Schlagwort-Archiv: Werbung

Gauloises in Ahrensburg: Todesanzeige per Plakat

„Tell a story!“ Das ist ein Gebot für jeden Werbetexter, der uns Konsumenten für ein Produkt oder eine Dienstleistung gewinnen will. Wenn das mit einem TV-Spot oder Film im Internet geschehen soll, dann muss ein Buch zum Film verfasst werden, sprich: Storyboard. Und wenn es in Print, also per Anzeige oder Plakat passieren soll, dann wird die Story direkt auf das Werbemittel gedruckt und sollte ziemlich kurz sein, um gelesen zu werden.

Der Textdichter für Gauloises hat eine Geschichte mit einem Bild und zwölf Wörtern verfasst und damit einen Anschlag auf die Bürger von Ahrensburg verübt. Und dieser Plakatanschlag ist sehr eindrucksvoll – siehe die Abbildung!

Die Story ist eine Tragödie. Trauriger als die Geschichte von Romeo und Julia und dramatisch wie die Story von Bonnie und Clyde oder die Liaison zwischen Kate Moss und Pete Doherty. Wir sehen im Bilde ein junges Paar, das auf dem Gehweg tanzt. Dazu die Story: „Neue Liebe, wiedervereint, neues Feuer. Vive le Moment Gauloises – Rauchen ist tödlich.“
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Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. März 2017

“Rabatt auf Alles in Ahrensburg” und “unsichtbares Hören” zum Tarif

Ich “liebe” Werbung, die mir in der Schlagzeile etwas ganz Tolles verspricht, und wo ich dann im Kleingedruckten erfahre, dass es gar nicht stimmt, was man im Großgedruckten verkündet hat. So las ich in der Vergangenen Woche: “20,17 % auf Alles in Ahrensburg!” Das war natürlich gelogen, denn in Wahrheit betraf es nicht “Alles in Ahrensburg”, sondern nur das, was man im Toom-Markt kaufen konnte. Und auch das war ein Schwindel.

Das Sternchen hinter “Alles*” führt zum Kleingedruckten, wo der Leser erfährt, was alles ausgeklammert wurde von dem großangekündigten Rabatt. Also eine reine Augenwischerei.

Genauso wie in der Anzeige der Firma Kersten, die dort was vom “Kersten Nulltarif” posaunt mit dem Hinweis: “Nutzen Sie jetzt die Vorteile der großen KERSTEN-Nulltarif-Kollektion und erhalten Sie moderne, volldigitale Marken-Hörgeräte ohne einen Euro Zuzahlung”. Auch dahinter ist ein Sternchen, das zur Wahrheit führt: Nix mit Nulltarif, sondern 10 Euro Zuzahlung. Und dafür muss man auch noch Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse sein. Ja, und wer das nicht ist, für den gilt kein “Nulltarif”, sondern der “Privatpreis ab 741 Euro je Hörgerät”.

Und überhaupt: Sind Sie schon mal in einen Laden gegangen, haben dort ein elektronisches Gerät ausgewählt und dann den Verkäufer gefragt: “Wie hoch ist der Tarif?”

In einer anderen Kersten-Anzeige mit der Leerformel “Qualität aus Überzeugung” erfahren wir: “Unsichtbares Hören mit Passform-Garantie – jetzt probehören!” Frage: “Unsichtbares Hören”? Ist das vielleicht vergleichbar mit “unhörbarem Sehen”…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Februar 2017

Fake-Zeitung: Die Nachrichten von gestern schon heute im Hamburger Abendblatt von morgen!

Heute bekam ich das Hamburger Abendblatt dreimal ins Haus. Einmal die reguläre Ausgabe von heute, also von Dienstag, dem 21. Februar 2017. Und gleich zweimal erhielt ich eine Ausgabe von morgen, also vom Mittwoch, den 22. Februar 2017. Letztere Ausgabe hat einen Umfang von 16 Seiten und trägt den für Ahrensburg sensationellen Aufmacher, der die Einwohner von Tangstedt verärgern dürfte, denn ihre “Costa Kiesa wird Sperrgebiet”.

In diesem 16-seitigen Hamburger Abendblatt steht absolut nichts Neues. Sondern ausschließlich alte Nachrichten aus längst vergangenen Tagen. Beiträge die alle schon im 3. Buch Abendblatt erschienen sind. Und dazu massenhaft Anzeigenwerbung. Immerhin: Die Tipps und Termine sind aktuell, damit sich der Leser nicht an die Stirn tippen soll.

