Weil die Stadt Ahrensburg scheinbar kein Geld für Schulen hat, müssen Schüler betteln gehen und viele Runden laufen

Eine Ahrensburger Schule benötigt für die Schüler eine Kletterwand, einen Kletterfelsen und eine Tischtennisplatte. Meiner Meinung nach müsste sich die Schulleitung diesbezüglich an die Stadt Ahrensburg wenden, um die Mittel dafür zu bekommen. Und wenn das nicht funktioniert, dann wendet die Schule sich an den Stadtverordneten (m/w/d) ihres Vertrauens.

Offenbar stellt die Stadt tatsächlich keine Mittel zur Verfügung, damit Kinder klettern und Pingpong spielen können. Vermutlich weil die Verwaltung alles Geld ausgegeben hat für vier Parklets zum Preis von 60.000 Euro, die man aus Skandinavien hat kommen lassen, um sie in der Innenstadt an den Straßenrand zu stellen. Und weil man auf Antrag der Grünen justament 30.000 weitere Euro spendiert hat für Straßenmusikanten und Felizitas Schleifenbaum mit dem Slogan “Kultur4Ort”. Da bleibt dann natürlich für eine Kletterwand in der Schule und für eine Tischtennisplatte nichts mehr übrig.

Und nun? Nun müssen die Schüler das Geld in der Nachbarschaft zusammenbetteln. Bei einem Sponsoren-Lauf sollen die Kinder möglichst viele Runden laufen, wofür die Bürger pro Runde einen vorher festgelegten Geldbetrag spenden sollen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung: Wenn so ein Kind in Vergangenheit an meiner Haustür geklingelt hat, dann habe ich mich in die Sponsorenliste eingetragen und anschließend für die Laufrunden bezahlt. Denn: Niemals würde ich ein Kind, das vor meiner Tür steht und mich um etwas bittet, ohne eine Gabe fortschicken –  bei Halloween genauso wie beim Sponsorenlauf. Und so wie mir geht es bestimmt vielen Menschen. Denn einem Kind die Tür vor der Nase zuzuschlagen, das tut kein Mensch, der ein Herz hat und Gefühl für die Situation, in der sich das Kind befindet.

Mit anderen Worten, und zwar im Klartext: Die Menschen werden psychologisch überrumpelt. Und wenn sie nichts geben sollten: Wie werden die Kinder sich dann fühlen? Und wie fühlen sie sich, wenn sie nach dem Lauf wieder an der Tür der Nachbarn klingeln müssen, um das erlaufene Geld zu kassieren? Und wie fühlen sich diejenigen Schüler, die im Laufen oder bei der Akquise von Sponsonen nicht so erfolgreich sind wie andere, wenn sie den “Klassenlehrkräften” (= Umgehung vom Gendern), die das Geld hinterher einsammeln, weniger Euro abliefern als die Mitschüler, die dann vielleicht noch lästern? Hat schon mal jemand darüber nachgedacht . . . ?

Als ich dermaleinst die Schulbank in der Stormarnschule gedrückt habe, da gab es zu dieser Zeit nur die heutige Museumsturnhalle; und eine neue Sporthalle sollte gebaut werden. Dafür haben die öffentlichen Gelder damals nicht gereicht, und so hatte Oberstudiendirektor Heinrich Niekerken eine Spendenaktion bei den Eltern durchgeführt. Aber wir Schüler mussten dafür nicht an fremden Haustüren klingeln und um Spenden betteln. Und um den Stormarnplatz laufen mussten wir damals nur im Sportunterricht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. August 2022

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