Schlagwort-Archiv: Stormarn

Lokalpressejournalismus im 21. Jahrhundert in Stormarn

Heute ist Sonntag, der 23. Juli 2017. Und heute bringt das Hamburger Abendblatt auf seiner Online-Seite eine asbachuralte brandaktuelle Meldung für alle Abonnenten: Ein Auto wurde auf dem Famila-Parkplatz angefahren. Nein, nicht in Ahrensburg war das, sondern in Bad Oldesloe. Und weil der Fahrer nach dem Unfall geflüchtet ist, sucht die Polizei nun den Fahrer Zeugen.

Das Auto, welches angefahren wurde, ist nach Angaben der Redaktion “ein gelber Opel Adam”. Und im Bild sehen wir ein Blaulicht mit dem Hinweis: “Die Oldesloer Polizei nimmt Zeugenhinweise telefonisch entgegen”.

Noch einmal: Heute ist Sonntag, der 23. Juli 2017. Aber der Unfall hat sich laut Redaktion bereits am Dienstag, den 11. Juli, zugetragen. Welches Jahr, wird nicht verraten, aber ich tippe auf 2017.

Mit anderen Worten: 12 (zwölf) Tage nach dem Unfall berichtet die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt aktuell online, über einen Unfall und sucht Zeugen. Und am Fuße dieser tollen journalistischen Leistung ist ausdrücklich vermerkt: “© Hamburger Abendblatt – Alle Rechte vorbehalten” – donni, donni aber auch! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Juli 2017

Oh, wie wundersam: 1 x Werbung, 1 x Redaktion!

links: ahrensburg24, rechts: Hamburger Abendblatt

Die Haspa hat eine Anzeige geschaltet über einen internen Personalwechsel in der Bank. Diese Anzeige ist redaktionell gestaltet, auf ahrensburg24 erschienen und vorschriftsmäßig als Werbung gekennzeichnet. Und dann ist die Anzeige heute auch im 2. Buch Stormarn erschienen. Redaktionell gestaltet und ohne den Hinweis: “Anzeige”.

Bemerkenswert ist dazu auch: Das Foto, das in der Anzeige bei ahrensburg24 erschienen ist, trägt den Urhebervermerk: “Foto: Haspa”. Dasselbe Foto, das auch im 3. Buch Abendblatt erschienen ist, trägt den Urhebervermerk: “HA”, also Hamburger Abendblatt.

Hierzu stellt sich mir die Frage: Warum bezahlt die Haspa Geld für ihre Anzeige auf dem Werbeportal (Text: Monika Veeh), wenn sie diese Werbung doch in der Stormarn-Beilage (Text: René Soukup) vom Hamburger Abendblatt gratis bekommt? Außerdem stelle ich mir die Frage: Hat man vielleicht den Reporter zu einer warmen Mahlzeit (sprich: Presseempfang) eingeladen, damit die Werbung nicht als Anzeige gekennzeichnet und berechnet werden soll…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Juli 2017

Der Wendler hat es schon heute entschieden: “Ahrensburger Badlantic wird abgerissen”

Der Hauptausschuss hat abgestimmt mit dem Ergebnis: Das Badlantic soll abgerissen und neu gebaut werden. Eigentlich muss darüber nun die Stadtverordneten-Versammlung abstimmen. Aber das ist nicht mehr nötig, denn der Wendler vom 3. Buch Abendblatt hat es bereits als Tatsache behauptet: “Ahrensburger Badlantic wird abgerissen” – siehe die Abbildung aus dem 3. Buch Abendblatt!

aus: Hamburger Abendblatt

Im Kleingedruckten nimmt der Schreiber dann seine Behauptung aus der Schlagzeile zurück und gesteht die Wahrheit:  “Einstimmiger Beschluss im Hauptausschuss: Stadtverordnete sollen für Neubau eines kleineren Hallenbads stimmen”.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Wendler über Ergebnisse aus der Stadtverordneten-Versammlung berichtet, bevor die Parteien überhaupt getagt und abgestimmt haben. Dafür wurde er schon einmal in einer Stadtverordneten-Versammlung öffentlich gerügt, was er grinsend zur Kenntnis genommen hatte.

Warum macht der Mann das? Um die Politiker unter Druck zu setzen? Oder einfach bloß, um die Leser des Blattes ein bisschen zu verarschen…? Beides wäre ein unfreundlicher Akt, Herr Wendler.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Juli 2017

Haspa: Missbrauch des Stormarn-Wappens für Werbung

Stormarn-Wappen

Die Werbung von privaten Firmen darf keine Symbole tragen, durch die der Betrachter denken könnte, dass es sich um eine behördliche, also staatliche Information handelt. Danach handelt ordnungswidrig, wer im geschäftlichen Verkehr widerrechtlich in identischer oder nachgeahmter Form ein Wappen, eine Flagge oder ein anderes staatliches Hoheitszeichen oder ein Wappen eines inländischen Ortes oder eines inländischen Gemeinde- oder Kommunalverbandes zur Kennzeichnung von Waren oder Dienstleistungen benutzt (§ 145 Abs. 1 MarkenG).

