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Stadtbücherei Ahrensburg: Verkaufsveranstaltung für LEGO

Wenn ich es nicht auf “bargteheide AKTUELL” gelesen hätte, dann hätte ich es nicht geglaubt. Aber dort steht tatsächlich, dass Kinder von der Stadtbücherei Ahrensburg aufgefordert werden, aus Lego-Steinen irgendwas zu “Star Wars” zusammenzustecken, um es in die Stadtbücherei zu schleppen, wo man “tolle Preise gewinnen” kann.

Unsere Stadtbücherei ist eine öffentliche Einrichtung, als deren Träger die Stadt als öffentlich-rechtliche Körperschaft fungiert. Und so eine Stadtbücherei hat eigentlich ganz andere Aufgaben, als Kinder bzw. deren Eltern dazu zu animieren, Lego-Steine zu kaufen, um damit einer Verkaufsveranstaltung zu machen und gleichzeitig auch noch “Star Wars” zu promoten.

Frage: Wie kommt die Leitung der Ahrensburger Stadtbibliothek eigentlich auf so eine Idee? Steckt dahinter womöglich eine PR-Agentur, die dafür Gelder aus Dänemark bekommen hat…?

Können wir nun damit rechnen, dass demnächst ein weiterer Wettbewerb stattfindet, wo Kinder mit tollen Gewinnen gelockt werden, wenn sie Collagen aus Harribo-Konfekt in die Stadtbücherei bringen…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. April 2017

Wahlplakate (1): Tobias von Pein (SPD) geht auf Distanz

Nun hängen sie wieder an den Laternenmasten, die politischen Kandidaten, die bei uns Bürgern um ein politisches Amt in Kiel werben. Ich erlaube mir, zu diesen Plakate etwas zu äußern, und beginne mit Tobias von Pein (SPD), dem Kandidaten, der bei der letzten Wahl verloren hat, aber als Nachrücker auf der Parteiliste trotzdem in den Landtag geschlichen ist.

Um es gleich zu sagen: Peinlicher geht ein Plakat wirklich nicht. Der Kandidat verschränkt seine Arme vor der Brust und guckt den Betrachter überhaupt nicht an, sondern er grinst ins Leere. Unmöglich. Die Körpersprache des Kandidaten ist eine demonstrierte Abwehrhaltung, mit der sich der Protagonist vom Betrachter distanziert. Und damit Sie nicht glauben, ich hätte mir das selber ausgedacht, gebe ich Ihnen mit der Abbildung einen Link auf karrierebibel.de, wo ich das Zitat – siehe unten! – gefunden habe.

Und dann die schriftliche Aussage auf dem Plakat und also lautend: „Mehr Gerechtigkeit für alle.“ Was für ein Kokolores! Kandidiert Herr von Pein vielleicht für ein Amt als Richter beim Ahrensburger Amtsgericht? Für wie blöd hält der Genosse uns Bürger mit dem Versprechen „Mehr Gerechtigkeit für alle“? Das würde auch hochdotierte Manager betreffen, die Gerechtigkeit bei unseren Steuersystem haben möchten und sagen: „Ich empfinde es als ungerecht, dass ich keinen Steuersatz wie ein Normalverdiener habe, denn damit würde ich doch ohnehin mehr ans Finanzamt zahlen als ein Normalverdiener mit demselben Steuersatz!“ Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. März 2017

Wild-West-Werbung am U-Bahnhof West

Um die Geburt eines Kindes zu vermeiden, gibt es diverse Empfängnismethoden, von der Enthaltsamkeit bis zum Schwangerschaftsabbruch. Dazwischen liegen die Produkte, die man in der Apotheke kaufen kann, von der Antibabypille bis zur Spirale, vom Femi- bis zum Kondom. Und dann gibt es auch ein Mittel, das die Fruchtbarkeit mindert: Zigaretten.

