Gestern Abend: Der neue Bürgermeister wurde vereidigt – ohne Gottes Hilfe

Gestern Abend, also am 25. April 2022, wurde im Rahmen der Stadtverordneten-Versammlung im Marstall der neue Bürgermeister von Ahrensburg vereidigt und ernannt: Eckart Boege (SPD). Und der zukünftige Leiter der städtischen Verwaltung hat eine Rede gehalten an die Einwohner der Stadt Ahrensburg. Das sind rund 35.000 Bürger. Und von diesen rund 35.000 waren tatsächlich rund 20 (zwanzig) Stück in den Marstall gekommen, um dem feierlichen Akt beizuwohnen. Klar, der Bürgermeister für Ahrensburg war ja bereits gesucht und gefunden worden, während gestern Abend im Fernsehen die neue Staffel von „Bauer sucht Frau“ lief. 

Ernennung zum  Bürgermeister (von links: Sarach, Wilde, Boege)

Apropos Fernsehen: Die Stadt Ahrensburg hätte die Vereidigung und die Rede von Bürgermeister Eckart Boege sowie die Verabschiedung auch via AhrensburgTV in alle Wohnstuben der Stadt live übertragen können. Hätte, hätte Fahrradkette. Ich vermute, dass es am Gelde gelegen hat, denn schließlich hat die Stadt doch schon Geld für eine Online-Übertragung in Sachen Selbstinszenierung des Citymanagers im kommenden Monat freigegeben. (*Ironie aus!*)

Bei seinem Amtseid machte der Diplom-Mathematiker Eckart Boege nach meiner christlichen Einstellung denselben Fehler, den schon sein Amtsvorgänger Michael Sarach gemacht hatte: Beide negierten sie den Zusatz: “So wahr mir Gott helfe!”. Bei Sarach hat es sich erwiesen, dass er ohne Gottes Hilfe nicht selten ziemlich hilflos gewesen ist.

Aber nicht nur der neue Bürgermeister wurde gestern vereidigt, sondern der alte wurde auch verabschiedet. Michael Sarach bekam von Bürgervorsteher Roland Wilde für die Beschäftigung im Ruhestand ein Puzzle vom eigenen Bilde – siehe Abbildung links!

Was Michael Sarach, der auch nach seiner Amtszeit in Ahrensburg leben will, gestern in drei “Themenfeldern” über das Amt des Bürgermeisters von Ahrensburg gesagt hat, halte ich für beachtenswert und werde es in einem gesonderten Blog-Eintrag für die Zukunft festhalten.

Gestern wurde auch über das Bürgerbegehren in Sachen Parkplätze diskutiert und abgestimmt. Die Beschlussvorlage des Bürgermeisters, dass die Stadtverordneten dem Antrag der Initiatoren zustimmen und damit die Abstimmung durch die Einwohner hinfällig machen, wurde von allen Fraktionen abgelehnt. Fazit: Der Bürgerentscheid wird kommen.

Und die Bebauung der Alten Reitbahn fand die Stimmenmehrheit von Familie Levenhagen (CDU & Grüne) zusammen mit der WAB. Entschieden dagegen gestimmt haben SPD, FDP und Linke. Über die sehr interessante, weil aufschlussreiche Diskussion werde ich noch berichten.

Apropos Levenhagen: Die Besucher im Marstall waren durch „Amtliche Bekanntmachung“ des Bürgermeisters darauf hingewiesen worden: „Für alle Teilnehmenden und Gäste gilt die Pflicht, eine OP-Maske oder Masken der Standards FFPs, FFP3, N95, KN95, P2, DS2 bzw. KF94 zu verwenden“, und zwar „beim Betreten des Gebäudes und während der Sitzung“. Und das haben auch alle getan – bis auf eine Ausnahme: Detlef Levenhagen (CDU) hielt das nicht für angebracht und lief unmaskiert in der Gegend herum – im Foto beim Vorabgespräch mit Peter Egan (WAB). Ich vermute, dass der Fraktionsvorsitzende der CDU gegen das Tragen einer Maske ein ärztliches Attest in der Tasche gehabt hat, da Bürgervorsteher Roland Wilde (CDU) ihn nicht zur Ordnung gerufen hat.