Im Internet fand ich eine Anzeige, wo das Wappen von Stormarn zweckentfremdet wird. Genauer gesagt: Der Schriftzug Stormarn mit dem Schwan im Kampfstellung suggeriert, dass es sich hier um eine amtliche, also seriöse Veranstaltung handelt. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Juni 2017

3. Buch Abendblatt: Eine knallharte Wirtschaftswerbung mal wieder als redaktioneller Beitrag getarnt

aus: Hamburger Abendblatt

“Was macht Till Demtrøder auf einer Ahrensburger Baustelle?”, erkundigt sich Noah Weisswange im 3. Buch Abendblatt. Und die Antwort gibt er selber, der Fragesteller, der im Kleingedruckten aufzeigt: Till Demtrøder macht auf einer Ahrensburger Baustelle knallharte Wirtschaftswerbung.

Und wieder einmal hat die Redaktion vergessen, das Wörtchen “Anzeige” über dieses Advertorial zu schreiben. Klar, wenn ein Werbungtreibender einen prominenten Promotor vor seinen Werbekarren spannt, dann lässt sich das bei primitiven naiven Journalisten prima als redaktionelles Thema verkaufen und ins  Blatt bringen. Und unsere gute Lilliveeh hat daraus sogar ein eigenes Thema gemacht, indem sie ihre Leser speziell zu dieser Werbeveranstaltung einlädt. Donni, donni aber auch!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Juni 2017

Wie der Rathaussprecher Wendler die Bürger verAPPelt

Zum Thema “ahrensburt2go”, der App von Ahrensburg, habe ich meine Gedanken in einem Blogeintrag festgehalten. Noch klarer als meine Worte sind die Kommentare, die von Fachleuten zu diesem Beitrag gekommen sind – wenn Sie das bitte mal nachlesen wollen!

aus: Hamburger Abendblatt

Und nun kommt der Wendler im 3. Buch Abendblatt! Der Mann ist, wie ich bereits in Vergangenheit festgehalten habe, so eine Art externer Sprecher der Ahrensburger Verwaltung. So auch heute wieder, wenn Sie sich seinen Beitrag zur Ahrensburg-App mal durchlesen wollen!

Fachleute sind sich einig, dass die 22.000 Euro teure App für ein Haustier ist, nämlich für die Katz. Der Wendler aber berichtet von einer Begeisterung darüber. Diese Begeisterung kommt allerdings ausschließlich vom Hersteller, einer Hamburger Firma.

Wieder mal ein Zeichen dafür, wie im 3. Buch Abendblatt manipuliert wird. Ich vermute, der Beitrag heute ist auf Anweisung des Bürgermeisters entstanden, nachdem die Leser von Szene Ahrensburg erfahren haben, dass die neue App von Ahrensburg flüssiger ist als Wasser, nämlich überflüssig.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Juni 2017

Eine Meldung fürs Klo: 20.000 Euro für Toilettenreinigung?

Auf der 1. Seite im 3. Buch Abendblatt steht eine Meldung mit der Überschrift: „Ahrensburg will ‚Nette Toilette’ in Restaurants“. Da habe ich mich zuerst einmal gefragt: Wer ist „Ahrensburg“? Und hernach las ich das Kleingedruckte, um mehr über die von Ahrensburg gewollte „Nette Toilette“ zu erfahren.

Schon der Einstieg ist drollig. Wir lesen: „Die Schlossstadt soll sich an der bundesdeutschen Aktion ‚Nette Toilette’ beteiligen. Diesen Auftrag gab der Umweltausschuss auf seiner jüngsten Sitzung der Stadtverwaltung mit auf den Weg.“ Und dem Leser schwant, dass sich hinter „Ahrensburg“ der Umweltausschuss verbirgt und fragt sich: Kann man die städtischen Toiletten im Rathaus, in der Bücherei und anderen öffentlichen Gebäuden wie dem Peter-Rantzau-Haus nicht bereits heute schon benutzen, ohne dass man dort auch noch etwas anderes erledigen muss…?

Nein, gemeint sind gar nicht die städtischen Toiletten, sondern der Umweltausschuss hat nach Darstellung der Zeitung der Stadtverwatung den „Auftrag“ (!) gegeben, dafür zu sorgen, dass Ahrensburger Gastronomen ihre Gäste-WCs auch für Nicht-Gäste zur Verfügung stellen. Und nicht nur das, sondern die Wirte sollen auch am Eingang ihrer Lokale mit einer Plakette darauf hinweisen. Und dafür bekommen sie von der Stadt eine monatliche Reinigungsgebühr, egal, ob die Toilette nur von Gästen und gar nicht von Nicht-Gästen benutzt wird. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Juni 2017

Wie gut, dass arme Familien sich das Hamburger Abendblatt nicht leisten können!

