Der ADFC-Vorsitzende hat diktiert und Juliane Minow hat notiert: Im Winter gibt es kein zu schlechtes Wetter für Radfahrer *lol*

Schauen Sie mal auf den Radfahrer, den Reporterin Juliane Minow in ihrem Abendblatt-Beitrag abgelichtet hat! Der Mann heißt Reiner Hinsch und ist Vorsitzender vom ADFC Stormarn. Und weil ich vor ein paar Tagen auf Szene Ahrensburg berichtet habe, dass das Fahrrad ein Schönwettervehikel ist, will der Scheffe vom Stormarner Drahteselverein nun das Gegenteil beweisen und hat der Reporterin zugeflüstert: “Radfahren im Winter: Zu schlechtes Wetter gibt’s nicht” – siehe die Abbildung!

Man beachte den Fahrradsattel! (Quelle: Abendblatt Stormarn)

Wir lesen, dass der Oldesloer das ganze Jahr hindurch mit dem Rad unterwegs ist und sein “Lieblingsverkehrsmittel” fast jeden Tag im Alltag zum Einkaufen benutzt. Wozu wir auf dem Foto erkennen, dass der ADFC-Mann gerade mal soviel eingekauft hat, wie er in seine Jackentaschen stecken kann.

Außerdem erfährt der Leser, dass Reiner Hinsch sein Fahrrad regelmäßig zur Inspektion bringt, damit es auch verkehrstüchtig ist. Und er lässt dabei nicht nur die Kette und die Bremsbelege prüfen, sondern auch – man lese und staune! – den “Luftdruck in den Reifen”.

Ein weiterer “Expertentipp”:  „’Ich empfehle eine hochwertige Scheibenbremse'”, sagt der ADFC-Vorsitzende und ergänzt:  „’Ein Nabendynamo ist besser als ein Seitenläuferdynamo.'” Und eine weitere Empfehlung: “Wenn es nicht nur dunkel und kalt ist, sondern auch noch Eis und Schnee dazukommen, sollten die Reifen auf die Glätte vorbereitet sein. Hinsch: ‘Ein Trick ist, weniger Luft in die Reifen zu pumpen beziehungsweise etwas Luft abzulassen.’ Dadurch erhöht sich die Auflagefläche, und die Reifen haben mehr Haftung.”

Und Juliane Minow berichtet Unglaubliches, nämlich: “Wer in der dunklen, kalten Jahreszeit mit dem Fahrrad fährt, ist einer größeren Gefahr ausgesetzt als im Sommer. Nicht nur kann es leichter passieren, dass Autofahrer oder andere Verkehrsteilnehmer die Radfahrer übersehen. Nasskaltes Wetter erhöht auch die Rutschgefahr, wodurch es schneller zu Unfällen kommen kann.”

Und der ahnungslose Radfahrer erfährt: “Eine Helmpflicht für Radfahrer gibt es in Deutschland nicht. Hinsch: ‘Trotzdem rate ich dringend dazu, einen zu tragen.'” Ein Rat, der für den Mann selber allerdings nicht gilt, denn ich kann auf dem Foto keinen Helm erkennen.

Weiter im Text: „’Oft hat Fahrradkleidung bereits neonfarbene, reflektierende Bestandteile’, sagt der ADFC-Vorsitzende. Sollte das nicht der Fall sein, rät er Radfahrern, eine Warnweste und zusätzliche Reflektoren zu tragen. Reflektorbänder, die man sich um Arme und Beine schnallen kann, gibt es im Fachhandel.” (Hinweis:  Beachten Sie bitte das Outfit des Radfahrers auf dem Foto!)

Und ganz wichtig ist folgender Tipp vom ADFC-Vorsitzenden: “Wenn es schneit, sollten Radfahrer nur auf geräumten Wegen fahren und melden, wenn es bei der Räumung Probleme gibt.” 

