Neue Mieter in der Ahrensburger Innenstadt

Was lange währt, wird endlich gut. Womit ich das neue Haus meine, das am sogenannten “Rauchhausplatz” entstanden ist und die Geister entzweit. Die einen finden es schrecklich, anderen, wie zum Beispiel mir, gefällt die Architektur – im Gegensatz zum Terrakotta-Klotz in der Rampengasse.

Bildschirmfoto 2014-08-16 um 09.32.39Eine ganze Seite in der Stormarn-Beilage widmen die Erbauer ihrem neuen Haus. Und während ich bis dato gedacht hatte, dass es sich hier um ein reines Büro- und Geschäftshaus handelt, so erfahre ich nun: “Alle elf Wohnungen sind verkauft”, was bedeutet: Hier sind Familien eingezogen. Und auch die Firma Poll Immobilien wird dort nach eigener Angabe einen “Shop” eröffnen, wo wir dann zum Immobilien-Shopping reingehen können und eine “kostenfreie Bewertung” unserer eigenen Immobilie bekommen sollen.

Und was sagt uns das? Es sagt: Wohnraum in der Innenstadt von Ahrensburg ist begehrt. Was man bedenken sollte im Hinblick auf die Alte Reitbahn, wo ein paar unbelehrbare Cineasten immer noch großes Kino sehen wollen und Restaurant und Rockkonzerte haben möchten.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. August 2014

12 Gedanken zu „Neue Mieter in der Ahrensburger Innenstadt

  1. Waldemar

    Lieber Herr Dzubilla,
    Mit diesem Kommentar greifen Sie etwas zu kurz. Für Investoren ist es nicht unbedingt entscheidend , ob sie in Ahrensburg Wohnungen, Geschäfte oder ein Kino bauen. Für Investoren ist entscheidend, dass sie in Ahrensburg besonders profitabel bauen können. Für Investoren ist der Grund und Boden in Ahrensburg “spottbillig”, weil die Bodenrichtwerte seit mehr als 10 Jahren unverändert, also “eingefroren”sind. Grund und Boden steht z.T. zum gleichen Preis zur Verfügung wie im Jahr 2002.
    Schaut man sich aber die Preise für neu gebaute Immobilien und die hiesigen Mieten für Neubauten an, kommt man zu dem Schluss, dass sich die Preise zunehmend dem Hamburger Markt annähern. Für die Investoren ist dies ein profitables Geschäft, weil die Gewinnspannen für sie in Ahrensburg weitaus höher sind, als wenn sie in Hamburg bauen würden.

    Beste Grüße

    Waldemar

    1. Harald Dzubilla

      Hallo Waldemar – das wiederum verstehe ich nicht. Der Preis für den Boden entsteht doch durch Angebot und Nachfrage. Wenn ich mein Grundstück verkaufen möchte, dann interessieren mich weniger irgendwelche Richtwerte, sondern ich versuche, den größtmöglichen Preis zu erzielen. Wenn die Investoren also günstig ein- und teuer verkaufen, dann hat das m. M. nach nichts mit Bodenrichtwerten zu tun, sondern mit freier Marktwirtschaft. “Richtwerte” geben zwar die Richtung an, aber niemand muss sich danach richten.

      Oder sehe ich das falsch…?

      1. M.Schneider

        Da es wohl nicht immer frei zu lesen ist, hier der letzte Absatz über die Delize Bar am CCA
        Von frühmorgens bis spätabends, “wenn die Stadt leer ist”, soll die Bar Le Delizie, die 42 Plätze hat, geöffnet sein – zunächst ohne Ruhetag. Es fügt sich gut, dass die Zeile neben Aldi eine weitere Belebung erfährt. CCA-Manager Erich Lawrenz hat bereits angekündigt, dass ein neuer Betreiber für das Geschäft am Eingang gefunden wurde und in dieser Woche preisgegeben wird, wer die vor bald anderthalb Jahren von Fisch Schloh aufgegebenen Räume bezieht.

