Am 17. September 2014, also vor gut einem halben Jahrzehnt habe ich in einem Blog-Eintrag deutlich gemacht, dass Fahrradfahrer, die ihr Tretmobil am U-Bahnhof Ahrensburg-West abstellen, Probleme haben dieses zu tun. Voller Verzweiflung parken die Menschen ihre Räder sogar am Metallgitter über den U-Bahn-Gleisen, denn man muss sein Fahrrad ja irgendwo sicher anschließen können, will man es denn behalten. Und ich habe damals gefragt: “Was sagen eigentlich die Grünen dazu?”
Ahrensburg-West: Fahrradanschluss zur U-Bahn
Die Grünen sind es bekanntlich, die immer wieder dazu aufrufen, dass die Menschen mit dem Fahrrad fahren – egal, ob sie das überhaupt können bzw. gesundheitlich dazu in der Lage sind. Und ich wette: Kein Stadtverordneter der Grünen steigt am U-Bahnhof West vom Fahrrad. Denn dann hätte er das gleiche Problem wie für fünf Jahren – wenn Sie sich bitte mal die beiden Fotos links anschauen wollen, die ich gestern gemacht habe, als ich mit dem Fahrrad zur Bahn gefahren bin! Weiterlesen →
Vorab zur Erinnerung: Vor zehn Jahren gab es in Ahrensburg ein Bürgerbegehren, und zwar gegen einen Kastenschnitt der Linden in der Großen Straße. Diesen Unfug hatten die Stadtverordneten damals entschieden – und die Bürger waren entsetzt. Es entstand der Verein „Bürger für Ahrensburg“. Und die Vorstandsmitglieder reichten Klage beim Verwaltungsgericht in Schleswig ein, damit die Einwohner unserer Stadt selbst entscheiden sollten, ob sie die Entscheidung der Stadtverordneten akzeptieren wollten oder nicht. Und die Damen und Herren aus der Politik knickten vor einer richterlichen Verhandlung ein und machten den Weg frei, damit die Bürger selbst entscheiden konnten.
So kam es zur Abstimmung an der Wahlurne, und zwar dicke: 82,4 Prozent der Wähler stimmten gegen den Beschluss der Stadtverordneten und für den natürlichen Kronenbegrenzungsschnitt; und nur 17,6 Prozent wollten tatsächlich den barocken Kastenformschnitt. Und der Entscheid der Stadtverordneten wurde abgesetzt, und der Bürgerentscheid umgesetzt.
Und nun ist es wieder soweit: Die Stadtverordneten von CDU, Grünen und WAB haben am Montag entschieden, dass die Ahrensburger Verwaltung einen neuen Citymanager einstellen soll. Dagegen spricht eigentlich nichts; aber das Wundersame lesen wir heute im 3. Buch Abendblatt und also lautend: „Die Stelle basiert auf dem neuen Stadtmarketingkonzept von CDU, Grünen und Wählergemeinschaft WAB, das die drei Fraktionen in den vergangenen Monaten entwickelt haben.“Weiterlesen →
Früher hatten wir einen Baumeister im Rathaus, der hieß Wilhelm Thiele. Der Mann war legendär und polarisierte wie kein anderer Mitarbeiter in der städtischen Verwaltung. Und nicht wenige Bürger der Stadt waren glücklich, als “Kaiser Wilhelm” Thiele abgedankt hatte und in den Ruhestand gegangen war.