Last but not least das absolute Highlight der Verarschung und also lautend : “Wem das nicht reicht, der kann sein Fahrrad auch mit sogenannten Spikes-Reifen ausstatten. Die Winterreifen fürs Fahrrad sind mit kleinen Metallstiften ausgestattet. ‘Damit bin ich selbst schon gefahren, das ist wirklich eine tolle Sache, weil man nicht wegrutscht’, sagt Hinsch. Spikes-Reifen bekomme man schon ab 30 Euro, je hochwertiger, desto teurer. ‘Es ist schon eine kleine Investition, aber immer noch besser, als wenn man stürzt und sich ernsthaft verletzt.’“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. Januar 2024

9 Gedanken zu „Der ADFC-Vorsitzende hat diktiert und Juliane Minow hat notiert: Im Winter gibt es kein zu schlechtes Wetter für Radfahrer *lol*

  1. Bejahrte Nur-Radfahrerin

    Zu Ihrem Artikel über den klugen Radfahrer Hinsch: Gut – er muss sicher hin und wieder mal belegen/nachweisen, dass er Bremsen an seinem Vehikel hat – aber Bremsbelege? Hmmm – Ich mein ja nur…!

    Ansonsten: Für wie dusselig hält uns dieser Knabe, der ja auch schon offensichtlich aus dem Dreiradfahrradalter herausgekommen ist, eigentlich?
    Und solchen ….Typen wird in der Presse viel Raum zur Selbstdarstellung gegeben?
    Allerdings: Es gibt ja inzwischen so viele verblödete Radfahrer, die nicht einmal wissen, dass es so etwas wie eine Beleuchtung gibt und dass die einfachsten Verkehrsregeln auch für sie gelten.

    Mich fragt ja keiner – da hätte ich schon was darüber zu berichten, wie man z.B. mit einer Reifenpanne (3-Gang-Rad) nach Erreichen des Nordkaps klarkommt oder damit, dass man auf dem Weg dahin sein vollbepacktes Rad 27 km schieben muss, weil die Straße eine reine grobgeschotterte Baustelle ist?
    Aber das nur am Rande – von solchen Abenteuern will ja die weichgespülte Blase der (E-)Radfahrer nichts wissen, die stolz davon berichten, dass sie 60 km am Tag mit einem Akkurad zurückgelegt haben!

    Hmmm – der Herr Hinsch scheint ja viel Geld und mehrere Räder zu haben – wie sonst könnte er Radfahrern so eine teure Sonderbereifung empfehlen – zumal da noch ein Arbeitslohn in ca. doppelt so großer Höhe dazukommt. Und dann die Wartezeit…?
    Offensichtlich hat der ADFC-Experte soviel Ahnung von der Radfahrerrealität wie ein Fisch vom Fahrradfahren.

  2. noch eine bejahrte Radfahrerin

    Ich fahre auch gerne und viel Fahrrad. Sehr gerne würde ich meinen Arbeitsweg mit dem Rad zurücklegen, denn die öffentlichen Verkehrsmittel fahren schon lange nicht mehr nach Fahrplan, sondern so wie es die Infrastruktur (Weichen, Signalanlagen usw.), die personelle Situation (auch Bahnpersonal wird krank) und weitere Anlässe (Feuerwehr- und Polizeieinsätze in Bahnhöfen nehmen ständig zu und auch das Wetter macht der U- und S-Bahn zu schaffen: mal ist zu windig, dann wird die Geschwindigkeit reduziert, immer wieder fallen Bäume auf die Gleise, was stundenlange Sperrungen verursacht, mal ist es zu kalt, dann frieren die Weichen ein usw.). Und ja, auch bei der Bahn wird gestreikt.

    Leider ist mein Arbeitsweg zu lang, um ihn mit einem Fahrrad zu bewältigen.
    Zudem ist die Infrastruktur für Fahrradfahrer dermassen schlecht (Fahrradwege sind vielerorts nicht vorhanden oder zugeparkt, oder in einem Zustand, der auch für Hartgesottene unzumutbar ist).
    Manche Straßen im Hamburger Umland/in Hamburg sind im Berufsverkehr nur für Menschen, die ihr Leben vorzeitig beenden möchten, befahrbar (auf einen Helm sollte man sich da nicht verlassen, der Mensch besteht ja noch aus etwas mehr als nur aus “Kopf”, nicht wahr?).

