Schlagwort-Archiv: Anzeige

Ging Lidl der AOK tatsächlich auf die Nüsse?

Gerade hatte ich über das geNUSSvolle Testimonial von der AOK bei Lidl berichtet, da erscheint heute eine Anzeige von Lidl. Und wenn Sie das Bild mit dem Handballer aus dem Supermarkt vergleichen mit dem in der Anzeige, dann werden Sie erkennen: Nicht nur die Nüsse sind ausgetauscht worden gegen einen Joghurt,  sondern auch das AOK-Logo ist nun nicht mehr zu erkennen.

Dass der Schriftzug AOK jetzt verdeckt ist, kommt sicher nicht von ungefähr. Es zeigt, dass ich mit meiner Vermutung, dass die AOK hier unfreiwillig vor den Werbekarren von Lidl gespannt worden war, richtig lag, und woraufhin möglicherweise ein Veto der Versicherung erfolgt ist.

Und mit dem Pappkameraden zeigt Lidl an: Einem Presenter kann man alles in die Hände geben, heute Nüsse, morgen Joghurt. Und übermorgen Sonstwas.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. Januar 2018

Bürgervorsteher und Bürgermeister als Werbestars

aus: Hamburger Abendblatt

Auf der Seite 1 vom 3. Buch Abendblatt hat die Firma Schächterle Events & Consulting GmbH eine redaktionell gestaltete Anzeige geschaltet – siehe die nebenstehende Abbildung! Mit dieser Anzeige wird für das sogenannte „Ahrensburger Oktoberfest“ geworben. Aber bevor Sie sich jetzt gleich ins Dirndl und in die Lederhose zwängen: Gemach, gemach! Denn das Oktoberfest in Ahrensburg beginnt am 29. September! Und heute haben wir erst den 5. August.

Das Besondere an der heutigen Anzeige im Abendblatt: Hier wird mit den Namen von Bürgervorsteher Roland Wilde (CDU) und Bürgermeister Michael Sarach geworben, zwei Zugpferde, die von der Firma Schächterle vor ihren Werbekarren gespannt werden, um dem Volke zu suggerieren, dass das „Ahrensburger Oktoberfest“ eine offizielle Veranstaltung der Stadt Ahrensburg ist. Der Name des Veranstalters taucht in der Werbung nicht auf. Also ähnlich wie bei der Weinpromotion von der Firma Bergmanngruppe, die als „Ahrensburger Weinfest“ deklariert wird. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. August 2017

Neues aus der Rampengasse: Bölkstoff von nebenan

Ein Trend in Supermärkten ist der ausdrückliche Hinweis auf heimische Produkte. So hat sky zum Beispiel das Markenzeichen „Unser Norden“ geschaffen. Mit dieser Eigenmarke werden ausschließlich regionale Lebensmittel angeboten, die vor unserer Haustür produziert, veredelt oder „nach traditionell norddeutschen Verfahren zubereitet werden“, so der Supermarkt, der darauf hinweist, dass das nicht nur gut ist für die heimische Wirtschaft, sondern auch für die Umwelt, denn kurze Lieferwege verursachen weniger Schadstoffe.

Und nun habe ich eine Anzeige von Penny gefunden, wo man in falscher Rechtschreibung vermerkt hat: „Erstmal zu Penny“. Warum dieser orthographische Fehler? Vielleicht, weil „Penny“ etwas mit „Penner“ zu tun hat…?!

Und Penny bietet „Angebote von nebenan“. So sehen wir im Anzeigenbild ein Bier von nebenan mit Namen Krusovice – siehe die Abbildung! Nie gehört, den Namen? Nun dieses Bier gibt’s schon seit 1581. Es stammt aus unserer Nachbarschaft, nämlich aus Krusovice, einem kleinen Dorf in der Nähe von Prag. Und trinken kann man es in Ahrensburg, und zwar in der einschlägig bekannten Open-Air-Bar in der Rampengasse nebenan von Penny. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. August 2017

Monika Veeh nennt Werbung jetzt “Gastbeitrag”

Früher brachte Monika Veeh auf ihrem Werbeportal ahrensburg24 redaktionell gestaltete Werbung, die sie aber nicht als “Anzeige” gekennzeichnet hatte, sondern als “Advertorial”. Dafür wurde Lilliveeh von der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs abgemahnt und darf hinfort keine “Advertorials” mehr veröffentlichen.

“Gastbeitrag” von Monika Veeh auf ihrem eigenen Werbeportal

Aber Lilliveeh wäre keine geborene Werbeprinzessin, wenn sie auch dieses Verbot nicht umschiffen könnte! Dafür hat sie sich nun wieder etwas völlig Neues einfallen lassen: Für ihren Werbeprinzen Tobias von Pein verfasste Lilliveeh nach einer Pressemitteilung eine redaktionell gestaltete Werbung, die sie aber nicht wieder als “Advertorial”, sondern als “Gastbeitrag” umschreibt – siehe die Abbildung!