Da es gestern ausnahmsweise kein Fotografierverbot während der Stadtverordneten-Versammlung gegeben hat, konnte ich Fotos machen, um sie auf Szene Ahrensburg zu veröffentlichen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. April 2022

7 Gedanken zu „Gestern Abend: Der neue Bürgermeister wurde vereidigt – ohne Gottes Hilfe

  1. Gertrud Twieg

    Guten Morgen Herr Dzubilla,
    so früh und schon so viele interessante Informationen. Vielen Dank!
    Zu Amtseid ohne Gottes Hilfe möchte ich nur sagen. Ein Eid „ mit Gottes Hilfe“ ist nur wirksam, wenn auch der nötige Glaube dahinter steht.
    Freundliche Grüße
    Gertrud Twieg

  2. chessy

    „Für alle Teilnehmenden und Gäste gilt die Pflicht, eine OP-Maske oder Masken der Standards FFPs, FFP3, N95, KN95, P2, DS2 bzw. KF94 zu verenden“, und zwar „beim Betreten des Gebäudes und während der Sitzung“.

    Sollte es heißen “zu beenden” oder “zu verwenden”??

  3. F. Böttcher

    Hallo Herr Dzubilla, danke für Ihre Beobachtungen.
    1. Ohne Gottes Hilfe wird es Herr Boege sehr schwer haben. Er braucht sie sagar, wenn er nicht an ihn glaubt.
    2. Ahrensburg hat zur Zeit ca. 36.200 Einwohner, das ist bloß noch nicht veröffentlicht. Fragen Sie gerne beim Einwohnermeldeamt nach…. .Tendenz: schnell wachsend!
    3. Eine Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden ist mit dem 1.4.22 endgültig ausgelaufen. Hierfür gibt es keine Rechtsgrundlage mehr, auch nicht hilfsweise durch eine amtliche Bekanntmachung. Die Bitte, eine Maske zu tragen, ist davon unberührt. Privatrechtlich ist das anders: Da darf jeder Betrieb, Kaufhaus usw. über das Hausrecht weiterhin eine Maske verlangen.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Zur Ergänzung der öffentliche Wortlaut des Landes Schleswig-Holstein:

      Das Land empfiehlt daher in Innenräumen weiterhin das Tragen von Masken insbesondere dann, wenn es in geschlossenen Räumen zu Gedränge oder zu vermehrtem Personenaufkommen kommt und die Teilnehmenden nicht zu einer bekannten Gruppe mit gemeinsamer Aktivität gehören. Es wird daher explizit empfohlen, unabhängig von Ge- und Verboten in Innenräumen Masken zu tragen, wo immer mit vielen Personen aus anderen Haushalten Kontakte gegeben sind.”

      In diesem Zusammenhang: Es gibt auch keine rechtliche Grundlage für ein Fotografierverbot bei öffentlichen politischen Veranstaltungen. Trotzdem verlangt der Bürgervorsteher das. 😉

  4. T. Dehler

    Unabhängig von irgendwelchen Regelungen und Verordnung gilt immer das Hausrecht. Daher wäre es hier geboten gewesen, dass der Bürgervorsteher von seinem Hausrecht gebrauch macht und Herrn Levenhagen auffordert seine Maske aufzutragen.
    Aber da er bei der Auslegung der Regelungen grundsätzlich bei seinen eigenen Parteikollegen auf beiden Augen blind war und ist, konnte Herr Levenhagen gewiss sein, dass er das tun und lassen kann was er will.
    Es wird Zeit, dass auch beim Bürgervorsteher ein Generationswechsel vollzogen wird.

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