Gestern sah ich einen Anschlag auf das Leben von Menschen, und zwar ein Plakat der Marke West. Am Fuße steht dort klein vermerkt, dass Rauchen tödlich ist. Groß auf der Packung dagegen wird plakativ darauf hingewiesen: „Rauchen mindert Ihr Fruchtbarkeit“. Was sowohl für Frauen als auch für Männer gilt. Und aus der Zigarettenasche wurde ein Embryo im Aschenbecher geformt. Was natürlich keine kreative Idee der Werbegestalter ist, sondern eine Pflichtdarstellung im Rahmen der Gruselbilder auf Zigarettenpackungen.

Und wes schreibt der Werbetexter von West dazu? Er schreibt: „Hochwertig. Günstig. West.“ Und empfiehlt: „say Hi!“ Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. März 2017

Unsaubere Werbewäsche: Wer Persil bei Metro kauft statt Ariel, der macht sich schuldig am Tod von Kindern

Werbung dient dazu, den Konsumenten zu beeinflussen, damit dieser eine bestimmte Ware kaufen soll. Die werbliche Ansprache an die Rezipienten kann dabei mit unterschiedlicher Stärke erfolgen, vom Soft- bis hin zum Hardselling. Und dann gibt es die gefühlsbetonte Werbung. Das ist ein emotionsgeladener Kaufappell, die sogenannte Suggestivwerbung. Grundsätzlich ist gefühlsbetonte Werbung nicht wettbewerbswidrig.

„Die Grenze zur Wettbewerbswidrigkeit ist dann überschritten, wenn in der Werbung ohne sachliche Bezugnahme auf die angebotene Ware oder Leistung, ihre Eigenschaften, Qualität, Preiswürdigkeit oder sonstige Besonderheiten zielbewusst bei dem Umworbenen Mitleid erregt wird, um dieses Gefühl im eigenen wirtschaftlichen Interesse als entscheidendes Kaufmotiv auszunutzen.“ (Wirtschaftslexikon24.com) 

Und damit komme ich zum Casus Belli meines Beitrages, nämlich zur Reklame von Procter & Gamble, die hier vom Großmarkt METRO verbreitet wird. Wir lesen, was dort der „Top-Hit“ ist, und zwar: „Ariel oder Pampers kaufen und Leben retten!“. Was meint: „Kaufe Produkte der Marken Ariel oder Pampers und spende 1 Tag sauberes Trinkwasser!“

Genauer: „1 Packung = 1 Tag sauberes Trinkwasser“. Was in der Fußnote wie folgt erklärt wird: „Mit jedem Kauf von Produkten der Marken Ariel oder Pampers bei METRO im Aktionszeitraum (16. – 22. März 2017) spendet P&G 1 Tag sauberes Trinkwasser (entspricht 2 Liter mit Gegenwert $ 0,02) an den Children’s Safe Drinking Water Fund.“

Was bedeutet: Wenn der METRO-Kunde eine Packung Ariel Vollwaschmittel für € 16,79 kauft, dann bekommt ein Kind davon ganze $ 0,02 Wassergeld. Und im Bilde sehen wir ein glückliches Kind aus Afrika mit einem Plastikbecher in der Hand, bedruckt mit „P&G“ –*kotz!*.

Und jeder METRO-Kunde, der auf dieses unmoralische Angebot nicht eingeht, sondern ein anderes Waschmittel und keine Pampers kauft, der muss sich sagen lassen, dass er kein Leben gerettet hat, was bedeutet: Ein Kind musste seinetwegen sterben. Geht es eigentlich noch perfider?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. März 2017

Gauloises in Ahrensburg: Todesanzeige per Plakat

„Tell a story!“ Das ist ein Gebot für jeden Werbetexter, der uns Konsumenten für ein Produkt oder eine Dienstleistung gewinnen will. Wenn das mit einem TV-Spot oder Film im Internet geschehen soll, dann muss ein Buch zum Film verfasst werden, sprich: Storyboard. Und wenn es in Print, also per Anzeige oder Plakat passieren soll, dann wird die Story direkt auf das Werbemittel gedruckt und sollte ziemlich kurz sein, um gelesen zu werden.