Ob die anderen Politiker, die auf ahrensburg24 ihre Werbung treiben, dafür auch einen “Gastbeitrag” veröffentlicht bekommen, weiß ich nicht, vermute es aber. Okay, vermutlich liest das eh kein gebildeter Mensch, aber es gibt ja auch dumme Wähler, die glauben, dass ein geschriebenes Wort der Wahrheit entspricht, bloß, weil dieses Wort auf einem Werbeportal geschrieben steht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Mai 2017

Haspa: Kredite bekommt man von einer Johanniterin

Die Hamburger Sparkasse, kurz Haspa genannt, möchte ihren Kunden gemeinnützig Kredite verkaufen. Hierzu stellt das Kreditinstitut seine „Kreditspezialistin“ Angelika Marx im Bilde vor. Und dieser Frau können die Kunden vertrauen, denn sie erfahren aus dem Werbetext, dass die Dame „ehrenamtliche Johanniterin“ ist, die sich für Hamburger einsetzt. Womit nicht die von McDonald’s oder BurgerKing gemeint sind, sondern die Bürger von Hamburg. Und ich bin sicher, dass auch die Einwohner von Hamburgs schöner Nachbarin davon nutznießen können.

Klar, wer selbstlos Gutes tut wie Angelika Marx, der hilft auch selbstlos mit zinslosen Krediten – wenn ich die Haspa-Anzeige richtig verstanden habe. Und wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dass der Kreditsachbearbeiter bei der Sparkasse Holstein in seiner Freizeit lieber ins Fußballstadion geht statt einer gemeinnützigen Tätigkeit nachzugehen, dann ist dieser Banker bei Krediten wohl eher gemein als nützig für den Kunden. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. April 2017

Herrenhaus: Frühlingsmode für den Männer

Vorab: Was ist ein Gentleman? Ein Gentleman ist ein Herr. Genauer: ein feiner Herr. Und was bedeutet: Gentlemen? Gentlemen ist der Plural von Gentleman, also mehr als nur ein feiner Herr.

Apropos E aus: Anzeigenblatt MARKT

In der Hagener Allee gibt es einen neuen Laden, der sich „Herrenhaus“ nennt. Das wurde nicht etwa für Ahrensburger Männer zweck Gleichstellung zum Ahrensburger Frauenhaus eröffnet, sondern das „Herrenhaus“ ist ein Laden, der Klamotten für Männer verkauft, und zwar im englischen Stil.

Darum gibt es im “Herrenhaus” auch die angezeigten Marken van Laack aus Deutschland, GranSasso aus Italien, Schneiders aus Österreich, Prime Shoes aus Deutschland, Bogner aus Deutschland, Hiltl aus Österreich und William Lockie aus Schottand. Und am vergangenen einkaufsoffenen Sonntag stand ein Taxi vor dem Laden. Das war immerhin aus England, um den englischen Stil zu symbolisieren.. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. März 2017

“Rabatt auf Alles in Ahrensburg” und “unsichtbares Hören” zum Tarif

Ich “liebe” Werbung, die mir in der Schlagzeile etwas ganz Tolles verspricht, und wo ich dann im Kleingedruckten erfahre, dass es gar nicht stimmt, was man im Großgedruckten verkündet hat. So las ich in der Vergangenen Woche: “20,17 % auf Alles in Ahrensburg!” Das war natürlich gelogen, denn in Wahrheit betraf es nicht “Alles in Ahrensburg”, sondern nur das, was man im Toom-Markt kaufen konnte. Und auch das war ein Schwindel.

Das Sternchen hinter “Alles*” führt zum Kleingedruckten, wo der Leser erfährt, was alles ausgeklammert wurde von dem großangekündigten Rabatt. Also eine reine Augenwischerei.

Genauso wie in der Anzeige der Firma Kersten, die dort was vom “Kersten Nulltarif” posaunt mit dem Hinweis: “Nutzen Sie jetzt die Vorteile der großen KERSTEN-Nulltarif-Kollektion und erhalten Sie moderne, volldigitale Marken-Hörgeräte ohne einen Euro Zuzahlung”. Auch dahinter ist ein Sternchen, das zur Wahrheit führt: Nix mit Nulltarif, sondern 10 Euro Zuzahlung. Und dafür muss man auch noch Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse sein. Ja, und wer das nicht ist, für den gilt kein “Nulltarif”, sondern der “Privatpreis ab 741 Euro je Hörgerät”.

Und überhaupt: Sind Sie schon mal in einen Laden gegangen, haben dort ein elektronisches Gerät ausgewählt und dann den Verkäufer gefragt: “Wie hoch ist der Tarif?”