Klar, diese Ausgabe, die ich zweimal bekommen habe, sollte ich nicht einmal bekommen. Denn sie ist ausschließlich für Nicht-Abonnenten des Hamburger Abendlblattes bestimmt, denen aufgrund dieser Sonderaussage suggeriert wird, wie toll und umfangreich der Stormarn-Teil im Abendblatt tagtäglich ist. Und finanziert wird das Werbeblatt offenbar von den Anzeigenkunden, deren Inserate in dieser Ausgabe zuhauf veröffentlicht werden.  Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Februar 2017

Kleine aber stilvolle Werbung für ein Hörgerät

Wenn Sie den letzten MARKT bekommen haben, liebe Mitbürger, dann haben Sie vermutlich auf der Titelseite unten die nebenstehende Anzeige gesehen. Und Sie erkennen dort ein Hamburger Ehepaar, das den “kleinen aber stilvollen Ball” genossen hat, nämlich den CDU-Ball im Park Hotel in Ahrensburg. Und die Firma Ackermann Akustikum in Poppenbüttel und Norderstedt verrät auch, warum.

aus: Anzeigenblatt MARKT

Das Hamburger Ehepaar hat den “kleinen aber stilvollen Ball” genossen mit “Silk”. Denn “die ausgeklügelte Form und weiche rutschhemmende Silikonaufsätze bieten besten Sitz und ein angenehmes Tagebgefühl”, so erfährt es der Anzeigenleser.

Aber nicht, dass Sie etwa denken “Silk” wäre der Stoff, aus dem das Ballkleid von Illona L. geschneidert ist, sondern “Silk” ist ein Hörgerät von Siemens. Und so konnte das Ehepaar den “kleinen aber stillvollen Ball” genießen, weil es mit “Silk” die Musik gehört hat, zu der das Paar getanzt hat auf dem “kleinen aber stilvollen Ball”. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Februar 2017

Aktuelle Angebote im Wechsel der Jahreszeiten: Wintercheck und Ostereier

Wenn wir heute aus dem Fenster schauen, dann erkennen wir: Die Sonne lässt schon an den Frühling denken! Und wenn wir uns im Supermarkt umschauen, zum Beispiel bei Lidl, dann sehen wir: Osterhasen und Ostereier sind schon reichlich im Angebot!

Ostern ist am 18. April 2017, also in gut zwei Monaten. Und ich frage mich: Welcher Dödel kauft Mitte Februar schon Ostereier? Vielleicht derjenige, der glaubt, dass die Kalorienbomben bis zum Osterfest schon ausverkauft sind? Dann könnte der Supermarkt ja heute bereits die ersten Schoko-Weihnachtsmänner ins Angebot nehmen!

Nicht weniger witzig ist Audi in Ahrensburg: Der Betrieb wirbt aktuell mit der Empfehlung: “Jetzt Termin zum WinterCheck vereinbaren”! Klar, damit ist natürlich der Winter 2017/2018 gemeint, denn kein normaler Autofahrer vereinbart jetzt einen Wintercheck für den laufenden Winter. Höchstens ein Bobby-Car-Fahrer. Und der ist genau richtig bei Audi in Ahrensburg.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Februar 2017

Darf die Telekom ihre Versorgungskästen in der Stadt auch als Anschlagflächen für Plakate verwenden?

Links im Bilde sehen Sie eine Werbesäule der Firma Wall GmbH. Rechts daneben sehen Sie eine Werbesäule der Telekom. Beide Werbesäulen stehen in Ahrensburg, und zwar auf öffentlichem Grund und Boden. Die Firma Wall GmbH (in der die Firma JCDecaux aufgegangen ist) hat einen Vertrag mit der Stadt Ahrensburg geschlossen für die Aufstellung ihrer Werbesäulen und muss dafür in die Stadtkasse zahlen. Und die Telekom…?

Wenn ich mal vermuten darf: Die Telekom hat bei der Stadt die Baugenehmigung von Versorgungskästen beantragt. Ob sie diese Kästen auch als Werbeflächen benutzen darf, weiß ich nicht. Ich kann es mir aber nicht vorstellen, denn der Zweck dieser Einrichtung ist kein Werbezweck. Und: Wer kontrolliert eigentlich, ob das, was dort plakatiert wird, auch wettbewerbsrechtlich okay ist…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Februar 2017

Merkwürdige Reklame – zum Staunen und Grinsen ;–)

Heute ist Sonntag, und da will der Blogger mal ein bisschen Spaß machen mit Reklame. Im neuen MARKT finden wir ganz lustige Reklame. Zum Beispiel eine ganzseitige (!)  Annonce mit dem Hinweis „WSV bei MC“ – wenn Sie sich das Inserat mal anschauen wollen. Frage: Wer ist MC und wo findet man MC…?

Ich habe nachgeguckt und gefunden: MC meint: Mainzer Carnevalsverein. Und MC steht als Abkürzung für 1100 als römische Zahl, Maître de Cabine, Maklercourtage, Marginal Cost, Master of Ceremonies, MC = ehemalige britische Automarke, Millencolin = schwedische Punk-Rock Band, Minecraft = Indie Open-World-Spiel, Monte-Carlo in Monte-Carlo-Simulation, Morbus Crohn, Motorradclub oder Motorcycle Club, Multiple Choice. Ja, und hier wie dort gibt es 50% Rabatt auf aktuelle Wintermode? Irre!

