Parkfläche in Ahrensburg? Kaufmann Bernd Zingelmann: “In Europa gibt es mehr als genug.”

Im MARKT von diesem Wochenende ist ein Leserbrief abgedruckt. Unterzeichnet von „Ihr Bernd Zingelmann, Ahrensburg“. Und überschrieben ist die Meinung des Lesers mit: „Bürgerbegehren pro Parkplatz? Wirklich?“ Wozu der Absender erklärt, dass er sehr überrascht ist vom Bürgerbegehren “für mehr Parkfläche“.

Ein derartiges Bürgerbegehren würde auch mich überraschen, denn so ein Bürgerbegehren gibt es in Ahrensburg gar nicht. Das besagte Bürgerbegehren, das zur Zeit in die Wege geleitet wird, beinhaltet: Es soll nicht weniger Parkfläche in der Ahrensburger Innenstadt geben.

Und „Ihr“ Bernd Zingelmann, der im MARKT erklärt, dass auch er ein Ahrensburger Kaufmann ist, schreibt: „Parkplätze nützen uns rein gar nichts, wenn das Angebot in der Stadt nicht attraktiv ist.“ Und an anderer Stelle schreibt er etwas, was an leichte Verwirrtheit denken lässt, nämlich: „In einer lebendigen Stadt kommt Parkfläche nicht an erster Stelle. Beispiele gibt es in Europa mehr als genug.“

Und was bietet der Ahrensburger Kaufmann Bernd Zingelmann in Ahrensburg an? Sie haben es  bereits in der Abbildung gesehen: Fahrräder! Klar, dass seine Kunden keinen Parkplatz fürs Auto benötigen.Und der Fahrradhändler schließt mit dem Satz: „Ich stelle mich gerne der Diskussion.“ Und um eine  Diskussion in Gang zu setzen,  weise ich auf meinen Blog-Eintrag vom 23. September 2021 hin über die Parkfläche am Bahnhof in Ahrensburg.

Postskriptum: Der Ahrensburger Kaufmann Bernd Zingelmann ist kein Mitglied im Stadtforum Ahrensburg.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Januar 2022

12 Gedanken zu „Parkfläche in Ahrensburg? Kaufmann Bernd Zingelmann: “In Europa gibt es mehr als genug.”

  1. Die Kraehe vom Rathausplatz

    Was für ein Schwachsinn, die Parkplatzsituation in Ahrensburg mit dem Parkplatzangebot in Europa zu vergleichen

  2. J. P. Dabelstein

    Der Mann verbreitet in der Markt-Zeitung, dass die Initiative mehr – ! – Parkflächen in Ahrensburg haben will. In der Redaktion des Blattes weiß man, dass das falsch ist. Warum druckt man es trotzdem? Und wird es in der kommenden Ausgabe denn wenigstens berichtigt, damit sich diese Falschmeldung von diesem Querdenker nicht in der Stadt verbreitet und die Leute auf falsche Gedanken bringt?

  3. Stefan Skowronnek

    Vielen Dank für die Richtigstellung, J.P. Dabelstein.

    Unser Bürgerbegehren fordert keine zusätzlichen Stellplätze. Wir möchten, dass sich das Stellplatzangebot nicht weiter verschlechtert. Wir möchten, dass die Innenstadt erreichbar bleibt – dass Kundinnen & Kunden aus Ahrensburg und / oder den umliegenden Gemeinden uns weiterhin besuchen können. Ob das Fahrzeug auf einem Parkplatz, in einem Parkhaus, in einer Tiefgarage oder an einer Straße steht, ist uns völlig egal. Es muss nur in bzw. an der Innenstadt sein.

    Dass die überwiegende Anzahl der Innenstadt-Besucher aus dem Umland kommt (bei uns 2/3), sollte sich zwischenzeitlich herumgesprochen haben. Die Realität der Innenstadt-Akteure (seit vielen Jahren) ist, dass Besucherinnen & Besucher unzufrieden mit der Stellplatzsituation sind. Hierbei geht es nicht um einen möglichst kurzen Weg, sondern um das grundsätzliche „Finden“. Jetzt mögen viele Einwohnerinnen & Einwohner lächeln, da es für sie doch überhaupt kein Problem ist ihr Fahrzeug abzustellen, aber sie kennen die Stadt auch wie ihre Westentasche und alle Tricks. Für auswärtige Kundinnen & Kunden stellt sich die Situation anders dar.

    Wie können diese Kundinnen & Kunden nun reagieren? Müssen Sie nach Ahrensburg kommen? Nein, das müssen Sie nicht. Sie können Ihre Gewohnheiten und Präferenzen ändern. Sie suchen sich einen anderen Handelsstandort – einen der für sie „bequemer“ ist. Das macht jeder – Sie, ich, wir alle. Für uns Händler, Gastronomen, Dienstleister, Apotheken und Ärzte wird es dann schwierig. Wir werden unser Angebot – nur für „die Ahrensburger“ – nicht aufrechterhalten können. Für seine Einwohnerzahl hat Ahrensburg ein tolles & vielfältiges Angebot – welchen vergleichbaren Standort kennen Sie, wo das auch so ist? Ahrensburg ist ein Mittelzentrum, wir sind dafür da, das Umland zu versorgen. Wenn dies nicht mehr gewollt ist, dann muss das offen kommuniziert werden.