In einer anderen Kersten-Anzeige mit der Leerformel “Qualität aus Überzeugung” erfahren wir: “Unsichtbares Hören mit Passform-Garantie – jetzt probehören!” Frage: “Unsichtbares Hören”? Ist das vielleicht vergleichbar mit “unhörbarem Sehen”…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Februar 2017

Gesalzene Preise nennt man auch Apothekerpreise. Hier das Buch zum Werbefilm nach der vorliegenden Anzeige.

Geschichten, die in der Werbung erzählt werden, nennt man Slices of Life. Laufen diese Storys in Werbefilmen, dann wird dafür ein Storyboard geschrieben. Ich habe schon viele solcher Storyboards geschrieben, nach denen TV-Spots produziert wurden. An dieser Stelle bringe ich ein aktuelles Drehbuch zum Film nach einer Anzeige von Pflüger für Schüßler-Salze – siehe die Abbildung!

Eine Frau sitzt in einem Café und bestellt für sich ein Frühstück. Die freundliche Bedienung fragt: „Möchten Sie für Ihr Ei ein Jodsalz oder ein Salz von Schüßler?“

Die Dame erkundigt sich: „Was ist denn der Unterschied?“ Die freundliche Bedienung: „Das Jodsalz ist gut für die Schilddrüse. Und das Schüßer-Salz macht einfach klüger.“

Die Frau im Café überlegt kurz und bestellt dann zu ihrem gekochten Ei das Salz von Schüßler.“

Als die Rechnung kommt, bekommt die Frau einen Schreck und fragt empört: „Was denn, 7,99 für eine Prise Schüßler-Salz – ist das nicht etwas sehr happig?“

„Na klar“, entgegnet die freundliche Bedienung, „aber Sie zeigen doch schon, dass es wirkt!“ Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Februar 2017

Kleine aber stilvolle Werbung für ein Hörgerät

Wenn Sie den letzten MARKT bekommen haben, liebe Mitbürger, dann haben Sie vermutlich auf der Titelseite unten die nebenstehende Anzeige gesehen. Und Sie erkennen dort ein Hamburger Ehepaar, das den “kleinen aber stilvollen Ball” genossen hat, nämlich den CDU-Ball im Park Hotel in Ahrensburg. Und die Firma Ackermann Akustikum in Poppenbüttel und Norderstedt verrät auch, warum.

aus: Anzeigenblatt MARKT

Das Hamburger Ehepaar hat den “kleinen aber stilvollen Ball” genossen mit “Silk”. Denn “die ausgeklügelte Form und weiche rutschhemmende Silikonaufsätze bieten besten Sitz und ein angenehmes Tagebgefühl”, so erfährt es der Anzeigenleser.

Aber nicht, dass Sie etwa denken “Silk” wäre der Stoff, aus dem das Ballkleid von Illona L. geschneidert ist, sondern “Silk” ist ein Hörgerät von Siemens. Und so konnte das Ehepaar den “kleinen aber stillvollen Ball” genießen, weil es mit “Silk” die Musik gehört hat, zu der das Paar getanzt hat auf dem “kleinen aber stilvollen Ball”. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Februar 2017

Konteneinsicht: Der Herr Drossert von der Haspa weiß, wie viel Kohle Sie und ich haben! :–(

Ich kenne Karsten Drossert nicht. Zu sehen ist der Mann in einer Anzeige der Haspa, wo er nicht nur als “Berater Private Banking” vorgestellt wird, sondern der Leser erfährt über diesen Mann auch: “Elite Report 2004 – 2016 Bester Vermögensverwalter Ausgezeichnet durch das Handelsblatt bzw. DIE WELT”.

Werbung: Haspa

Werbung: Haspa

Karsten Drossert sagt in der Anzeige der Haspa: “In Stormarn kenne ich mich bestens aus. Mit Ihrem Vermögen auch.” Das mit Stormarn nehme ich ihm ab; dass der Mann sich aber mit meinem Vermögen auskennt  – das macht mich höchst nachdenklich, meine lieben Mitbürger!

Wieso, frage ich mich, kennt der “Beste Vermögensverwalter” sich mit meinem Vermögen aus? Zur Haspa habe ich persönlich keine Geschäftsbeziehungen. Meine Tochter hat dort lediglich ein Mäusekonto. Und deshalb, so meint Herr Drossert, kennt er sich mit meinem Vermögen aus? Wie denn das…?

Entweder der Mann ist Hellseher oder Hochstapler. Oder die Haspa hat meine Konten gehackt. Bleibt nur die Frage: Was will die Haspa mit dieser albernen Anzeige eigentlich zum Ausdruck bringen…? Selbst, wenn das Inserat sich nur an die Haspa-Kunden richtet, so werden die sich sagen: “Dass der sich mit meinem Vermögen auskennt, ist ja kein Kunststück, denn der Mann hat schließlich Einblick in meine Konten!”

Es gibt Aussagen in der Werbung, die sind so überzeugend wie ein Blindarm.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. November 2016