Was passiert, wenn die Ahrensburger CDU eine Statue von Tobias Koch auf das Rondeel stellen will?

Als Ahrensburger Stadtverordnete sich im Frühjahr 2020 besonnen und erkannt hatten, dass auch in einer Schlossstadt die Bäume nicht in den Himmel wachsen, sodass man nicht alles, was man an Baumaßnahmen geplant hat, mit leerer Kasse umsetzen kann, da konnten die Bürger im April 2020 im 3. Buch Abendblatt lesen:

Zitat: Abendblatt – Symbolbild: Szene Ahrensburg

„Tobias Koch spricht von einem ‚völlig falschen Signal’, der Wirtschaft nun ‚dringend benötigte Aufträge wegzunehmen’, wirft der Verwaltung Panik und Aktionismus vor. Er sagt: ‚Wegen der Coronapandemie befinden wir uns bereits in einer schweren Rezession. Gerade jetzt ist die öffentliche Hand gefordert, Firmen durch Aufträge zu unterstützen.’ Architekten, Planer, Hoch- und Tiefbauer gehörten zu den wenigen Berufsgruppen, die trotz der Epidemie noch gut arbeiten könnten.“

Diese Worte von Tobias Koch in der “schweren Rezession” waren kein Wunsch des stellvertretenden CDU-Landesvorsitzenden aus Kiel, sondern es war ein Befehl an Familie Levenhagen in der Ahrensburger Stadtverordneten-Versammlung. So weit die Einleitung.

Und nun folgt Fortsetzung. Im 3. Buch Abendblatt lesen wir heute: „Badlantic soll doch 2023 beginnen“. Und: „Der Antrag der SPD, den Start zu verschieben, wurde abgelehnt.“

Jochen Proske, Fraktionsvorsitzender der SPD, erklärte:  „Es geht uns um eine realistische Planung.Wir werden bis 2023 bei der Planung personell und inhaltlich nicht vorwärts kommen.“ Und sein Fraktionskollege Bela Randschau äußerte sich: „Jetzt ist der Zeitpunkt, damit aufzuhören, den Bürgern Sand in die Augen zu streuen. 2023 wird nicht gebaut werden, es gibt jetzt schon Zweifel an der Bauplanung. Wir müssen endlich ehrlich sein.“ 

Mehr noch: Peter Egan (WAB), Vorsitzender im Finanzausschuss, erklärte:„Wir stehen finanziell am Scheideweg und bewegen uns auf ein dickes finanzielles Problem zu.” Und Wolfgang Schäfer (FDP) warnte: „Der Haushalt zeigt auf erschreckende Weise, dass uns die Versäumnisse der Vergangenheit eingeholt haben. „Wir werden wahrscheinlich bis 2026 Defizite machen.“

Nun ist es in Ahrensburg bekanntlich so: Das absolute Sagen im Schilda des Nordens hat Familie Levenhagen (CDU + Grüne). Und die Fraktionsvorsitzenden der Familie, in der nachweislich Fraktionszwang herrscht, haben ganz allein daheim am Küchentisch beschlossen, dass der Bau für das neue Badlantic in 2023 beginnen soll. Und wenn Detlef Levenhagen in die kommende Stadtverordneten-Versammlung den Antrag einreicht, dass auf dem Rondeel an Stelle des „Muschelläufers“ eine überlebensgroße Statue von Tobias Koch in Bronze errichtet werden soll, dann können, SPD, WAB, FDP und Linke noch so sehr dagegen stimmen: Das Denkmal kommt. Vielleicht schon 2023.

Postskriptum: Zufall oder gezielte Absicht der Redaktion? Unter dem Bericht im heutigen Abendblatt steht das Zitat: “Den Menschen fehlt das Unrechtsbewusstsein”.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Dezember 2021

2 Gedanken zu „Was passiert, wenn die Ahrensburger CDU eine Statue von Tobias Koch auf das Rondeel stellen will?

  1. Charles

    Ein Zitat für die Nachwelt:
    „Es ist nicht alles so dramatisch wie dargestellt“, sagte auch Benjamin Stuckenberg (Grüne) zu der Kritik am Haushalt. So sei er optimistisch bei den Investitionen. „Wir werden dort nicht alles ausgeben, die Defizite werden so nicht eintreten.“ Auch sei die Schätzung der Steuereinnahmen angesichts der Corona-Pandemie sehr konservativ und vorsichtig erfolgt. „Die Einnahmen werden wahrscheinlich nicht so einbrechen wie eingerechnet.“
    Seit dem Regierungswechsel scheint der Konsum an bewusstseinserweiternden Substanzen zugenommen zu haben. Anders kann man sich eine solche Weitsicht nicht erklären.
    Oder der Gasanschluss ist einfach undicht.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Orakel_von_Delphi
    Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird es nach der nächsten Kommunalwahl keine schwarz-grüne Mehrheit mehr geben.

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