  2. Waldemar

    Lieber Herr Dzubilla,
    Gegenfrage an Sie: Wenn die Regeln der freien Marktwirtschaft in Ahrensburg zur Anwendung kommen würden, müssten die Bodenrichtwerte doch steigen. Schließlich ist die Nachfrage in den letzten Jahren im gesamten Hamburger Raum gestiegen. Tatsächlich sind aber die Bodenrichtwerte in Ahrensburg seit mehr als 10 Jahren unverändert.
    Sonntägliche Grüße
    Waldemar

  3. Hermann Jochen Lange

    Ja, Herr Dzubilla, das sehen sie falsch:
    Ihre These, Angebot und Nachfrage würde den Preis, bzw. den Wert von Baugrundstücken regeln ist in aller Regel Theorie. Tatsächlich ist er abhängig von Wissen und Nichtwissen, von Skrupellosigkeit und bewussten oder unbewussten Fehlentscheidungen, bis hin zu ordinären Betrug.

    Will “Oma” ihr klein Häuschen verkaufen, ist sie bei der Suche nach dem korrekten Verkaufspreis auf die Hilfe von Dritten angewiesen, die sich in aller Regel auf die Richtwerte des Gutachterausschusses stützen. Liegen diese Werte unter den tatsächlichen Marktpreisen, schöpfen andere die Differenz als Gewinn ab, nicht “Oma”. So einfach ist das.

    Auch der Wert des Grundstückes “Alte Klinik” hat sich wie von Geisterhand verändert:
    Verkäufer wie kaufender Bauträger haben sich auf einen Preis geeinigt, dessen Höhe sich nach der Bebaubarkeit richtet (Angebot und Nachfrage). Das hat der Bauträger SIG durch Stellen einer Anfrage gem. § 34 BauGB bewiesen (Die Anfrage musste allerdings abgelehnt werden, weil zu viel Volumen geplant). Und der Bürgermeister hat es später in seinen Beschlussvorlagen genau so dokumentiert – öffentlich nachlesbar.

    Plötzlich aber eins-zwei-drei und Zauberei:

    Der Bürgermeister hatte nämlich noch mal kurz nachgedacht, bisher unbekannte Energien freigesetzt (durch was auch immer befeuert) und dem Bauträger ein spezielles Baurecht auf den Leib geschneidert, das etwa das Doppelte an Bebauung genehmigen will (öffentliche Auslegungsfrist im Rathaus läuft noch kurze Zeit – Herr Griesenberg spitzt bereits seine felsharten Zeichenstifte).
    Ergebnis:
    Der Kaufpreis für das Grundstück hätte entsprechend sehr deutlich höher angesetzt werden müssen.
    Der Verkäufer hat also einen bewusst herbeigeführten Vermögensschaden erlitten (Park-Klinik).
    Der § 263 StGB nennt derartige Vorgänge “Betrug” (bis zu 5 Jahre Freiheitsentzug) – für wen ?

    Dieses Beispiel ist direkt zu übertragen auf das Gelände der ehemaligen Schlosserei H. (Rampengasse). Auch dort durfte der Bauträger Skrabs – simsalabim – plötzlich das Doppelte dessen bauen, was der dort bis heute gültige Bebauungsplan zulässt.
    ((((( Psst, Herr Dzubilla, hören Sie auch die friedlichen Schlafgeräusche der verehrten Stadtverordneten ? ))))).

    Und wollen Sie noch Einen ? für den erfolgreichen Wochenanfang ?
    Gegenüber ALDI hatte seinerzeit auch die Stadt ihren ehemaligen Parkplatz an den Bauträger Skrabs verkauft (Genau dort verkauft heute Penny).
    Denkaufgabe:
    Kann es sein, dass dort die damalige Bürgermeisterin U. Pepper (SPD) mit Hilfe ihres bis heute im Rathaus aktiven und bemerkenswert hoch besoldeten Stadtjustiziars T. Reich sich selbst betrogen hat ? also die Gemeinschaft aller Bürger ?
    Hätte T. Reich seiner damaligen Chefin pflichtgemäß anraten müssen, gegen sich selbst Schadensersatzansprüche geltend zu machen ? wenn erforderlich vor Gericht ?

