Warum die meisten Ahrensburger am letzten Wahlsonntag lieber einen Kuchen gebacken haben statt zur Wahl zu gehen

Die Bürger von Ahrensburg haben am Tage der Bürgermeisterwahl  mehrheitlich die Wahl getroffen, nicht zur Wahl zu gehen. Und Politiker und Journalisten warfen anschließend Fragen auf, woran die Verweigerung der Bürger wohl liegen könnte. Ich verrate es Ihnen in diesem Blog-Eintrag.

Litho: A. Paul Weber, Montage: HDZ

Litho: A. Paul Weber, Montage: HDZ

Das Amt des Bürgermeisters von Ahrensburg wurde beschädigt. Zwölf Jahre lang durch eine Bürgermeisterin Pepper (SPD), die ihre bis heute unübersehbaren Spuren in der Stadt hinterlassen hat von der Rampengasse am CCA bis hin zum Blaumann auf dem langweilig gestalteten Rondeel und einer Großen Straße, deren gärtnerische Anlage an einen Friedhof erinnert. Über sinnvolle Leistungen als Chefin der Verwaltung kann ich nichts  sagen, zumal ich nichts davon bemerkt habe. (Außerdem regierte zu jener Zeit auch noch “Kaiser Wilhelm”, nämlich Thiele, der mit dem städtischen Advokaten Thomas Reich die Strippen im Rathaus gezogen hat.)

Dann kam SPD-Nachfolger Sarach (SPD) aus Schwerin. Und mit dem Tage seiner Wahl vermehrten sich die Schulden der Stadt über Nacht um rund 500.000 Euro, die Ahrensburg an Altersbezügen für den Mann berappen musste. In seiner ersten Amtsperiode konnte Sarach nach eigener Aussage nichts Neues bewirken, da er erst mal das Alte abarbeiten musste, was seine Vorgängerin ihm hinterlassen hatte. (Jawohl, das hat er sinngemäß geäußer!) Aber er hat immerhin soviel Zeit gefunden, einen aufwendigen Wettbewerb für den Rathausplatz zu machen, dessen Resultate vermutlich im Keller des städtischen Klärwerkes gelandet sind. Und eine Bauamtsleiterin hat er eingestellt, die seit Ende 2014 im Stadtmarketing gelandet ist, wo sie seit einem Jahr nichts Erkennbares getan hat. (Jüngste Aussage des Bürgermeisters: Ab 2016 sollen wir etwas vorgelegt bekommen!)

Was Sarach als Bürgermeister bis heute nicht getan hat: Er hat den Beschluss der Stadtverordneten aus dem Jahr 2007, den “Muschelläufer” vom Rondeel zu entfernen, bis heute nicht umgesetzt. Schlimmer noch: Auf Anfragen, was hier in der Zwischenzeit auf juristischem Wege passiert ist, gibt der Bürgermeister keine Antwort.

Und Bürgermeister Sarach hat sich Werbemedien “gekauft”, und zwar mit den Werbegeldern der Stadtwerke (nachgewiesen auf Szene Ahrensburg und anderswo), die vom Stadtkämmerer Kienel mit Wissen des vorgesetzten Bürgermeisters veruntreut worden sind. (Die “Advertorials” im “Ahrensburg-Magazin” und auf “ahrensburg24” (Partner: Stadtwerke Ahrensburg) wurden durch Einsatz der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs inzwischen gestoppt und sind nun als Anzeigen deklariert.)

Um es kurz zu machen: Während hauptsächlich intelligente Bürger der Stadt das Blog Szene Ahrensburg lesen, haben andere 5.322 Einwohner der Stadt vermutlich nur ein Plakat gelesen, auf dem gestanden hat: „Gut gemacht. Michael Sarach“ – siehe Abbildung! Und sie haben gedacht: “Die SPD wirbt hier um unsere Stimme, also wählen wir die SPD.” Ja, so sind sie nun mal, die Eidgenossen.

Zitate: Hamburger Abendblatt

Zitate: Hamburger Abendblatt

Und dann war da noch die Stormarn-Beilage. Deren Redaktion hat sich über das Amt des Bürgermeisters mehrfach lustig gemacht, indem sie  einen Mann groß in Wort und Bild vorgeführt hat, der erklärt hatte, dass auch er Bürgermeister von Ahrensburg werden wolle. Wer diesen Mann kennt, der weiß, dass es sich bei dem Mann um einen Möbelpacker handelt, der in seinem Kopfe erkennbar verwirrt ist, ungezählte Male vor Gericht gestanden und auch schon Erfahrungen im Knast gesammelt hat. Dieser Typ betreibt seit Jahren genauso regelmäßiges wie intensives Cyber-Mobbing gegen zahlreiche Bürger der Stadt, was zur Zeit darin gipfelt, dass er Porno-Fotos mit widerlichen Kommentaren verschickt und dazu Bürger mit skurrilen Nazi-Parolen bepöbelt und deren Tod fordert. Meines Wissen ermittelt die Staatsanwaltschaft Lübeck in über 50 Fällen gegen den Mann, der in einer Nachbargemeinde von Ahrensburg haust.