    Im Winterhalbjahr, wo ich morgens im Dunkeln zur Arbeit und abends im Dunkeln zurück fahren müsste und bei dem Dauerregen, den wir seit Wochen haben, sage aber auch ich, dass diese Witterungsverhältnisse nun wahrlich nicht zum Radfahren geeignet sind.
    (Wenn es so weiter regnet, bietet sich als Alternative das SUP oder das Paddelboot an).

    Herr Hinsch möge gerne weiter seinen Drahtesel bewegen – und sich als Propagandaobjekt für Frau Minow zur Verfügung stellen.
    Nichts anderes ist nämlich dieser Bericht, der in einem Presseorgan veröffentlicht wurde, welches ich schon lange nicht mehr lese. Diese Art von Information ist nämlich keine, sondern eine Belehrung, wie ich sie jedenfalls nicht brauche.

    Ich wünsche allen eine unfallfreie Fahrt, egal wie sie unterwegs sind.

  3. Pensionierte Lehrerin

    Du meine Güte! Für wie blöd – pardon – dumm hält Herr Hinsch uns erwachsene Radfahrer eigentlich? Beim Lesen seiner Aussagen drängte sich mir sofort die Frage auf, welchen Beruf er wohl ausgeübt hat, bevor er zum ADFC-Funktionär aufgestiegen ist. Da gab es für mich nur eine Antwort: Kindergartenmitarbeiter oder Grundschullehrer.-
    Nun – ich gestehe: Ich habe beim Lesen seiner wertvollen Tipps so gelacht, dass ich beinahe meinen Bildschirm mit Kaffee vollgeprustet hätte! – Völlig die Beherrschung verloren habe ich (Schon vorher war ich wegen des Dynamo-Tipps extrem erheitert), als ich lesen durfte, dass Radfahrer, wenn es schneit, nur auf geräumten Wegen fahren sollten. Ach nee, Herr Hinsch! Darauf wäre ich NIE in meinem langen Leben gekommen! – Was mich sehr wundert: Als bedeutender ADFCler müsste er doch so wichtige Sachen wie: Reifendruck messen, Kettenspannung prüfen, BremsbelÄge prüfen selbst können, statt sein Rad in eine Werkstatt zu bringen, wo er VIELE Tage – im Sommer wochenlang – auf die Erledigung seines Auftrags warten muss. – Zum Melden von nicht von Schnee geräumten Radwegen: Zumindest das hat (früher) in Ahrensburg geklappt! Beispiel: Ich wäre an einem schneereichen Tag gezwungen gewesen, den Radweg am Ostring zu benutzen – ging nicht. Ca. 10cm Schnee. Anruf bei der Stadt: Schon ein paar Stunden später war der Weg geräumt, obwohl es ein Freitagnachmittag war. Lange her. – Mit unglaublicher Dickfelligkeit ignorieren die Verwalter eines Gebäudekomplexes an der Manhagener Allee die Reinigungs- und Räumpflicht. Als ich den Radweg noch täglich nutzen musste, habe ich regelmäßig im Rathaus angerufen – und erst dann hat sich etwas getan. Aber immerhin! – Was das Tragen eines Fahrradhelmes für pedaltretende Normalos betrifft – darüber möchte ich mich hier nicht auslassen…Ich – Helmverweigerin – könnte mir Feinde machen…

  4. Martens

    Selten so einen Schwachsinn im HA gelesen. Wie kann eine Redaktion solch einen Phrasendrescher ernsthaft zitieren? Hat Reporterin Juliane Minow womöglich einen Chupa-Chups-Lolli von Hirsch bekommen?

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt habe: Die Reporter vom Abendblatt-Stormarn sind schon seit Jahren die Speichenlecker des örtlichen ADFC. Wenn jemand vom ADFC einen Furz lässt, schreiben die Damen und Herren sogleich, wie toll es vom Fahrradsattel gerochen hat.

  5. Pensionierte Lehrerin

    Darf ich mal den Rotstift ansetzen, Herr Dzubilla? Einmal Lehrerin – immer Lehrerin: Dieser offensichtliche Profiradler (Kicher!) heißt Hinsch – nicht Hirsch – was aber seine qualitativ höchstwertigen Aussagen nicht besser macht. – Nun lassen Sie mal die Reporter vom HA in Ruhe – die können es einfach nicht besser – und über mit weniger Intelligenz Ausgestattete spottet man nicht!

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