Symbolfoto vom 17. Dezember 2019
Ich war einer der größten Kritiker des Bauamtsleiters Wilhelm Thiele, der über sein Amt hinaus auch als Hobbymusiker tätig gewesen ist. Aber wenn ich ihm heute etwas Gutes nachsagen darf: Die Straßen der Stadt hatten damals genauso viele unschöne Löcher wie heute, allerdings mit einem wesentlichen Unterschied:
Früher waren die Straßenlöcher im Winter entstanden und wurden im Frühjahr ausgebessert. Heute dagegen sind die Löcher schon in der Straße, bevor der Winter überhaupt da ist. Und wenn es jetzt Kälte und Frost geben sollte, dann kann es für Autofahrer schon mal richtig gefährlich werden. Weiterlesen →
Wahre Freude am Geld hat man erst, wenn man sich dafür etwas Schönes kauft. Und Freude an der Kunst hat man dann, wenn man sie betrachten kann. Geld, das im Tresor liegt, und Kunst, die im Archiv liegt, sind quasi freudloses Kapital. Und damit komme ich hier und heute auf ein Thema zurück, von dem ich hoffe, dass es viele Bürger interessiert, denn es geht darum, dass Sie sich mit Ihrem Geld etwas Schönes kaufen, nämlich Kunst. Und darum, dass Geld auch denen helfen soll, die es dringend zum Leben benötigen.
Zeichnung: Hans Kossatz aus “Der Mogelvogel” von Hans Reimann (C. W. Niemeyer-Verlag, Hameln)
Damit komme ich noch einmal zurück auf das folgende Thema: Vor acht Jahren habe ich mit Hilfe von Bürgermeister Michael Sarach und Mitarbeitern der Verwaltung eine Aktion im Rathaus durchgeführt. Genauer: Die Aktion war eine Auktion. Versteigert wurden dabei Kunstwerke, die von Bürgern gespendet worden waren. Der Erlös dieser Auktion war bestimmt für die Ahrensburger Tafel. Leider kamen dabei nur 800 Euro zusammen, an denen der Bürgermeister einen hohen Anteil hatte, denn er hatte selber mehrfach geboten und gekauft. Weiterlesen →
Leser von Szene Ahrensburg wissen, dass ich die BürgerStiftung Region Ahrensburg und deren Vorstand Dr. Michael Eckstein auf dem Kieker habe. Weil ich der der festen Überzeugung bin, dass diese Stiftung nur heiße Luft in Dosen stiftet. Auf Szene Ahrensburg finden Sie eine Reihe kritischer Beiträge über den NDR-Mitarbeiter Dr. Michael Eckstein, der in Ahrensburg nicht nur drei Stiftungen, sondern auch eine Firma betreibt. Unter anderem habe ich in meinen Blogeinträgen über das „Stipendium“ der BürgerStiftung für einen jungen Ahrensburger berichtet, der zur Zeit ein Jahr lang Freiwilligendienst in Bolivien leistet und dafür Peanuts von der BürgerStiftung bekommen hat.
Beitrag auf Ahrensburg Portal
Nun reagiert Dr. Eckstein auf seinem Ahrensburg-Portal. Dort erklärt der Stipendiat, wie er “den Freiwilligendienst in Bolivien finanzieren konnte”. Die Rechnung: Der Auslandsaufenthalt kostet rund 8.500 Euro. Davon werden 70% gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und dem Internationalen Jugendfreiwilligendienst vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Damit verbleiben noch „ungefähr 2.750 €“, berichtet der jungen Mann. Geld, das er sich selber besorgen muss. Weiterlesen →
An diesem Wochenende berichtet sowohl das 3. Buch Abendblatt als auch der MARKT über eine Theateraufführung, die am 30. Dezember 2019 im Kleinen Theater in Bargteheide stattfindet: „Die Feuerzangenbowle“ – siehe die Abbildungen! Der gleichnamige Film mit Heinz Rühmann aus dem Jahre 1944 wurde zu einem Kassenschlager und wird bis zum heutigen Tage aufgeführt – als Event in Kinos und Hörsälen wie auch im Fernsehen. Und das Theaterstück gehört seit rund 30 Jahren zu den absoluten Kultstücken, wurde zu einer der meistgespielten Komödien auf deutschen Theaterbühnen. Und was das Besondere an der „Feuerzangenbowle“ ist: Der Mann, der Hans Pfeiffer war, heißt in Wahrheit Hans Reimann (1889–1969). Und der hat nicht nur in Schmalenbeck gelebt, sondern der war auch häufig in Ahrensburg, wo er oft und gern mit seiner Frau Wilma ins Kino bzw. Lichtspieltheater gegangen ist.