Alle Jahre wieder wird uns von den Medien berichtet, dass es hungernde Kinder im Kreis Stormarn gibt. Und die Berichte werden illustriert mit blauen Fähnchen, die in die Wiese vor dem Ahrensburger Schloss gesteckt werden. “7000 arme Kinder – 7 Wege, ihnen zu helfen”. So konnte man es im 3. Buch Abendblatt am 21. September 2016 lesen.

Hamburger Abendblatt am 21.09.2016 und am 8.06.2017

Heute lesen wir im 3. Buch Abendblatt: “Bargteheider backt Kekse für Hunde”. Und davon wird mir schlecht. Ich zitiere aus dem Beitrag:

„Hund müsste man sein – in Bargteheide … Wollermann setzt bei seinen Keksen auf frische Kräuter und regionale Zutaten. Zwei der neun Sorten sind mit Thunfisch … Wenn nicht das Wort Hundekekse auf der Verpackung stünde, käme man wohl auf die Idee, selbst zu naschen. ‚Das ist kein Problem’, sagt Wollermann und beißt in einen ‚Quarkbüddel’, einen Keks aus Quark, Haferflocken, Rapsöl, Honig, Vanilleschote, Salbei und Melisse. ‚Unsere Kekse haben Lebensmittelqualität.’ … Die Keks-Tüten gleichen einer Pralinenschachtel, in nordisch-maritimem Design, das Etikett mit blauem Himmel, Leuchtturm und Dünen. Zugebunden sind sie mit einer feinen Kordel … Für die Vorweihnachtszeit ist geplant, einen Keks in Krönchen-Form auf Kürbisbasis ins Programm aufzunehmen.” Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Juni 2017

Tor des Tages: “kurioser Unfall” auf dem Stormarnplatz

Heute berichtet die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt über einen “kuriosen Unfall” auf dem Stormarnplatz, wo ein 90jähriger Fahrer mit seinem Opel durch ein Fußballtor gefahren war und im Strafraum gestoppt hat. Quasi als zweiter Vorstopper, um es mal in der Fußballersprache zu sagen. 😉

Den Betitrag schrieb Dorothea Benedikt unter der Überschrift: “Kurioser Unfall – Rentner verbockt Ausparken – und fährt auf Fußballplatz”. Und weil das so kurios war, legte die Redaktion nach und brachte noch einen zweiten Beitrag zum selben Thema mit der Überschrift: “Rentner fährt mit Auto in laufendes Fußballspiel”. Dieser Beitrag stammt nicht aus der Stormarn-Redaktion sondern von dpa und hatte den gleichen Inhalt wie der Bericht zuvor.

Postskriptum: Immerhin wurde der zweite Beitrag schon nach kurzer Zeit wieder gelöscht. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Juni 2017

3. Buch Abendblatt: Der Wendler erzählt seinen Lesern mal wieder, wie es gar nicht ist

Der Aufmacher vom 3. Buch Abendblatt ist der Brüller des heutigen Tages, mit dem sich der Wendler wieder mal selber übertroffen hat. Die Schlagzeile lautet: „Gutachter: Neue Tiefgaragen für Ahrensburg“. Zum Brüllen komisch ist es allein schon deshalb, weil ich eine (erweiterte) Tiefgarage unter Rathausplatz und eine weitere unter dem Stormarnplatz schon vor Jahren vorgeschlagen habe, ohne dass mir Stadt dafür auch nur einen  Cent für Beratung zahlen musste.

aus: Hamburger Abendblatt

Wenn Sie meinen Blogeintrag von gestern mit den Kommentaren gelesen haben, dann werden Sie über den Aufmacher der Stormarn-Redaktion nur den Kopf schütteln, der die Unterzeile trägt: Der Bauausschuss diskutiert an diesem Mittwoch ein neues Verkehrskonzept für die Stadt, das mit seiner Parkraumkonzeption überrascht.“

Eine Überraschung in der Tat, denn ich bin mir sicher: Der Bauausschuss diskutiert an diesem Mittwoch über kein neues Verkehrskonzept für die Stadt. Denn die Beschlussvorlage des Bürgermeisters lautet unmissverständlich: Das Verkehrskonzept für das Gebiet „Innenstadt/Schlossbereich“ (Anlage), das im Rahmen der Städtebauförderung und der vorbereitenden Untersuchungen gemäß § 141 Baugesetzbuch erstellt wurde, wird als gutachterliche Empfehlung zur Kenntnis genommen.“

Fake News also im 3. Buch Abendblatt. Oder weiß der Wendler mehr…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. Juni 2017