zur Ergänzung bekanntlich Szene Ahrensburg gegründet habe. Die Folge solcher lückenhaften Berichterstattung im 3. Buch Abendblatt: Die Leser der Zeitung haben Lücken. Und einer dieser Leser dokumentiert das heute in einem Lückenbrief an das Blatt.

Leserbrief aus dem Hamburger Abendblatt, Stormarn-Teil vom 20. Dezember 2016

Ich habe selten so einen albernen Kommentar gelesen, weshalb ich mich gezwungen sehe, den Witz, den der Leser erzählt, als Corpus Delicti in Gänze zu zitieren (siehe Abbildung!), damit Sie sich Ihr eigenes Bild machen können und nicht etwa denken, ich würde den Leser aus dem Zusammenhang heraus zitieren – siehe die Abbildung!

Der Brief betrifft die Ahrensburger Baumschutzsatzung, die CDU und FDP abschaffen möchten, weil sie erwiesenermaßen Unfug ist. Und Leser Küpers beweist, dass er überhaupt nicht begriffen hat, um was es geht. Er fragt, wen die Baumschutzsatzung stört und gibt vor: “Die Bürger? Das Kapital? Die Investoren?” Damit zeigt der Mann, dass er nicht weiß, was Sache ist. Natürlich sind es die Bürger, die von der Baumschutzsatzung betroffen sind. “Das Kapital” sägt Bäume ungefragt ab und bezahlt das Bußgeld. Und die Investoren? Die Investoren gehören zu den 70 % der Antragsteller, die von der Stadt anstandslos eine Fällgenehmigung bekommen.

Ist es nicht vielsagend, dass die Redaktion der Zeitung diesen Stuss abdruckt und oben drüber auch noch manipulativ – weil ohne Anführungszeichen – behauptet: “Baum-Satzung stört niemanden”?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Dezember 2016

9 Gedanken zu „3. Buch Abendblatt: Ein Leserbrief, der Bände spricht

  1. Brigitte Walter

    Hallo, lieber Herr Dzubilla!

    Man kann Ahrensburgs Baumschutzsatzung aber auch positiv sehen, erlaubt sie uns Bürgern doch, dass wir alljährlich einen Baum absägen dürfen (in welcher Höhe auch immer) um diesen geschmückt in unser Wohnzimmer zu stellen. Oder aufs Rondeel. Das gilt allerdings nicht für alle Nadelbäume, Herr Dzubilla, denn Ihre Kiefer dürfen Sie nicht schlagen (höchstens mit der Faust gegen den Stamm) und als Weihnachtsbaum schmücken, wie grün auch ihre Blätter sind.

    Fröhliche Weihnacht an alle!

  2. Observator

    Und mit “die Ahrensburger an sich” meint Leser Küpers wahrscheinlich die Stadt Ahrensburg, die sich selber nicht um die Baumschutzsatzung schert, indem sie die Linden in der Großen Straße gefällt hat.

  3. Kassandra

    Nicht alle Bürger der Stadt beziehen ihr Wissen allein aus der Stormarnbeilage; einige von ihnen haben ihren Schulabschluss an einer der örtlichen Baumschulen gemacht. 😉

  4. chessy

    Glückwunsch! Der Artikel von Herrn Küpers ist mehr als flüssig, er ist überflüssig. Doch, die Baumschutzsatzung in der vorliegenden Form stört, vielleicht nicht Herrn Küpers. Er hat bestimmt nur Baumwollmöbel zuhause und befindet sich auf dem Holzweg.

  5. Martens

    Ich vermute, der HA-Leser hat in seinem Vorgarten zwei Palmen stehen, die mit einer Hängematte verbunden sind. Und er hat ‘Gut-gemacht’-Michi gewählt und glaubt daran, eine gute Wahl getroffen zu haben. Und nun wollen wir bloß hoffen, dass ihm beim Dösen in seiner Hängematte keine Kokosnuss auf die Birne fällt … oder vielleicht doch, denn das könnte möglicherweise ein Denkanstoß sein. 😉

    1. J. P. Kirchhoff

      Genau! Man bekommt hier ja fast das Gefühl, all diesen Schreibern sind Menschen wichtiger als Bäume! Sowas aber auch! 😉

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