Michael Sarach: Reklamefilm und die Kommunikation

Im August schrieb ich einen Blog-Eintrag mit der Überschrift: “Ein Ahrensburg-Film der amateurhaften Art” – wenn Sie mal kurz zurückklicken wollen! Und ein Vierteljahr danach frage ich mich: Was ist inzwischen geschehen…?

Bildschirmfoto 2014-11-12 um 20.12.57Der Film wurde von der Stadt Ahrensburg auf YouTube gestellt. Das war am 11. Juni 2014, also vor vier Monaten. Und: Bis heute wurde dieser Film gerade mal 280 x aufgerufen – was absolut lächerlich ist für so einen langen Zeitraum. (Aber gut, denn so wurde der peinliche Streifen quasi nicht gesehen!) Außerdem: Ganze 4 (vier) Betrachter haben ihre Meinung per Daumen dazu gesagt, und zwar zweimal positiv (vermutlich der Bürgermeister und der Produzent), zweimal negativ. Kommentare dazu auf YouTube? Null Komma null.

In meinem Blog-Eintrag hatte ich Fragen zur Produktion dieses Filmes gestellt. Bis heute kam keine Antwort aus dem Rathaus. Haben Sie etwas zu verbergen, Herr Bürgermeister…?

Apropos Kommunikation aus dem Rathaus: Als Michael Sarach im Jahre 2009 von der SPD als Bürgermeister-Kandidat nominiert worden war, da brachte sein Parteigenosse Konrad Nabel einen Beitrag über den Nominierten auf www.nabel.de. Unter der Überschrift: “Kommunikation als eines (ja: eines) der wichtigsten Aufgaben” war und ist noch heute zu lesen:

Bildschirmfoto 2014-11-12 um 20.30.41„“’Nicht nur für den Wahlkampf, sondern auch – sofern ich die Ahrenburger Wählerinnen und Wähler von mir überzeugt habe – als Bürgermeister ist Kommunikation für mich eines (!) der wichtigsten Aufgaben. Ich möchte kein Bürgermeister sein, der sich hinter seinem Schreibtisch versteckt, sondern ich will mit den Menschen in dieser Stadt ins Gespräch kommen. Ich will von ihnen hören, wo es Probleme gibt und ich will widerstreitende Interessen an einen Tisch bringen,’ sagte Michael Sarach im Rahmen seiner Vorstellung.”

Wer das heute liest, kann nur mitleidig grinsen. Immerhin: Diese Aussage wurde am 1. April 47 2009 veröffentlicht.

Ich weiß nicht, was der schlechte Ahrensburg-Film, der so nötig ist wie ein Blinddarm, gekostet hat. Ich weiß auch nicht, ob die Politiker der Stadt hier hätten mitreden können, dürfen oder müssen. Ich ahne aber, dass das Geld, das hier aus dem Fenster geworfen wurde, gereicht hätte, um damit das Schiff auf dem Schulhof der Grundschule Am Hagen zu bezahlen.

Warum schreit eigentlich keiner der Politiker auf? Geht denen so was völlig am Arsch vorbei, weil es ja nicht ihr eigenes Geld ist, das hier sinnlos verballert wurde…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. November 2014

6 Gedanken zu „Michael Sarach: Reklamefilm und die Kommunikation

  1. Tom

    Es ist wie ich schon mal geschrieben hatte . Vor der Wahl ist nach der Wahl . Es sind und bleiben “Versprecher ”
    Die Hauptsache ist die Eigenen Interessen werden Planmäßig befolgt .
    traurig ,traurig

  2. Uwe John

    Herr Dzubilla, wie nah sind die Politiker an den Wählern in Ahrensburg?Haben die Politiker Ihres Wahlkreises schon mal Kontakt mit Ihnen aufgenommen, auf Ihre Blogeinträge geantwortet? Haben die Parteien Sie schon einmal angesprochen? Da gibt es nur ganz ganz wenige Ausnahmen!!! Also, die Politiker haben nur Interesse, ihr eigen Ding zu machen. Und wie sieht es mit der Verwaltung aus? Grundsätzlich bin ich für Werbung für unsere Stadt – nur sie muss gut und professionell sein. Und da sind wir wieder am Anfang. Wer kann das beurteilen? Siehe oben. Grüße Uwe John

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Herr John – einerseits: Ja, Politiker aus allen Fraktionen in den Ahrensburger Stadtverordneten-Parteien haben schon auf meinem Blog kommentiert, da kann ich mich also nicht beklagen. Andererseits: Der Herr Bürgermeister und die Seinen schweigen. Also ausgerechnet der Mann, der seinen Job angetreten ist mit dem Versprechen, die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern zu verbessern!

      Wer Werbung beurteilen kann? Nun, zum Beispiel ich.

  3. Uwe John

    Herr Dzubilla, was heißt denn “schon”? Bei den vielen Themen und angeschnittenen Problemen ist “schon” einfach zu wenig. Und bitte fein trennen: Politiker und Stadtverwaltung und nicht “Politiker in der Stadtverwaltung”. Gruß Uwe John

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Sie sind aber ein schneller Leser, Herr John: Den Tippfehler mit den Politikern aus der “Stadtverwaltung” habe ich drei Minuten nach Veröffentlichung selber gemerkt und korrigiert.

  4. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    das Thema passt zu den “Groschengräbern”. unserer Stadt. Am 19.08. war ich abwesend, habe im hohen Norden von Pilzen gelebt, hatte eine akute Steinpilzvergiftung und habe dadurch Ihren Blogeintrag versäumt. Heute habe ich aber den Ahrensburger Werbefilm gesehen und kann Sie in einem Punkt verstehen: Herr Sarach wirkt anders als auf Stadtverordnetenversammlungen und Feiern nicht sehr engagiert. Könnte er durch seinen Doppelgänger ersetzt worden sein, der zeitgleich in Ahrensburg unterwegs gewesen sein soll?
    Immerhin wurde der Film soeben zum 303. Mal aufgerufen. Wo bleiben Ihre ca. 6.800 Netto-Leser?
    Wenn man die Verwaltungsangehörigen, Stadtverordneten und Bürgerliche Mitglieder addiert, kommt man auf ca. 280 Anseher, wobei sich Herr Sarach den Film wahrscheinlich mehrmals angesehen hat.
    Wie können Sie erwarten, dass die Verwaltung reagiert? Die hat Redeverbot (nichts lesen, nichts hören, nichts sagen, nichts schreiben). Der Bürgermeister schreibt mir ja auch nicht. Und von den Stadtverordneten lesen höchsten fünf Szene Ahrensburg und kommentieren auch mal. Lassen Sie sich nächstes Jahr als parteiloser Bürgermeister aufstellen. Sie werden mit absoluter Mehrheit gewählt werden und können dann alle Wildwüchse unterbinden.
    Mit verständnisvollen Grüßen
    Wolfgang König
    Wolfgang König

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