    HJL.Amm

  4. Rüdiger

    Lieber Herr Dzubilla,
    Wenn Sie wissen wollen, welche Auswirkungen die Bodenrichtwerte auf den Imobilienmarkt haben, sollten Sie sich einmal den Sach -und Marktwert Ihrer Immobilie durch einen der vielen Makler , die derartige Dienste allesamt kostenlos anbieten, berechnen lassen. Der Makler würde dann den Bodenrichtwert für Ihren Stadtteil oder Ihrer Straße heranziehen, eventuell für Ihr Grundstück einen Aufschlag berechnen – und danach den so genannten Sach -und Marktwert Ihrer Immobilie oder Ihres Grundstücks festlegen. Würde Ihr Haus aber nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt in Volksdorf stehen , würden Sie für die gleiche Immobilie oder das gleiche Grundstück mehr als das Doppelte erzielen. Das war nicht immer so, denn der Unterschiede zwischen Ahrensburg und Volksdorf waren früher unerheblich . Diese Unterschiede haben sich in den letzten Jahren zunehmend verstärkt, u.a. auch deshalb, weil in Ahrensburg die Bodenrichtwerte nicht der Marktsituation entsprechend neu berechnet werden. Sogar Rahlstedt, früher Hamburger Problemstadtteil und weitaus niedriger bewertet als Ahrensburg, ist inzwischen an Ahrensburg vorbeigezogen.
    Die Leidtragenden sind die Ahrensburger Bürger , die ein Häuschen , meist älteren Baujahrs, mit einem netten, größeren Grundstück besitzen. und dies verkaufen möchten. Diese Ahrensburger Bürger bemerken den Wertverlust ihrer Immobilie aber erst dann , wenn sie Ihr Grundstück oder ihr Haus zum Verkauf anbieten. Dann müssen sie feststellen, dass sie sich dafür nicht einmal mehr eine hübsche Neubauwohnung kaufen können. Im Grunde verlieren auf diese Weise viele, oft ältere Menschen, einen Teil ihres mühsam angesparten Vermögens einfach nur dehalb,, weil sie bislang glaubten, dass ihr mühsam angespartes Vermögen in Ahrensburger Bestandsimmobilien gut angelegt wäre.
    Alle guten Wünsche für Sie une Ihre Leser
    Rüdiger

  5. Ein Fan

    Liebe Immobilienfachleute,

    Richtwerte hin oder her. Wenn ich meine Immobile im Internet – oder gerne auch noch klassisch im Hamburger Abendblatt – anbiete, dann lege ich den gewünschten Verkaufspreis fest. Und wenn Interessenten kommen, dann ist dieser Wert die obere Basis, der Interessent nennt den Preis, den er bereit ist zu zahlen und ab da wird verhandelt.

    Und wenn eine Bank die Immobilie bewertet, bewertet sie mittlerweile auch ungern mit Richtwerten oder umbautem Raum – wie noch in den 80/90ern – sondern versucht zu ermitteln, was die Immobilie tatsächlich bei einem Verkauf am Markt bringt.

    Und nochmal ganz anders argumentiert: Wenn unsere Bodenrichtwerte mit Stichtag 1.10.14 verdoppelt werden, sind unsere Grundstücke doch nicht auf einen Schlag doppelt so viel wert.

  6. Hermann Jochen Lange

    Hallo Herr Dzubilla,
    offenkundig haben Sie mit Ihren Begrifflichkeiten “Immobilien-Shopping”, “kostenfreie Bewertung” sowie “Angebot und Nachfrage” in schamvoll verdeckte Wunden gestochen.