Der Redaktion der Stormarn-Beilage durfte durchaus bewusst sein, dass dieser Mann nicht in der Lage ist, das Amt eines Bürgermeisters einzunehmen, geschweige denn überhaupt Chancen gehabt hätte, gewählt zu werden. Und trotzdem präsentierte das Blatt den Cyber-Mobber großformatig in Zusammenhang mit der Bürgermeister-Wahl und suggerierte den Lesern damit, dass es sich um einen möglichen Kandidaten für das Amt im Ahrensburger Rathaus handelt. (Oder haben Sie bloß das Wort “Satire” über den Beiträgen vergessen, Herr Klingel-Domdey, der Sie doch gerade den Oberstaatsanwalt aus Lübeck in Sachen Cyber-Mobbing zitiert haben…?)

So wurde den Lesern der Stormarn-Beilage vermittelt: Theoretisch kann jeder Depp für das Amt im Ahrensburger Rathaus kandidieren. Und da sagte sich der gemeine Bürger: “Wenn jeder Hohlschädel ein Bürgermeister werden kann, dann bleibe ich lieber zuhause und backe mir einen schönen Kuchen!”

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Oktober 2015

6 Gedanken zu „Warum die meisten Ahrensburger am letzten Wahlsonntag lieber einen Kuchen gebacken haben statt zur Wahl zu gehen

  1. Thomas H.

    Hallo Herr Dzubilla,
    Das ist eine umfangreiche Auflistung, die Sie für die Leser von Szene-Ahrensburg angefertigt haben. Alle Ansätze, die Skandale der Vergangenheit nachträglich aufzuklären, insbesondere die Vorgänge um den Bau des Terrakottaklotzes und der Rampengasse, wurden von der früheren Bürgermeisterin genauso wie vom jetzigen Bürgermeister unterbunden und von sämtlichen Parteien mit dem Mäntelchen des Schweigens belegt. Es wird allseits so getan, als ob es diese unaufgeklärten Skandale nie gegeben hätte. Und jetzt sind der Bürgermeister und die Stadtverordneten erstaunt, dass die Bürger nicht mehr so zur Wahl gehen, wie sie es sich gewünscht hätten.
    Beste Grüße
    Thomas H.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo, Thomas H. – Was mich auch noch wundert, ist, dass der Bürgervorsteher sich wundert. Der einzige Stadtverordnete, der sich nicht wundert, ist Thomas Bellizzi, der gegenüber AhrensburgTV gesagt hat, dass die Stadtverordneten die Schuld tragen. Wobei er die FDP nicht ausgeklammert hat. Gruß! HDZ

      1. fritz lucke

        Lieber Herr Dzubilla,
        ich gehe mal davon aus, dass die diversen Äußerungen von einigen Politikern über das Bürgermeisteramt mit zur Wahlunlust beigetragen haben. Betont wurde doch in den vordergründigen Aussagen, dass der Bm ja keine Einflußnahme auf Gestaltung und Umsetzung hat. Daraus erkennbar für den Wähler: wir brauchen doch eigentlich gar keinen Bm, also warum soll ich denn wählen.

  2. Britta S.

    Lieber Herr Dzubilla,

    Hinzu kommt das Desinteresse von Politik und Verwaltung, die Fragen und Einwände der Bürger ernst zu nehmen oder eine echte Bürgerbeteiligung anzustreben:

    Einbeziehung der Bürger bei der Erlenhofplanung? Fehlanzeige!
    Einbeziehung der Bürger bei der Planung und Umsetzung eines Kinos? Fehlanzeige!
    Einbeziehung der Bürger bei der Planung und dem Verkauf von Gewerbeflächen? Fehlanzeige!
    Einbeziehung der Bürger bei der Planung von CCA und Neuplanung der Klaus-Groth-Straße ? Fehlanzeige!
    Einbeziehung der Bürger bei der Planung von Lindenhofparkplatz oder Alte Reitbahn? Fehlanzeige!
    Einbeziehung der Bürger zum Thema Parkraum in der Innenstadt? Fehlanzeige!
    usw.usf.

    Gruß
    Britta

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