Zur Erläuterung: Mit dem Roman „Die Feuerzangenbowle“ wurde der Schriftsteller und Rechtsanwalt Heinrich Spoerl (1887–1955) berühmt. Dieses Werk wird heute in aller Regel an erster Stelle genannt, wenn vom Dichter Heinrich Spoerl die Rede ist. Und ein Mann mit Namen Joseph Anton Kruse, früher mal Direktor vom Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf, wo der Nachlass von Heinrich Spoerl archiviert ist, dieser Mann hat bis heute alles drangesetzt, zu verschleiern, dass Spoerl gar nicht der Alleinurheber des Romans ist, weil Hans Reimann nach Behauptung von Kruse angeblich nur wenig dazu beigetragen hat. Wobei der Mann sich nicht gescheut hat, im Auftrag des Droste-Verlages nachweisbar falsche Tatsachen über die Entstehung des Romans zu veröffentlichen und Dokumente zu verstecken, damit der Ruhm von Heinrich Spoerl nicht geschmälert werden soll.
Aber ein Briefwechsel zwischen Reimann und Spoerl während ihrer Zusammenarbeit beweist genauso wie die Aussagen von Zeitzeugen, dass der Roman „Die Feuerzangenbowle“ von beiden Autoren gemeinsam verfasst worden ist. Und Tatsache ist: Der Bundesgerichtshof hat bereits in seinem Urteil vom 03.03.1959 – I ZR 17/58 – (OLG München) festgehalten, dass beide Autoren „1933 die ‚Feuerzangenbowle’ unter dem Namen Spoerls hatten erscheinen lassen und hierbei dieselbe Gewinnbeteiligung vereinbart hatten“.Weiterlesen →
Der Tag der Deutschen Einheit ist bekanntlich der 3. Oktober. Und zu diesem Tag hatte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) die Bürger von Schleswig-Holstein zu einem „Einheitsbuddeln“ aufgerufen, was meint: Die Bürger sollten ein Bäumchen pflanzen. Am 3. Oktober wie gesagt. Und heute, am 14. Dezember 2019, informiert der MARKT seine Leser per Aufmacher auf der Seite 1, dass der SHAB-Verlag, in dem das Anzeigenblatt erscheint, „100 neue Wildapfelbäume zum #Einheitsbuddeln“ gespendet hat.
100 Bäume – das hat mich beeindruckt. Aber ich war sogleich wieder beausdruckt, als ich nämlich sah, was das für Bäume sind: Setzlinge. So groß wie eine Pusteblume. Und dafür sind beide Verlagsleiter mit Spaten angerückt, um sich mit Einem “Landesforsten-Direktor” – was immer das auch für ein Job sein mag – und einem Revierleiter beim Einbuddeln fotografieren zu lassen, weil die Leser es ohne Beweisfoto womöglich gar nicht geglaubt hätten.
„Jedes Bäumchen zählt beim Klimaschutz“, lautet die Schlagzeile vom MARKT. Eine Aussage, die so nicht ganz korrekt ist, denn redaktionelle Purzelbäume zählen nicht mit beim Schutz des Klimas. 😉 Weiterlesen →
Alljährlich gibt es im Anzeigenblatt MARKT besondere Anzeigenseiten, und zwar über die Freiwilligen Feuerwehren im Kreise Stormarn. Ich habe mehrfach drüber berichtet und gefragt: Warum, wieso und weshalb gibt der MARKT-Verlag von seinen Anzeigenerlösen keinen Anteil ab in die Kassen der Kameradinnen und Kameraden? Denn ohne deren Leistung gäbe es auch keine Anzeigenerlöse für den MARKT, weil die Protagonisten auf den Werbeseiten die Inserenten bestimmt mehr überzeugt haben als die Anzeigenvertreter des Verlages.
Seiten frei nach MARKT
Heute bringt der MARKT sieben Seiten über die Tafeln in Ahrensburg und Umgebung. Und die Berichte sind umrahmt mit vielen, vielen Inseraten – wenn Sie mal einen Blick nach links werfen wollen!
