Warum Ramon & Robert zwei Glücksfälle für Ahrensburg sind

Die Verwaltung der Stadt Ahrensburg ist genauso bestrebt wie unsere Politiker und Kaufleute, möglichst viele Gäste in die Schlossstadt zu locken. Hierzu hat man sich sogar einer Tourismus-Einrichtung angeschlossen. Die arbeitet jedoch für den gesamten Kreis Stormarn, wo Ahrensburg nur eine untergeordnete Rolle spielt. Und verkauft wird unsere Stadt dort nach draußen vorrangig mit Schloss samt Drumherum sowie mit dem Tunneltal. Und dafür zahlen wir jedes Jahr einen nicht unerheblichen Beitrag an das Touristik-Büro, ohne dass der gemeine Bürger erkennen kann, was er davon hat.

Ramon Loizou im goldenen Märchen-Café, an dem zur zeit noch emsig gebaut wird

Ramon Loizou im goldenen Märchen-Café, an dem zur Zeit noch emsig gebaut wird

Was aber nützt es der Stadt Ahrensburg, wenn ein paar Leute von auswärts herkommen, durch das Schloss spazieren, mit ihrem Picknick-Korb durchs Tunneltal wandern und dann ihren Heimweg antreten? Gäste, liebe Leute, nützen der Stadt in Wahrheit nur, wenn sie auch in die Innenstadt kommen und dort Geld ausgeben, von dem ein Teil in die Stadtkasse fließt. Unsere Stadt braucht Gäste (sprich: Kunden) in den Restaurants und Hotels genauso wie auch in den Läden und städtischen Einrichtungen wie badlantic, Theater und vielen Dienstleistern in der Stadt. Und dazu muss die Innenstadt etwas Besonderes anbieten, damit auswärtige Gäste zuerst einmal dort hingelockt  werden und – sich dort wohlfühlen.

Meine uralte Idee, in der Ahrensburger Innenstadt ein Waldemar-Bonsels-Museum zu errichten (z. B. auf dem Lindenhof-Parkplatz), ein großer Bienenkorb mit Café-Restaurant und einer Biene-Maja-Erlebniswelt samt Kino – diese Idee traf ins Leere, weil niemand aus Rathaus und Politik sich dafür ernsthaft eingesetzt und nach einem Investor gesucht hat. Im Rathaus folgt man aus Bequemlichkeit lieber auswärtigen Investoren, die vor den Toren der Stadt investieren, kassieren und Umzüge veranstalten, damit der dritte aldi-Laden näher an die Innenstadt heran und das Dänische Bettenlager dort ausziehen kann.

Wie nun lässt sich die Ahrensburger Innenstadt beleben? Dass es dort viele attraktive Läden gibt, wissen wir. Also muss etwas in die Innenstadt, das die Menschen aus dem Umland nach Ahrensburg kommen lässt. Und genau das entstand und entsteht zur Zeit, und zwar in der Hagener Allee, wo früher mal die Passage gewesen ist.

Am Rande bemerkt: Dieses Original-Gemälde hängt im RamRob. Es stammt vom Vater von Ramon Loizou, der kein Maler ist, sondern: Gastronom.

Am Rande erwähnt: Dieses  bemerkenswerte Gemälde hängt im RamRob. Es stammt vom Vater von Ramon Loizou, der ebenfalls Gastronom gewesen ist.

Im Februar dieses Jahres berichtete Szene Ahrensburg als erstes Medium darüber, dass in die Passage der Hagener Allee neues Leben einziehen wird. Inzwischen lebt die Passage bereits. Schöner noch: Hier tobt das Leben. Oder am schönsten: Es ist erst der Anfang. Das Bar-Restaurant RamRob hat seinen Betrieb aufgenommen und scheint der absolute Volltreffer zu werden. SMS meiner Tochter (18) am vergangenen Samstag um 23.33 Uhr: „Bin mit einer Freundin im RamRob. Echt cooler Laden mit toller Atmosphäre…!” Und um so einen „coolen Laden“ zu finden, ist meine Tochter mit ihren Freunden bisher ausschließlich in die Hamburger Innenstadt (Schanze, St. Pauli) gefahren, genauso wie ihre Schulfreunde aus Volksdorf und Umgebung. Denn Ahrensburg war in Sachen „cooler Laden mit toller Atmosphäre“ eher tote Hose mit lahmer Stimmung.

Neben dem RamRob entsteht gerade ein Märchen-Café, das in seiner Gestaltung ein wenig an die Kathedrale von Sankt Petersburg denken lässt und im kommenden Monat eröffnet werden soll. Dieses Café Cathedral bietet auch Platz und Möglichkeiten für Kinder-Geburtstage genauso wie für kleine Feiern von Firmen oder Familien. Auch das Thema “Karaoke” ist schon angedacht. Und im kommenden Jahr wird dann das Märchen-Dungeon eröffnet in vielen Räumen, durch die Kinder und Erwachsene gehen können, um eine märchenhafte Zauberwelt zu erleben, in der Schauspieler agieren und für Spannung und Unterhaltung sorgen werden. Da kann die Touristik-Managerin aus dem Kreis Stormarn endlich mal über etwas Neues in  Ahrensburg berichten!

Hinter dem gesamten Projekt stehen zwei junge Unternehmer: Ramon Loizou und Robert Block. Der erste ist für die Gastronomie zuständig, der andere für die Kreation und Dramaturgie in der Märchenwelt. Und beide können auf langjährige Erfahrung zurückblicken, was meint: Sie wissen, was sie tun.

Wandornament im Café Cathedrel

Wandornament im Café Cathedral

Ich berichte darüber, weil ich gesehen habe, dass unglaublich viele Besucher auf Szene Ahrensburg gelandet sind, die „RamRob“ gegoogelt haben. Und bestimmt werden es mehr werden und noch mehr, wenn in der Passage der Hagener Allee alles fertig sein wird. Dann hat Ahrensburg hier ein Aushängeschild, das viele Besucher in die Stadt ziehen wird. Und das viele Ahrensburger – jung und alt – in der Stadt halten wird. Und wenn Verwaltung (= Antrag) und Politik (= Entscheidung) endlich das leidige Parkplatz-Problem in der Innenstadt lösen würden, dann wäre es noch attraktiver für Besucher, in die Schlossstadt zu kommen.

 

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. November 2013

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