Alter Speicher: “Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant”

Aus dem Lateinunterricht sind mir heute noch ein paar Sprichworte aus der alten Römerzeit in Erinnerung geblieben. Eines davon lesen Sie in der Überschrift. Es bedeutet, dass Kinder eben Kinder sind, die kindliche Spiele treiben. Den alten Römern diente das Wort als Ermahnung an Erwachsene, die moralischen Maßstäbe gegenüber pubertierenden Kindern nicht zu hoch anzusetzen.

Warum ich auf dieses alte Sprichwort zurückgreife? Weil ich an den Alten Speicher beim Marstall denke. Diese Ruine ist nämlich ein Denkmal, und zwar dafür, dass in Verwaltung und Politik der Stadt Ahrensburg immer noch Pubertierende sitzen, die kindische Spiele treiben, durch die Ahrensburg zwangsweise zum Schilda des Nordens geworden ist.

Und das Denkwürdige daran: Es scheint den Bürgern schnurzpiepegal zu sein. Nach meiner Feststellung ist bis heute nicht ein einziger Ahrensburger in eine Stadtverordneten-Versammlung gekommen und hat hier in der Einwohner-Fragestunde die Frage aufgeworfen: “Will die Stadt Ahrensburg uns Bürger mit dem Kauf des Alten Speichers und dem Prozedere um eine eventuelle Nutzung vielleicht bloß verarschen…?”

Stadtverordneten-Versammlung im alten Schilda (Stahlstich aus 1839)

Wenn Sie bitte zurückklicken auf meinen Beitrag vom 17. Februar 2023, dann wird Ihnen klar, dass in unserem Rathaus und in der Stadtverordneten-Versammlung bestimmte Personen sitzen, die gern Monopoly spielen, allerdings mit echtem Geld, das in Wahrheit jedoch garnicht ihr eigenes ist.

Falsche Kaufentscheidungen führen zu totem Kapital. So etwas kennt man auch im Privatbereich. Aber dafür muss dann jeder, der eine solche Entscheidung für sich getroffen hat, auch selber haften.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. September 2023

5 Gedanken zu „Alter Speicher: “Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant”

  1. Die Kraehe vom Rathausplatz

    600 tsd Euro für eine Ruine, ohne Konzept gekauft und noch immer keine Idee der Verwendung. Respektable Entscheidung.

  2. Observator

    Auf der Karte beim Ahrensburg-Monopoly: Du hast eine Ruine gekauft und überlegst nun schon acht Jahre lang, warum Du diese Ruine gekauft hast. Darum gehe nicht über Los und ziehe Lob ein, sondern begebe Dich direkten Weges ins Gefängnis!

  3. Wahrsagerin

    Der Blick in meine Glaskugel sagt mir: Irgendwann wird in der Ruine nachts gegen 2 Uhr ein Feuer ausbrechen (Ursache unbekannt); die Restruine ist dann nicht mehr zu retten. Glücklicherweise findet sich dann ein selbstloser, uneigennütziger Immobilienmakler, welcher der Stadt die Ruine nebst Grundstück für ein geringes Entgeld abnimmt. Der Edelmütige errichtet dann in Ahrensburger Brutaloklotzarchitektur ein mindestens 10stöckiges harmonisch sich in die Umgebung einfügendes Gebäude mit preisungünstigen Eigentumswohnungen.
    Da Ahrensburg die Stadt der grünrotschwarzen Autohasser ist, werden diese Eigentumswohnungen nur an Menschen veräußert, die beim Teufel und ihrer Großmutter schwören, dass sie sich bis an ihr Lebensende nur noch per Rad – oder später Rollstuhl (ohne Motor natürlich) – bewegen werden. – Lachen Sie nicht! In Ahrensburg ist alles möglich! In ein paar Jahren werden Sie an mich denken!

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