MARKT & Stormarner Tageblatt: 700 Jahre Ahrensburg, und der Ehrenbürger wurde vergessen!

Unbenannt-1Das Anzeigenblatt MARKT werden Sie vermutlich kennen – wenn Sie einen Briefkasten in Ahrensburg haben. Und gestern fand ich in diesem Anzeigenblatt auch noch ein Anzeigenmagazin, und zwar eine “Jubiläumsausgabe” zu 700 Jahre Ahrensburg mit einem gemeinsamen Grußwort von Bürgermeister und Bürgervorsteher. Und das Stormarner Tageblatt steht auch noch auf dem Titel – siehe Abbildung!

Der Inhalt dieser “Jubiläumsausgabe” besteht im Wesentlichen aus Inseraten. Und aus Archivmaterial über die Stadt Ahrensburg.  Aber es sind auch ein paar Seiten aus heutiger Zeit dabei, wozu “Dirk Vollmer, Redaktion” in seinem Vorwort vermerkt: “Denn Leben und Arbeiten in Ahrensburg, das findet im Hier und Heute statt”. Worauf ich niemals im Leben gekommen wäre! 😉

Bildschirmfoto 2014-08-27 um 21.25.18Ich habe das Heftchen nur mal über den Handballen durchgeblättert und diagonal angelesen. Dabei ist mir einiges ins Auge gesprungen, was total daneben ist. Zum Beispiel werden nur zwei von unseren vier Partnerstädten im Foto gezeigt, die anderen zwei sind wohl weniger wichtig, oder? Und etwas fiel mir ganz besonders auf, nämlich: “Ahrensburger Persönlichkeiten”. Das sind sechs, die auf drei Seiten vorgeführt werden, und zwar in willkürlicher Reihenfolge: Gottfried Böttger, Axel Zwingenberger, Waldemar Bonsels, Horst Schroth, Jonathan Meese, Thorsten Laussch. Ende.

Die ersten vier Persönlichkeiten unterstreiche ich. Jonathan Meese, zum Glück nicht im Bilde gezeigt, betrachte ich nicht als Persönlichkeit, sondern als Persona primitiva. Und Thorsten Laussch? Who the fuck is Thorsten Laussch, dass er zu den sechs ausgewählten Ahrensburger Persönlichkeiten zählt? Dem Text konnte ich keinen wirklichen Grund dafür entnehmen, nur dass der Mann zufällig in Ahrensburg wohnen soll, wo er allerdings nie positiv in Erscheinung getreten ist.

 Und damit komme ich zum peinlichen Tiefpunkt in dem Anzeigenblatt, nämlich: Alfred Rust, der erste und einzige Ehrenbürger der Stadt Ahrensburg, fehlt unter den “Ahrensburger Persönlichkeiten”

So frage ich mich denn: Was sind das für Vollpfosten, die sich einen derartigen Lapsus erlaubt haben?! Anzeigenverkäufer? Eben.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. August 2014

6 Gedanken zu „MARKT & Stormarner Tageblatt: 700 Jahre Ahrensburg, und der Ehrenbürger wurde vergessen!

  1. Stiller Beobachter

    Es wurden vermutlich nur die Fotos von zwei Partnerstädten gezeigt, weil man diese Fotos gratis von pixelio bekommen hat. Und die Mühe, ins Stadtarchiv zu gehen, wollte man sich nicht machen, zumal das ganze Blättchen ja nur darauf ausgerichtet ist, möglichst viel Reklame zu drucken.

  2. Sabine Heinrich

    Nun, es dürfte ja kein Problem sein, herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist, dass Alfred Rust ignoriert wurde. Die Redaktion? Oder waren Mitglieder der Stadtverwaltung mit der Aufgabe betraut worden, wichtige Ahrensburger Persönlichkeiten für diese Sonderausgabe zu benennen?
    Ist dieses an Peinlichkeit kaum noch zu überbietende Ignorieren der bedeutendsten Persönlichkeit Ahrensburgs der Unwissenheit der Redakteure zu verdanken (das wäre schlimm), oder ist es eine bewusste politische Entscheidung? Das wäre dann allerdings mehr als bedenklich – nett gesagt.
    Dass dagegen zwei nicht besonders witzige Clowns als wichtige Persönlichkeiten vorgestellt werden … ein Bayer würde mit Blick auf Ahrensburg wohl sagen: “Basst scho!”

    1. Sabine Heinrich

      Meine oben gestellten, direkt an den zuständigen Redaktionsleiter gerichteten Fragen blieben – warum auch immer – leider ohne Antwort; auf eine harmlose andere erhielt ich sie umgehend, wofür ich auch dankbar bin.

  3. Frau Behnemann

    So, so, Alfred Rust gehört also nicht zu den “Persönlichkeiten” von Ahrensburg, ist lediglich Ehrenbürger der Stadt. Und dafür haben Bürgermeister und Bürgervorsteher ein Grußwort geschrieben. Haben sie auch vorher den Inhalt des Heftes gesehen?

    1. Sabine Heinrich

      Liebe Frau Behnemann,

      das Traurige ist, dass wir “von oben” – wohl auch zu Ihrer Frage – leider keine Antworten erhalten.
      Wenn die Verantwortlichen für dies und das nicht bei “Szene Ahrensburg” antworten möchten, dann können wir doch zumindest erwarten, dass sie in der Stormarnbeilage oder dem Stormarner Tbl. z.B. erklären, warum schwer verständliche Entscheidungen getroffen wurden – und die gibt es ja reichlich – wenn ich nur an die immens teure Verschönerung der Schlossanlage denke und das Wissen habe, dass Kinder am Jubiläumstag nicht umsonst auf die Spielgeräte dürfen und der Erlös an die Schloßstiftung geht.
      Wenn ich anderen erzähle, was in Ahrensburg so geschieht, bekomme ich oft zu hören: “Das ist doch überall so!” Ich bezweifele das nach wie vor – und schon allein das Gegenbeispiel Großhansdorf zeigt, dass es eben nicht überall so ist und sein muss!
      Ob wir jemals erfahren werden, wer denn nun für die Auswahl besonderer Persönlichkeiten und das Ignorieren von Alfred Rust verantwortlich ist?
      Ich erwarte eine Aufklärung im MARKT!

  4. Hermann Jochen Lange

    Liebe Frau Heinrich,
    Sie schreiben “Das ist doch überall so!” – und können es doch nicht glauben.
    Das liegt daran, dass der alles bezahlende Bürger selten die Gelegenheit hat, unter die Verschiebetische, hinter die Hintertüren, unter die Decken – und in die Betten zu schauen.
    Der Bürger wird extrem selten zu “Familien”-Treffs eingeladen : Vorsicht, geschlossene Gesellschaft.
    Selbst Steuerzahlerbund und Medien lächeln nur noch müde, weil sie gar nicht wissen, wo sie zuerst anfangen sollen.
    Ein Tipp: Wenn Sie hineinriechen wollen, müssen Sie extrem langatmig, von Natur aus ein homorvoller Mensch und vor allem leidensfähig sein – und bitte nie die Gasmaske vergessen.
    Entweder Sie werden krank, verzweifeln am Rechtsstaat oder beginnen, die Erfahrungen wissenschaftlich zu nutzen. Drehbuchtitel: “Die da oben ….”.
    Bei schlafraubenden Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
    HJL.Amm

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