Bei TUIfly waren die Piloten krank, bei der Post die Boten

Stellen Sie sich mal vor, Sie wären am vergangenen Donnerstag zur Bushaltestelle gegangen, weil Sie zu einem Termin in die Stadt mussten. Und dann ist der Bus nicht gekommen. Woraufhin Sie am nächsten Tag, nachdem Sie Ihren Termin dorthin verschoben hatten, wieder zur Bushaltestelle gegangen sind und dort wieder kein Bus gekommen ist.

Und dann sind Sie am Samstag zur Bushaltestelle gegangen. Da kam der Bus. Und dann haben Sie den Fahrer gefragt, ob vielleicht am Donnerstag und Freitag die Busfahrer gestreikt haben. Und der Mann hat Ihnen geantwortet: “So ähnlich. Richtig ist: Der Busfahrer ist krank, und deshalb ist der Bus nicht gefahren. Ich selber bin Student und helfe hier nur nur als Fahrer aus.”

Ist Ihnen so etwas schon mal passiert? Mir nicht. Aber etwas Vergleichbares, und zwar mit der Postzustellung: Donnerstag und Freitag habe ich vergeblich auf wichtige Post gewartet. Und die brachte dann am Samstag ein Student und erklärte mir, dass mein Briefträger krank sei und man nicht ausreichend Ersatzkräfte zur Verfügung habe. 

Studenten als Postzusteller? Ich hatte immer gedacht, dass die Postzustellung unter Datenschutz fällt, was meint: Nicht jeder Hans und Franz bekommt meine persönliche und z. T. vertrauliche Post in die Hand, um möglicherweise zu gucken, von wem ich Briefe oder Karten bekomme und welche Zeitschriften ich abonniert habe. Das zum einen.

Zum anderen: Die Post rühmt sich in ihrer Werbung damit, der größte Arbeitgeber im Lande zu sein. Und wenn ein Briefträger krank ist, dann bleibt die Post der Kunden eben zwei Tage liegen. Was es früher, vor Internet und E-Mail, nach meiner Erinnerung nicht gegeben hat. Und während die Medien groß über die Erkrankungen bei TUIfly informiert haben, kräht bei der Post kein Hahn danach. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Oktober 2016

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