Wir war das doch gleich mal mit der Gleichstellung von Frau und Mann…?

Immer wieder hört man Beschwerden, dass die Ahrensburger Gleichstellungsbeauftrage sich nicht dafür einsetzt, dass Frauen und Männer gleichgestellt werden, sondern Gabriele Fricke vertritt vorrangig die Interessen von Frauen. Und nun habe ich in Lübeck ein Plakat gesehen, das das Tun unserer Gleichstellungsbeauftragten unterstreicht.

IMG_1049Auf dem Plakat ist zu lesen: “Sie haben das Recht auf ein Leben ohne Angst, Bedrohung und Gewalt!” Ich las diese Worte und habe sie abgenickt. Und dann las ich weiter: “Es gibt Hilfe ‘Nur Mut’.” Aaaber: “Beratung und Unterstützung” gibt es nur “für Frauen in Lübeck und Umgebung”, also nicht für Männer.

Ein klarer Verstoß gegen das Recht der Männer auf Gleichberechtigung. Frau Fricke, übernehmen Sie diesen Fall, denn Ahrensburg gehört zur Umgebung von Lübeck! Und wir Männer wollen genauso ein Leben ohne Angst, Bedrohung und Gewalt haben wie Frauen auch.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Dezember 2015

9 Gedanken zu „Wir war das doch gleich mal mit der Gleichstellung von Frau und Mann…?

  1. Alex Doe

    Was genau ist Ihr Punkt? Opfer häuslicher Gewalt sind nun mal fast immer Frauen (Oder Kinder). Männer, die mit blaugeschlagenen Augen in Krankenhäuser kommen und behaupten, sie wären die Treppe runtergefallen, sind ein eher seltenes Phänomen. Bei Frauen sieht das leider ganz anders aus. Weshalb es sinnigerweise solche Hilfsangebote gibt. Warum machen Sie sich darüber lustig ( denn ernst gemeint sein kann ihr Beitrag ja nicht) ?

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ich habe nicht bemängelt, dass den Frauen hier Hilfe angeboten wird. Wenn aber auf 100 Frauen nur 5 Männer und vielleicht 50 Kinder kommen, warum wird denen hier keine Hilfe angeboten, sondern nur den Frauen? Oder haben Sie Ihren Kommentar nicht ernst gemeint…?

  2. Alex Doe

    Oh. Sie haben es ernst gemeint. Wenn etwas ein so verbreitetes Phänomen ist wie die Misshandlung von Frauen – warum soll man die auf einem Plakat nicht zielgerichtet ansprechen dürfen? Was hat das mit “Gleichberechtigung” zu tun? Von wie vielen Männern, die von ihren Ehefrauen verprügelt werden, haben sie gehört oder gelesen (die aus aus den Witzeseiten mit dem Nudelholz zählen nicht)? Als nächstes fordern Sie wahrscheinlich noch “Männerhäuser” – aus Gründen der “Gleichberechtigung”.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ihr Kommentar zeigt, dass Sie überhaupt keine Vorstellung haben von Männern, die von (ihren) Frauen körperlich misshandelt werden – oder (zumeist) seelisch, was noch viel schmerzhafter ist. Ja, ich bin der Meinung, dass es auch Häuser geben müsste für Männer, die nicht mehr wissen wohin, wenn sie von einer Frau misshandelt werden.

      1. HJLange

        Allgemeinwissen:
        Männer neigen zu physischer Gewalt.
        Frauen neigen zu psychischer Gewalt.

        Nur Weihnachten sind alle Engel.

        Männererfahrung etwas später:
        Männer haben in Parkhäusern Angst vor psychischer Frauengewalt,
        wenn sie sich auf Frauenparkplätze flüchten.

        Kindererfahrung:
        Schnell 10 Jahre alt werden,
        dann werden wir endlich von Lehrern beeinflusst.

