Limousine mit Chauffeur für Nassauer und andere Abstauber: IOKI in Ahrensburg für 1,26 Millionen Steuergeld!

Immer wenn ich IOKI in Ahrensburg sehe, werde ich zum Wutbürger. Weil mit IOKI das Steuergeld der Bürger veruntreut wird. Ehrliche Ahrensburger fahren nicht mit IOKI. Aber die Stadt Ahrensburg will ja auch gar nicht nur Ahrensburger Bürger finanzieren, sondern Ahrensburg übernimmt die Kosten für IOKI genauso für Menschen, die von außerhalb nach Ahrensburg kommen. Oder Besucher, die aus Ahrensburg wegfahren.

IOKI: Sammel-Taxi für 1 Fahrgast

Theoretisches Beispiel für IOKI: Ein Hamburger kommt mit der Bahn nach Ahrensburg. Hier will er auf dem Erlenhof seine Freunde besuchen, um dort eine coole Party zu feiern. Er lässt sich also mit IOKI vom U-Bahnhof Ahrensburg-West zum Erlenhof chauffieren. Und nach der Party ruft er IOKI und lässt sich wieder zurück zum Bahnhof kutschieren. Und die Stadt Ahrensburg greift ihm dabei finanziell unter die Arme, damit der Arme kein Taxi bezahlen muss von einem Ahrensburger Taxenunternehmer, der Gewerbesteuern zahlt, aus denen die Stadt dann IOKI finanziert. 

Alle Tage wieder beobachte ich den gleichen Zirkus: IOKI parkt vor dem U-Bahnhof West. Die Menschen kommen aus dem Bahnhof, gehen rüber zu den Bussen, zu den Fahrrädern oder zu Fuß ihres Weges. Jeder von diesen Menschen könnte sich mit IOKI vor die eigene Haustür fahren lassen. Jeder. Mit Kostenbeteiligung der Stadt. Und dann kommt ein junger Mann aus dem Bahnhof, steigt in den IOKI-Wagen und lässt sich vom Chauffeur nach Hause kutschieren – siehe Beweisfoto oben links!

Für solche Leute will die Stadt in den kommenden zwei Jahren die Kosten übernehmen in Höhe von 1,26 Millionen Euro. Was die Stadt davon hat? Genau: Kosten. Dass IOKI weder nachweisbar zur Umweltrettung beiträgt noch ein Shuttle-Service zum Wohle aller Bürger der Stadt ist, das können Sie auf Szene Ahrensburg nachlesen.

Am 27. September 2021 will die Stadtverordneten-Versammlung über die Fortsetzung der Geldverbrennungsaktion entscheiden. Und dazu hat Finn Blunck, der IOKI-Sachbearbeiter im Rathaus, sich Argumentationshilfe geholt. Vom Seniorenbeirat der Stadt Ahrensburg. Und der Vorsitzende hat erklärt, dass er IOKI für gut befindet, merkt aber an:

„Um die genauen Zielmaßnahmen ermitteln zu können, wäre es sicher auch für uns interessant, zu wissen, wie sich z. B. die Altersstruktur der Nutzerinnen und Nutzer zusammensetzt.

Auch im Verhältnis zu den Erfahrungen vergleichbarer Städte und Gemeinden und die dort durchgeführten begleitenden Maßnamen wäre eine Bewertung perspektivisch sicher zielführender vorzunehmen.

Diese abschließenden Punkte hält der Seniorenbeirat neben Service und Information für wesentlich, damit das finanziellen Risiko, das die Stadt Ahrensburg aufzubringen hat, so klein wie möglich gehalten wird.“

Ob die Stadtverordneten nach dem missglückten Test von IOKI eine zweijährige Fortsetzung für 1,2 Millionen Euro beschließen werden, weiß ich nicht. Ich würde aber für eine namentliche Abstimmung plädieren, damit später niemand, der für IOKI gestimmt hat, sagen kann, dass er es nicht gewesen ist

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. September 2021

4 Gedanken zu „Limousine mit Chauffeur für Nassauer und andere Abstauber: IOKI in Ahrensburg für 1,26 Millionen Steuergeld!

  1. Kichberger

    Wenn ich das richtig verstanden habe, so hat die Stadt mit ioki einen Testdurchlauf über ein Jahr gemacht. Und die Testergebnisse liegen den Stadtverordneten sicherlich vor, damit sie sich ein Urteil bilden können. Wurden die Testergebnisse auf die Bürger publiziert?

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ich bin sicher, dass der Test wie folgt abgelaufen ist: Jeder IOKI-Beifahrer hat vom IOKI-Chauffeur einen Testbogen bekommen, der am Ziel ausgefüllt werden musste. Darauf mussten folgende Daten festgehalten werden: Name und Anschrift der Person, Geschlecht, Alter, die Fahrtstrecke,die Tageszeit und ob die Fahrt privat war oder im Berufsverkehr. Außerdem mussten die Passagiere versichern, dass sie für die Fahrt mit IOKI ihr eigenes Fahrzeug mit Verbrennungsmotor haben stehen lassen. Der Fahrer ergänzt die Angaben mit der Angabe, wieviele Personen er mit der Fahrt befördert hat. Nur aus diesen Angaben kann die Stadt errechnen, wieviel Personen tatsächlich IOKI ausgenutzt haben und wieviel CO2 tatsächlich eingespart worden ist. Sollten diese Angaben den Stadtverordneten nicht vorliegen, dann können sie auch nicht über IOKI abstimmen – logisch, oder?!

  2. Bobo

    Was passiert eigentlich nach der Testphase? Soll dann ein kostendeckender Betrag gezahlt werden,
    was die Fahrgastzahlen sehr vermindern würde, oder sollen die Ahrensburger dann weiterhin viel
    Geld für diesen Unsinn bezahlen?

  3. Peter Silie

    Wie viele Autos von ioki will die Verwaltung denn in Ahrensburg in Zukunft fahren lassen? Wenn alle Bürger die gleichen Rechte haben und in Anspruch nehmen wie die heutigen Abstauber, dann dürften rund 500 Fahrzeuge nötig sein. Denn wenn die Bahn am Regionalbahnhof im Berufsverkehr eintrifft und hundert Leute steigen aus dem Zug und wollen alle mit ioki in alle Himmelsrichtungen fahren, dann braucht es dafür rund 50 Wagen. Und wenn der nächste Zug kommt und der übernächste … und das an den zwei Regionalbahnhöfen und beiden U-Bahnhöfen – das sind die Straßen von Ahrensburg aber voll von ioki besetzt, weil ja zudem noch die Fahrgäste dazukommen die von ihrer Haustür ins Restaurant gefahren werden möchten oder zur Oma im Hagen und…und…und…! Frage: Könnte man da nicht die Busse alle abschaffen, denn wer dann noch mit dem Bus fährt statt mit ioki, der ist absolut uncool.

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