Die Zeit von Wahlen ist zugleich die Zeit der Wahlplakate. Die stehen oder hängen dann am Rande von Straßen, Wegen sowie Plätzen und sollen uns dazu animieren, die Botschaften der Parteien zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend zu handeln. So sehen wir zur Zeit auch viele solcher Wahlplakate im Straßenbild von Ahrensburg.
Von besonderer Kreativität waren sie schon immer, die Plakate der Grünen. Auch in diesem Jahr bescheren sie uns vier Motive, die zum Denken mehrfach die Veranlassung geben. Wie
zum Beispiel das Sujet mit einem kleinen Jungen und dessen Aussage: „Meine Mudda wird Chef“ – siehe die Abbildung!
Was will der Knirps uns damit sagen? Und was ist eine „Mudda“? Vermutlich ist damit die „Mutter“ gemeint, die Kinder in diesem Alter allerdings „Mama“ oder „Mami“ rufen und nicht „Mudda“ wie der Werbetexter der Grünen. Und die „Mudda“ wird Chef, meint der Kleine, obwohl er noch gar nicht weiß, was er dort überhaupt sagt. Na schön. Dann jedoch folgt die Frage: „Und Du?“ Wozu ich nur sagen kann: Ich betrachte mich nicht als Mudda, weil ich Vadda bin. Und Mudda ist Chef in unserem Familienunternehmen. 😉
Eine junge Frau (oder ist es vielleicht ein Mädchen?) beantwortet sodann die Frage des Mudda-Kindes, indem sie erklärt: „Ich sehe das anders.“ Diese Aussage ist allerdings auf den Kopf gestellt. Was meint: Die Frau oder das Mädchen sieht alles verkehrt herum. Wozu ich auf die Frage: „Und Du?“ nur antworten kann: Ich bemühe mich, alles richtig herum zu sehen und misstraue Menschen, die alles pauschal anders sehen, bzw. die Welt partout auf den Kopf stellen möchten.
Und dann erblicken wir einen Menschen vor einer Bank. Folgerichtig ist diese Darstellung beschrieben mit: „Mensch vor Bank.“ (Klar, „Frau vor Stuhl“ wäre hier eine völlig falsche Wahlaussage!) Wozu ich auf die Frage „Und Du?“ nur antworten kann: Ich bin kein Mensch vor Bank, ich bin ein Mensch vor Plakat. Und als ich dann weitergehe, überlege ich: Die Grünen meinen mit „Bank“ doch wohl nicht ein Geldinstitut, das hinter dem Menschen steht, oder? Kann aber nicht sein, denn sonst würden sie wohl nicht eine so unpassende bildliche Metapher wählen wie ausgerechnet eine Sitzbank, um den Betrachter des Plakates von einer Finanzbank abzulenken!
Danach sah ich noch einen naiven Herrn auf einem weiteren Plakat abgebildet, nämlich einen Mann, der tatsächlich glaubt: „Meine Freiheit ist unanzapfbar.“ Dass er mit dieser seiner Meinung völlig auf dem Holzwege ist, hat schließlich jeder aufmerksame Beobachter in den letzten Tagen und Wochen mitbekommen. Und auf die obligatorische Frage der Grünen: „Und Du?“ lässt sich nur beantworten: Ja, ich bin anzapfbar im Internet.
Und was soll ich nun wählen am 22. September? Logo: Ich wähle NSA. Denn die zeigen wirklich Interesse für uns Bürger! 😉
Aber die Grünen können auch „klassisch“ werben, wie wir am Plakat mit Luise Amtsberg und Konstantin von Notz erkennen, dem grünen „Spitzenteam“ für Schleswig-Holstein. Dass die beiden Grünen „für Grün“, stimmen, lässt sich denken. Trotzdem wurde auf dem Plakat noch einmal deutlich darauf hingewiesen: „Wir für Grün“. Was bedeutet: Für Schwarz stehen wir genauso wenig zur Verfügung wie für Gelb oder gar für Rot. 😉
Und was machen die Ahrensburger Grünen vom Bündnis 90? Am Wochenende haben sie gerade eine Radtour gemacht, um die Arbeit vom Bauausschuss für die Bürger sichtbar zu erläutern. Im Bilde sehen wir die Teilnehmer der Tour de Ahrensburg auf dem Grundstück, wo früher mal der Lindenhof gestanden hat. Der einzige erwachsene Radler, der einen Schutzhelm trägt, ist der Grüne Jörg Hansen, der gemeinsam mit Monja Löwer im Bau- und Planungsausschuss arbeitet. Ob die Fahrt durch Ahrensburg zur Wahlwerbung der Grünen zählte oder ganz einfach zum Arbeitsalltag für Ahrensburg gehörte, weiß ich nicht, denn ich war nicht dabei.