        HJL

  3. Sabine Heinrich

    Oh, Herr Lange,
    höre ich da Frauenfeindliches? Für mich hört sich Ihr Kommentar so an, als wären allein LehrER (oder ErziehER) seligmachend. Auch ich bin der Meinung, dass es mehr Männner im Kiga- und Grundschulbereich geben sollte. Aber dann sollten die auch gut sein. Ich habe im Laufe meiner langen Berufstätigkeit natürlich nur vergleichsweise wenige KollegEN gehabt – aber von den wenigen waren nach meiner subjektiven (keineswegs männerfeindlichen ) Einschätzung – unverhältnismäßig viele einfach fehl am Platze, weil sie wirklich so gravierende Macken hatten, dass sie es in einem anderen Beruf (sehr) schwer gehabt hätten.
    “Mann” als Lehrer allein ist nicht genug. Es gibt auch kernige Lehrerinnen, die mit ihren Kindern Fußball spielen, Schneeballschlachten machen, um eine klitzekleine Verletzung keinen Riesenaufstand machen – aber gut – die gibt’s leider auch nicht so häufig.

  4. Martina Meckelein

    Hallo Alex Doe,
    Männer sind weitaus stärker gefährdet Opfer von Gewalt zu werden, als Frauen: http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/innere-sicherheit/135312/die-kriminalitaetslage-im-spiegel-der-polizeilichen-kriminalstatistik?p=al
    Und ja, Frauen sind auch Täterinnen: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-03/maenner-gewalt-frauen
    Gewaltopfer brauchen unsere Hilfe. Mir ist es dabei völlig wurscht, ob das Opfer ein Mann, eine Frau, ein Junge oder ein Mädchen ist. Harald Dzubillas Forderung, dass Gleichstellungsbeauftragte grundsätzlich Opfern von Gewalt – unabhängig von ihrem Geschlecht – Hilfe und Unterstützung anbieten sollten, ist richtig und offensichtlich nötig.
    Hier noch ein Link zu einer Studie des Bundesfamilienministeriums: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/M_C3_A4nnerstudie-Kurzfassung-Gewalt,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf

  5. Alex Doe

    @ Martina Meckelein

    Ja, Männer werden häufiger Opfer von Gewalt als Frauen.Im allgemeinen. Aber nicht im häuslichen Kontext. Das geht auch aus den Links hervor, die Sie da posten. Das Plakat, um das es geht, bewirbt ein Angebot für Opfer häuslicher Gewalt. Und ohne das jetzt genau zu wissen, nehme ich mal stark an, dass, wenn man die Hotline anruft, dort auch Frauen sitzen, die mit blaugeschlagenen Augen selbst die eine oder andere Erfahrung gemacht haben und nun anderen helfen möchten. Genau so, wie betroffene Männer dann ja, laut dem einen Artikel, auch Beratungsangebote für Männer initiieren. Warum so wenige? Weil es die bösen Emanzen in unserem Land so wollen? Nein, ich denke, weil häusliche Gewalt gegen Männer einfach weniger verbreitet ist. Und es deshalb weniger Nachfrage gibt. In dem ganzen Zusammenhang mit “Gleichberechtigung” zu kommen – was soll das? Und die Gleichstellungsbeauftragte, die ja hier ein rotes Tuch zu sein scheint, hat übrigens mit dem Plakat rein gar nichts zu tun. Außer, dass Herr Dzubilla der Meinung ist, dass sie einschreiten sollte.

  6. Martina Meckelein

    Hallo Alex Doe,
    warum sollten Männer, die Gewalterfahrungen in der Beziehung erdulden, nicht auch Hilfe und Unterstüzung bekommen? Eine gute Adresse wären doch die Gleichstellungsbeauuftragten.
    Sie schreiben, dass häusliche Gewalt gegen Männer einfach weniger verbreitet sei.
    Ich stelle mal in den Raum: Könnte es sein, dass Männer sich schämen offen darüber zu sprechen? Könnte es sein, dass die Dunkelziffer männlicher Opfer häuslicher Gewalt weit aus höher ist, als vermutet? Ich zitiere mal das Robert-Koch-Institut: “Frauen waren tendenziell häufiger Opfer, jedoch waren sie signifikant häufiger Täterinnen von körperlicher und psychischer Gewalt im häuslichen Bereich (Partnerschaft, Familie). Männer gaben dagegen häufiger an, am Arbeitsplatz sowie im öffentlichen Raum sowohl Täter als auch Opfer gewesen zu sein.” http://edoc.rki.de/oa/articles/repfVFL9MKm0A/PDF/24FsYksH0Ap7s.pdf (Seite 3).

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