    Unsere Abstimmungsfrage hat auch nichts mit der Frage einer „autoarmen Innenstadt“ zu tun. Es ist doch ganz klar, dass es nicht zur Attraktivität (der Innenstadt) beiträgt bzw. die Aufenthaltsqualität erhöht, wenn permanent Fahrzeuge – mit überhöhter Geschwindigkeit – durch das Zentrum rollen. Dieser Zustand muss sich ändern. Warum hat Ahrensburg kein Parkleitsystem, obwohl seit Jahren darüber diskutiert wird? Warum wird das nicht umgesetzt? Keiner unserer Unterstützer fordert Stellplätze direkt „vor seiner Tür“. Niemand möchte die Fahrzeuge „im Geschäft“ haben. Jeder beklagt sich über den „Parksuchverkehr“ (es werden also offensichtlich Parkplätze gesucht), warum wird dieser Mangel nicht abgestellt?

    Weshalb Herr Zingelmann und Teile der Ahrensburger Politik unsere Abstimmungsfrage falsch interpretieren, beunruhigt mich. Ich hoffe, dass es sich um ein Missverständnis handelt. Derweil wundere ich mich, warum ich diese mahnenden Stimmen nicht vernommen habe, als das neue Fachmarktzentrum genehmigt worden ist – als reiner Autostandort mit frisch versiegelten Grünflächen.

    Stellen Sie sich mal die folgende Situation vor:

    Sie laden 25 Freunde ein & wollen das Ende der Pandemie feiern. Sie haben großartige Freunde, alle sagen zu & kommen vorbei. Im Esszimmer stellen Sie fest, dass Sie nur 12 Stühle haben. Die Stimmung verschlechtert sich. Nach Ihrem Hinweis, dass noch 6 Stühle im Keller stehen, machen sich 6 Personen auf dem Weg ins Untergeschoss und nehmen dort Platz. Die restlichen 7 schicken Sie zum Gartenhaus, denn dort stehen Ihre Terrassenmöbel. Was glauben Sie, wie geht der Abend weiter? Werde Ihre Freunde beim nächsten Mal wieder so zahlreich erscheinen?

    In diesem Sinne – basisdemokratische Grüße aus der Hamburger Straße mit Freude an der Diskussion!

    Stefan Skowronnek

    1. Ralf Willer

      Zur besseren Einordnung: Ich arbeite in Bünningstedt (Ammersbek), fahre mit meinen Autos täglich durch Ahrensburg zum Betrieb und zu Kunden und habe in der Vergangenheit auch in Ahrensburg eingekauft.
      Das liegt aber schon etliche Jahre zurück … heute verzichte ich darauf, weil ich mich vielfach über die Parkplatz-Situation und über die damit verbundene “Abzocke” geärgert habe.
      Denn eigentlich – so mein Verständnis – sollte ein ausreichender und weitgehend kostenfreier Parkplatz Kunden nach Ahrensburg einladen. Mein Eindruck hingegen ist, dass die hoch verschuldete Stadt Ahrensburg die Rechte an der Vermarktung des öffentlichen Parkraumes an die Privatwirtschaft vergeben hat … vermutlich/eventuell an die Parkhaus-Betreiber!? Das wäre ein perfides Spiel gegen die Interessen der Ahrensburger Kaufleute und deren Kundschaft.

      Inzwischen sind bereits einige Jahre vergangen und ich habe seither kein einziges “Ticket” mehr für falsches Parken “kassiert”!
      Corona sei Dank kaufe ich heute vieles über das Internet und spare dabei Treibstoff, Zeit für die Suche nach einem Parkplatz, die Parkgebühren etc.

      1. Harald Dzubilla Artikelautor

        Damit kommen Sie unserem Auszubildenden im Ahrensburger Rathaus sehr entgegen, denn der glaubt auch im zweiten Lehrjahr immer noch, dass Amazon in Ahrensburg seine Gewerbesteuern zahlt.

  4. chessy

    …..und wir brauchen keine weiteren Radwege, sind doch genug in unseren europäischen Nachbarländern wie Niederlande und Dänemark. Und das Fahrradparkhaus am Bahnhof steht sowieso leer.

  5. Observator

    Recht hat Herr Zingelmann, wenn er die Weltstadt Ahrensburg pauschal mit dem gesamten Europa vergleicht. Damit kann er auch auf der Bühne im Marstall auftreten. Als Comedy-Nummer. Und wenn er dazu auch noch auf einem Kinder-E-Dreirad auf die Bühne fährt, dann wäre die Nummer doch komplett. 😉

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