Die Kehrseite der Werbung: Stäbchen zum Leben und Stäbchen zum Ableben

IMG_9803Ich gehe durch die Stadt Ahrensburg, bleibe vor einer Plakatsäule mit einem City-Light-Poster stehen und weiß nicht, ob ich lachen soll oder weinen. Denn das Plakat ist eine Aufforderung zum Suizid. 

Wir lesen in versalen Lettern: “Für alle, die mehr wollen”. Gemeint ist mehr Tabak. Und in der Dose ist Tabak “für bis zu 220 Zigaretten”. Dazu steht am Fuße des Etiketts der definitive Hinweis: “Raucher sterben” – wenn Sie man auf die Abbildung klicken wollen!

IMG_9807Am Fuße wird das ein wenig korrigiert mit der Einschränkung: “Rauchen kann tödlich sein”. Muss also nicht. Aber je mehr Stäbchen, desto höher ist bekanntlich die Chance auf den Tod. Das Gute für die Erbberechtigten, “die mehr wollen”: Während bei einem Suizid durch den Revolver die Lebensversicherung nicht zahlen muss, ist das bei Suizid durch Zigaretten hingegen anders. Weshalb Sie also  Ihrer Erbtante oder dem Erbonkel, die/der eine Lebensversicherung abgeschlossen hat,  auf gar keinen Fall einen Revolver schenken sollten, wenn sie/er freiwillig aus dem Leben scheiden will, sondern die Tabakdose, in der mehr drin ist!

Und dann warf ich auch noch einen Blick auf die andere Seite der Plakatsäule. Auch dort wird für Stäbchen geworben, die in den Mund gesteckt werden.. Allerdings nicht für, sondern gegen Krebs.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Juli 2014

2 Gedanken zu „Die Kehrseite der Werbung: Stäbchen zum Leben und Stäbchen zum Ableben

  1. Hermann Jochen Lange

    – – – – weil auch ich Herrn Königs Kommentare vermisse,
    versuche ich es einmal:
    Hallo Herr Dzubilla, vergessen Sie nicht die Stäbchen für das Beta-Mikado.
    Dabei geht es ebenfalls darum, den Mund zu blockieren – nicht durch den Lippendruck auf die Zigarette oder die Mundstarre, wegen eines halb verschluckten Teststäbchens. Es geht darum, freiwllig eine Maulsperre zu ertragen. Kernspielregel: Wer den Mund aufmacht, hat verloren.
    Mit stäblichen Grüßen.
    HJL.Amm

    1. Sabine Heinrich

      “Wer den Mund aufmacht…” – Ach ja, diese Spielregel hat leider noch oft im Berufsleben Gültigkeit – selbst wenn man höflich und unter Beachtung aller Umgangsformen dagegen verstößt.
      Leider ist es im Privatleben nicht viel anders, aber da kann man sich ja die Leute aussuchen…
      Es gibt jedoch auch einen großen Gewinn: Man lernt fürs Leben – und manche Menschen erst dann richtig kennen, wenn man – auch nach Jahren – den Mund zu öffnen wagt. Ich spreche jetzt nicht (!) von meinem Zahnarzt! 😉 .

      Mit abschweifenden Grüßen!
      Sabine Heinrich

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