In einem Werbebeitrag „Rund ums Auto“ erfährt der Leser im MARKT etwas ganz überraschend Neues, nämlich: „Auto fahren und Alkohol trinken passen nicht gut zusammen“ ! Mönsch, nie im Leben hätte ich gedacht, dass das nicht „gut“ zusammenpasst! Gut, dass der MARKT es endlich mal veröffentlicht hat! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. Februar 2017

McDonald’s: Werbung und Wahrheit liegen ziemlich weit auseinander

Warum fällt es dem Vater einer siebenjährigen Tochter eigentlich so schwer, hin und wieder mal “nein” zu seinem Kinde zu sagen? Zum Beispiel, wenn sein Kind bei der Autofahrt die Filiale von McDonald’s in der Hamburger Straße sieht und ruft: “Au ja, Papa – wir gehen zu McDonald’s!” Und auch gestern  sind wir wieder dort hingegangen. Leider.

Im Werbebild hatte ich einen “Big Rösti” gesehen, wenn Sie sich das Ding auf dem nebenstehenden Foto bitte mal anschauen wollen! Und was ich dann in der Pappbox fand, das sehen Sie darunter abgebildet. Hierbei ist deutlich zu erkennen, wie die Werber getrickst haben: Auf dem Werbefoto ragt das Innere des Brötchens  deutlich erkennbar über den Rand hinaus!

Und die Wahrheit ist ebenfalls erkennbar: Das Produkt, welches McDonald’s in seiner Werbung als “Big Rösti” anbietet, das hat mit dem Ding in der Pappschachtel absolut keine Ähnlichkeit. Ja, ich würde hier sogar von Betrug am Kunden reden. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. Februar 2017

Presseschau: Gebrauchte Autos und ein Herr der Finanzen, der geht, aber noch nicht so ganz

Das 3. Buch Abendblatt ist immer für Überraschungen gut! Heute verdient sich dort der Lohnschreiber René Soukup ein paar Euro als Werbetexter. Eine große redaktionell gestaltete Anzeige hat er verfasst über eine Gebrauchtwagen-Messe. Die findet zwar nicht in Stormarn statt sondern in Hamburg, aber das macht ja nix, denn auch hanseatische  Werbungtreibende dürfen ja im Stormarn-Buch ihre Werbung treiben.

Abbildung: Hamburger Abendblatt

Allerdings: Wieder mal hat der Verlag vergessen, das Wörtchen “Anzeige” über die Anzeige “Probefahrt gefällig?” zu stellen. Und so merken vielleicht viele Leser gar nicht, dass es sich hier gar nicht um einen redaktionellen Beitrag aus Stormarn handelt, sondern eben um eine lupenreine Werbung aus der Freien und Hansestadt Hamburg.

Auf der gegenüberliegenden Seite wird darüber berichtet, dass der Kämmerer Horst Kienel, “der Herr der Ahrensburger Finanzen geht”. Aber im Kleingedruckten erfahren wir, dass der Mann doch noch bleibt, nämlich als Geschäftsführer der Stadtwerke Ahrensburg. Hier hat er, wie ich auf Szene Ahrensburg mehrfach berichtet habe, etliches Geld veruntreut, indem er es an die inzwischen hopsgegangene Hamburger Firma von Daniela N. Barth gezahlt hat, und zwar wissentlich, dass er dafür eine entsprechende Gegenleistung nicht bekommen hat. Wohlgemerkt: Gegenleistung in Form von Werbung; welche andere Gegenleistung der Mann dafür tatsächlich erhalten hat, weiß ich natürlich nicht. Auch an ahrensburg24 zahlt Kienel regelmäßig und schon, bevor das Werbeportal überhaupt einen Leser nachweisen konnte. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 1. Februar 2017

Die DAK lockt ein kleines Kind mit einem „Bonus von bis zu 1.625 Euro“ … wenn es erwachsen ist!

Die DAK fragt in Großbuchstaben mit kleinem i: „HAT ES iRGENDEiNEN VORTEiL, ERWACHSEN ZU WERDEN?“ Und wenn der Plakat-Leser sich fragt, an wen diese Frage denn wohl gerichtet ist, dann erkennt er nach Lektüre des Kleingedruckten: Die DAK fragt tatsächlich das Kind. Und das Plakat habe ich auf dem Bahnsteig gesehen.

Die Antwort, auf die Frage, ob es einen Vorteil hat, erwachsen zu werden, gibt die DAK sich selber und also lautend: „Ja klar, mehr als einen! Freu Dich schon mal auf einen Bonus von bis zu 1.626 Euro.“

Ich habe eine Tochter, die ungefähr in dem Alter ist wie das abgebildete kleine Mädchen. Und ich stelle mir vor, ich würde meinem Kind sagen: „Freu Dich schon mal auf einen Bonus von bis zu 1.626 Euro.“ Die junge Dame würde ihren Vater anschauen und ihm erklären, dass sie sich auf ihr Taschengeld von 2 Euro freuen würde, das sie für die letzte noch nicht bekommen hat. 😉

Und am Fuße des Plakates steht: „DAK Gesundheit Ein Leben lang“. Kann mir mal jemand erklären, was das mit der Krankenkasse zu tun hat, die man eigentlich nicht benötigt, wenn man ein Leben lang gesund ist?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Januar 2017