Aber: Im Vorwort zu diesen Anzeigen-Sonderseiten stehen am Ende zwei Sätze. Und die zitiere ich an dieser Stelle, und zwar ausgesprochen gern:
“Wir möchten die Arbeit der Tafeln unterstützen – durch informative, aufklärende Inhalte und Spenden. So wird beispielsweise ein Teil der Erlöse aus den Anzeigen dieser Seiten an die Tafeln gehen.”Weiterlesen →
In der Stadt Ahrensburg werden immer wieder gern Spielchen gespielt, wo Politiker mit uns Bürgern spielen. Dabei geht es häufig um das Spiel Katze & Maus, wobei der Bürger natürlich die undankbare Rolle der Maus übernehmen muss und deshalb nur unfreiwillig mitspielt. Und beliebt ist auch das Karotte-an-der-Angel-Spiel, wo der Bürger zum Esel gemacht wird, der die Karotte zwar vor seiner Nase baumeln sieht, sie aber nicht bekommt.
Text: Abendblatt, Zeichnung: Getty Images
Eines dieser Spiele hat sich auf dem Lindenhof abgespielt: Die Stadt hat diesen Parkplatz an einen auswärtigen Investor verkauft und mit Zustimmung von CDU und Grünen zur Bebauung freigegeben. Und als Spielregel hat man dem Bürger erklärt: Wir haben vom Käufer zusätzliche 500.000 Euro kassiert, weil dafür ein Ersatzparkplatz in der Stadt geschaffen werden muss. Und darauf warten wir Bürger nun schon seit einer Ewigkeit. Und die Geschäftsleute in der Innenstadt noch sehr viel länger.
Sie werden zugeben, meine lieben Mitbürger, dass die Stadtverwaltung und unsere mehr oder weniger gewählten Politiker ein ziemlich falsches Spiel mit den Bürgern treiben. Und was daran besonders auffällt: Auch die Medien spielen mit, oder haben Sie schon mal im Abendblatt, im Stormarner Tageblatt oder MARKT gelesen, dass dort eine Wiedervorlage erfolgt ist und nach dem Ersatzparkplatz für die Lindenhof gefragt wird…? Weiterlesen →
Wenn die Frage aufkommt, wem Ahrensburg sein Schloss verdankt, dann wird nicht nur der Name des Bauherrn Peter Rantzau genannt, sondern es fällt auch der Name Heinrich Carl von Schimmelmann. Denn der hat das damalige Herrenhaus im Jahre 1759 der verarmten Grafenfamilie Rantzau abgekauft und zu einem spätbarocken Landschlösschen umbauen lassen. Und bis zum Jahre 1932 lebten die Nachfahren derer von Schimmelmann in dem Gebäude, das dann von der örtlichen Sparkasse gekauft und hernach als Museum für den gemeinen Bürger zur Besichtigung freigegeben wurde.
Der Kaufmann Schimmelmann, sein Firmensitz und seine Handelsware
Doch wem verdankt Ahrensburg das Schloss wirklich? Die Stadt Ahrensburg verdankt es den Menschen, die dafür mit ihrer Freiheit und häufig auch mit ihrem Leben bezahlen mussten, nämlich Sklaven. Denn der Kaufmann Heinrich Carl von Schimmelmann war nicht nur einer der reichsten Männer seiner Zeit, sondern er war auch einer der größten Sklavenhändler der Welt. Auch durch Kinderarbeit hat er sich bereichert und verdiente ebenfalls kräftig im Waffengeschäft.
Die Sklaven von Schimmelmann wurden gefesselt und aus dem Landesinneren von Afrika zur Küste gebracht. Familien wurden dabei auseinandergerissen, weinende Kinder wurden ihren Müttern brutal aus den Armen gezerrt und verschleppt. Viele Menschen starben durch die rohe Gewalt der Mitarbeiter des Kaufmannes Heinrich Carl Schimmelmann und ebenso durch Krankheiten, weil es für Sklaven so gut wie keine Ärzte gegeben hat. Weiterlesen →