Der Textdichter für Gauloises hat eine Geschichte mit einem Bild und zwölf Wörtern verfasst und damit einen Anschlag auf die Bürger von Ahrensburg verübt. Und dieser Plakatanschlag ist sehr eindrucksvoll – siehe die Abbildung!

Die Story ist eine Tragödie. Trauriger als die Geschichte von Romeo und Julia und dramatisch wie die Story von Bonnie und Clyde oder die Liaison zwischen Kate Moss und Pete Doherty. Wir sehen im Bilde ein junges Paar, das auf dem Gehweg tanzt. Dazu die Story: „Neue Liebe, wiedervereint, neues Feuer. Vive le Moment Gauloises – Rauchen ist tödlich.“
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Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. März 2017

“Rabatt auf Alles in Ahrensburg” und “unsichtbares Hören” zum Tarif

Ich “liebe” Werbung, die mir in der Schlagzeile etwas ganz Tolles verspricht, und wo ich dann im Kleingedruckten erfahre, dass es gar nicht stimmt, was man im Großgedruckten verkündet hat. So las ich in der Vergangenen Woche: “20,17 % auf Alles in Ahrensburg!” Das war natürlich gelogen, denn in Wahrheit betraf es nicht “Alles in Ahrensburg”, sondern nur das, was man im Toom-Markt kaufen konnte. Und auch das war ein Schwindel.

Das Sternchen hinter “Alles*” führt zum Kleingedruckten, wo der Leser erfährt, was alles ausgeklammert wurde von dem großangekündigten Rabatt. Also eine reine Augenwischerei.

Genauso wie in der Anzeige der Firma Kersten, die dort was vom “Kersten Nulltarif” posaunt mit dem Hinweis: “Nutzen Sie jetzt die Vorteile der großen KERSTEN-Nulltarif-Kollektion und erhalten Sie moderne, volldigitale Marken-Hörgeräte ohne einen Euro Zuzahlung”. Auch dahinter ist ein Sternchen, das zur Wahrheit führt: Nix mit Nulltarif, sondern 10 Euro Zuzahlung. Und dafür muss man auch noch Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse sein. Ja, und wer das nicht ist, für den gilt kein “Nulltarif”, sondern der “Privatpreis ab 741 Euro je Hörgerät”.

Und überhaupt: Sind Sie schon mal in einen Laden gegangen, haben dort ein elektronisches Gerät ausgewählt und dann den Verkäufer gefragt: “Wie hoch ist der Tarif?”

In einer anderen Kersten-Anzeige mit der Leerformel “Qualität aus Überzeugung” erfahren wir: “Unsichtbares Hören mit Passform-Garantie – jetzt probehören!” Frage: “Unsichtbares Hören”? Ist das vielleicht vergleichbar mit “unhörbarem Sehen”…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Februar 2017

Fake-Zeitung: Die Nachrichten von gestern schon heute im Hamburger Abendblatt von morgen!

Heute bekam ich das Hamburger Abendblatt dreimal ins Haus. Einmal die reguläre Ausgabe von heute, also von Dienstag, dem 21. Februar 2017. Und gleich zweimal erhielt ich eine Ausgabe von morgen, also vom Mittwoch, den 22. Februar 2017. Letztere Ausgabe hat einen Umfang von 16 Seiten und trägt den für Ahrensburg sensationellen Aufmacher, der die Einwohner von Tangstedt verärgern dürfte, denn ihre “Costa Kiesa wird Sperrgebiet”.

In diesem 16-seitigen Hamburger Abendblatt steht absolut nichts Neues. Sondern ausschließlich alte Nachrichten aus längst vergangenen Tagen. Beiträge die alle schon im 3. Buch Abendblatt erschienen sind. Und dazu massenhaft Anzeigenwerbung. Immerhin: Die Tipps und Termine sind aktuell, damit sich der Leser nicht an die Stirn tippen soll.