    Deshalb noch zwei tatsächlich alltägliche Beispiele hinzu:
    1.
    “Oma” und “Opa” werden immer älter, zahlreicher und gebrechlicher. Folge: Sie geraten in Abhängigkeit Dritter, die ihnen nicht nur die Nutzung von ihrem “klein Häuschen” vorenthalten (um angeblich den Wert zu erhalten- für wen oder was ?), sondern “danach” einen altbekannten Trick anwenden: Das “klein Häuschen” wird zu einem möglichst niedrigen Preis an einen Strohmann verkauft – der es nach einer kurzen Schamfrist an den Meistbietenden weiter verkauft. Die Differenz wird unter den “Mitwirkenden” verteilt. Optimal ist dabei, wenn der Meistbietende den Beteiligten schon vorher bekannt ist ( … ).
    2.
    Sollen die an der Wertoptimierung beteiligten “Mitwirkende” ausbezahlt werden, kann das selbstverständlich weiterhin “unter dem Tisch” erfolgen. Insbesondere bei größeren Summen ist es zur Geldwaschung aber besser, eine Immobilie dazwischen zu schalten. Da werden dann schon mal ein oder zwei Wohnungen im beförderten Objekt an die direkt “Mtwirkenden” eingetragen – die dann z.B. für eine gewisse Zeit Miete kassieren ( … ).

    Oder der beförderte Bauträger hat, rein zufällig, ein “klein Häuschen” als Honorierung anzubieten – zu einem symbolischen Preis versteht sich. Dieses Schnäppchen verkauft der “Mitwirkende” nach einer Schamfrist dem Meistbietenden weiter ( … ).

    Auch diese Differenzgeschäfte folgen dem Prinzip von “Angebot und Nachfrage”. Optimal werden diese Geschäfte innerhalb einer “Familie” und deren Organisationsstruktur abgewickelt. Verwaltungsbehörden sind dafür besonders gut geeignet, weil sie erfahrungsgemäß noch nicht einmal eine wirksame externe wie interne Kontrolle fürchten müssen. Dort können diese Deals ohne jede tatsächliche Mitwirkung von störenden Bürgern abgewickelt werden ( … ).

    HJL.Amm

  7. Rüdiger

    Lieber Fan (von was?),
    Probieren Sie doch mal aus, was Sie hier so über Immobilienverkauf lauthals verkünden! Natürlich kann man jeden Preis ins Internet oder sonstwo hinstellen, aber irgendwann müssen Sie Ihre Preisforderung auch begründen. Und da die potentiellen Käufer Ihres Grundstücks die Bodenrichtwerte bestens kennen und auch die Ergebnisse der Verkäufe, die in Ihrer Nachbarschaft – den Bodenrichtwerten folgend – in letzter Zeit abgewickelt wurden, haben Sie schlechte Karten.
    Und noch ein weiterer Irrtum: Der Sach – und Marktwert Ihres Grundstücks ergibt sich aus den Bodenrichtwerten und den letzten Verkäufen in Ihrer Umgebung, Die Bodenrichtwerte werden Sie also auch hier einholen. Und dann müssen Sie damit rechnen, dass die Interessenten bei Ihren Nachbarn kaufen, die ihr Grundstück entsprechend der Bodenrichtwerttabelle, also zu einem weitaus geringeren Preis, anbieten. Aber, wenn es Ihnen gut tut , sollten Sie weiterhin an den freien Markt glauben – und halt ein bisschen weiter träumen!

    Beste Grüße

    Rüdiger

  8. Waldemar

    Lieber Herr Dzubilla,
    Liebe Lesergemeinde,
    “Die Nachfrage nach Immobilien in Stormarn ist nach wie vor hoch. Zu diesem Schluss kommt der Gutachterausschuss für Grundstückswerte des Kreises in seinem jetzt vorgelegten Bericht für 2012.” (Hamburger Abendblatt vom 28.06.13). Dennoch hat der Gutachterausschuss die gleichen Bodenrichtwerte festgestellt für Ahrensburg wie 2010 und 2008 und 2006 und 2004 und 2002. Da kann es doch nicht mit rechten Dingen zugehen.
    Schöne Grüße
    Waldemar

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