Im vergangenen Jahr hatte ich darüber berichtet, dass Landrat Klaus Plöger und die Kreiskulturreferentin Tanja Lütje alle Einwohner im Kreis Stormarn dazu aufgerufen hatten, ein Buch zu lesen. Das wäre nicht sonderlich bemerkenswert, wenn die Leser nicht unter drei ganz bestimmten Büchern wählen sollten und alle drei Werke aus ein und demselben Verlag gekommen wären, nämlich Rowohlt in Berlin/Reinbek
Mit anderen Worten: Es handelt sich hier um eine großangelegte Werbekampagne des genannten Verlages. Und die geht nun in eine neue Runde, wozu der Veranstalter, so berichtet die Stormarn-Beilage, nur 15.000 Euro an Werbeetat ausgeben muss, weil die Stiftungen der Sparkassen genauso wie die Bürgerstiftung dieses Event bezuschussen als wäre es eine gemeinnützige Angelegenheit. Und zu Promotionszwecken treten nicht nur die drei Rowohlt-Autoren in Erscheinung, sondern auch der Landrat und die Kulturreferentin ziehen als öffentliche Zugpferde den Werbekarren durch die Straßen und Medien – siehe auch den nebenstehenden Werbebeitrag aus der Stormarn-Beilage vom Hamburger Abendblatt!
Was ich im vergangenen Jahr schon nicht verstanden habe, das kapiere ich in diesem Jahr erst recht nicht. Mir stellt sich nach wie vor die Frage: Ist es einer Behörde und ist es einer Stiftung erlaubt, für die kommerziellen Interessen eines Wirtschaftsunternehmens bei den Bürgern die Werbetrommel zu rühren, um den Verkauf gedruckter Werke zu unterstützen…? Weiterlesen