Klar, diese Ausgabe, die ich zweimal bekommen habe, sollte ich nicht einmal bekommen. Denn sie ist ausschließlich für Nicht-Abonnenten des Hamburger Abendlblattes bestimmt, denen aufgrund dieser Sonderaussage suggeriert wird, wie toll und umfangreich der Stormarn-Teil im Abendblatt tagtäglich ist. Und finanziert wird das Werbeblatt offenbar von den Anzeigenkunden, deren Inserate in dieser Ausgabe zuhauf veröffentlicht werden.  Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Februar 2017

Kleine aber stilvolle Werbung für ein Hörgerät

Wenn Sie den letzten MARKT bekommen haben, liebe Mitbürger, dann haben Sie vermutlich auf der Titelseite unten die nebenstehende Anzeige gesehen. Und Sie erkennen dort ein Hamburger Ehepaar, das den “kleinen aber stilvollen Ball” genossen hat, nämlich den CDU-Ball im Park Hotel in Ahrensburg. Und die Firma Ackermann Akustikum in Poppenbüttel und Norderstedt verrät auch, warum.

aus: Anzeigenblatt MARKT

Das Hamburger Ehepaar hat den “kleinen aber stilvollen Ball” genossen mit “Silk”. Denn “die ausgeklügelte Form und weiche rutschhemmende Silikonaufsätze bieten besten Sitz und ein angenehmes Tagebgefühl”, so erfährt es der Anzeigenleser.

Aber nicht, dass Sie etwa denken “Silk” wäre der Stoff, aus dem das Ballkleid von Illona L. geschneidert ist, sondern “Silk” ist ein Hörgerät von Siemens. Und so konnte das Ehepaar den “kleinen aber stillvollen Ball” genießen, weil es mit “Silk” die Musik gehört hat, zu der das Paar getanzt hat auf dem “kleinen aber stilvollen Ball”. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Februar 2017

Aktuelle Angebote im Wechsel der Jahreszeiten: Wintercheck und Ostereier

Wenn wir heute aus dem Fenster schauen, dann erkennen wir: Die Sonne lässt schon an den Frühling denken! Und wenn wir uns im Supermarkt umschauen, zum Beispiel bei Lidl, dann sehen wir: Osterhasen und Ostereier sind schon reichlich im Angebot!

Ostern ist am 18. April 2017, also in gut zwei Monaten. Und ich frage mich: Welcher Dödel kauft Mitte Februar schon Ostereier? Vielleicht derjenige, der glaubt, dass die Kalorienbomben bis zum Osterfest schon ausverkauft sind? Dann könnte der Supermarkt ja heute bereits die ersten Schoko-Weihnachtsmänner ins Angebot nehmen!

Nicht weniger witzig ist Audi in Ahrensburg: Der Betrieb wirbt aktuell mit der Empfehlung: “Jetzt Termin zum WinterCheck vereinbaren”! Klar, damit ist natürlich der Winter 2017/2018 gemeint, denn kein normaler Autofahrer vereinbart jetzt einen Wintercheck für den laufenden Winter. Höchstens ein Bobby-Car-Fahrer. Und der ist genau richtig bei Audi in Ahrensburg.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Februar 2017

Darf die Telekom ihre Versorgungskästen in der Stadt auch als Anschlagflächen für Plakate verwenden?

Links im Bilde sehen Sie eine Werbesäule der Firma Wall GmbH. Rechts daneben sehen Sie eine Werbesäule der Telekom. Beide Werbesäulen stehen in Ahrensburg, und zwar auf öffentlichem Grund und Boden. Die Firma Wall GmbH (in der die Firma JCDecaux aufgegangen ist) hat einen Vertrag mit der Stadt Ahrensburg geschlossen für die Aufstellung ihrer Werbesäulen und muss dafür in die Stadtkasse zahlen. Und die Telekom…?

Wenn ich mal vermuten darf: Die Telekom hat bei der Stadt die Baugenehmigung von Versorgungskästen beantragt. Ob sie diese Kästen auch als Werbeflächen benutzen darf, weiß ich nicht. Ich kann es mir aber nicht vorstellen, denn der Zweck dieser Einrichtung ist kein Werbezweck. Und: Wer kontrolliert eigentlich, ob das, was dort plakatiert wird, auch wettbewerbsrechtlich okay ist…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Februar 2017