Deppenkreisel: “Insbesondere für Radfahrer und Fußgänger”, für die ein Zebrastreifen nicht genügt

Am 12. August 2021 konnte man dem 3. Buch Abendblatt entnehmen: „Bauarbeiten fertig: Wulfsdorfer Weg wieder befahrbar“. Und Tiefbauer Stepan Schott hat den Lesern im Kreis Stormarn erklärt, wozu die Bauarbeiten für den Ahrensburger Minikreisel erfolgt sind. Ich zitiere: „Insbesondere Radfahrern und Fußgängern soll es erleichtert werden, in den Wulfsdorfer Weg einzufahren und ihn zu überqueren.“

„Insbesondere“? Diese Vokabel bedeutet: „vor allem“. Und das wiederum bedeutet, dass es noch mindestens einen weiteren Grund für den Bau des Kreisels gibt, über den der Leser aber nicht aufgeklärt wird. Was für ein Grund mag das sein? Vielleicht Beschäftigungsnachweis für das Bauamt der Stadt Ahrensburg…?

Ein Kreisel für 500.000 Euro, damit es vor allem auch Fußgängern erleichtert wird, in den Wulfsdorfer Weg einzufahren und ihn zu überqueren…? Hätte da nicht auch ein Zebrastreifen genügt, von dem nun gleich zwei angebracht worden sind, und auf dem auch Radfahrer mit ihrem Vehikel vorrangig über die Straße gehen könnten..?! Warum brauchen Radfahrer und besonders Fußgänger diesen Kreisel?! Wäre es nicht sinnvoller gewesen, das Geld zu verwenden in den Ausbau der städtischen Radwege, die an vielen Stellen zu wünschen übrig lassen?!

„Allerdings sind die beiden Bushaltestellen noch nicht wieder in Betrieb, noch fehlen die Hinweisschilder und Fahrpläne“, schrieb die Zeitung am vergangenen Donnerstag. Und Stephan Schott erklärte: „Diese werden dort in den nächsten Tagen angebracht und der Busverkehr wieder aufgenommen.“

Ich war heute früh am Kreisel und sah, dass der Bus dort über das Rund des Kreisels gefahren ist. Und das ist mal wieder bezeichnend für die Informationspolitik der Ahrensburger Verwaltung: Die Bürger wurden bis heute offiziell mit keiner Silbe darüber informiert. Weder dass der Kreisel fertig ist noch dass der Busverkehr hier wieder aufgenommen wurde.

Die Baustelleneinrichtung wurde heute früh abgebaut. Ach ja, und gegenüber der Zeitung hat Tiefbauer Schott erklärt: “Die Schlussrechnung liegt noch nicht vor, aber die Stadt wird deutlich unter den einkalkulierten 500.000 Euro bleiben.”

Kreiselkante: Hier dürfen Busse und Schwertransporter über die Kante fahren

Und somit können wir Steuerzahler uns riesig freuen und gespannt darauf sein, was “deutlich unter” bedeutet. Und vielleicht erklärt man uns auch, warum die städtische Kostenplanung mal wieder vom Realen deutlich entfernt gelegen hat und man den Bürgern offensichtlich einen Mondpreis genannt hat, um hinterher besser dazustehen als beim Dusch- und Umkleidehaus am Stormarnplatz, wo die veranschlagten Kosten von 800.000 Euro auf 1,4 Millionen und am Ende auf 2,21 Millionen gestiegen sind.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. August 2021

7 Gedanken zu „Deppenkreisel: “Insbesondere für Radfahrer und Fußgänger”, für die ein Zebrastreifen nicht genügt

  1. Rohde

    Warum werden Öffnung der Straße und der wieder aufgenommene Busverkehr nicht wenigstens auf der Website von Ahrensburg veröffentlicht? Schlafen die im Rathaus????

  2. Harald Dzubilla Artikelautor

    Fabian Dorow, unser Dornröschen im Denkmal, ist hellwach. Beweis: Der “TanzTreff für Frauen”, wo sowohl Männer als auch das Diverse Geschlecht ausgeschlossen werden, wird auf der Homepage angezeigt:

    1. Die Krähe vom Rathausplatz

      der tiefe Sinn des Kreisels hat sich mir noch immer nicht erschlossen, wird wohl auch nichts mehr (kann wohl auch nicht, da Unsinn)

  3. Unbekannter Radfahrer

    Viele Autofahrer fahren über den Rand der Mittelinsel schnurstraks geradeaus über den Kreisel hinweg.
    Genau wie am Ortseingang von Siek nahe bei Edeka. Dort werde ich regelmäßig auf dem Fahrad von geradeaus fahrenden Fahrzeugen überfahren, auch wenn ich schon im Kreisel bin.
    Mal sehen, wann ich im Wulfsdorfer Weg beim Kreisel überfahren werden.
    Habe ja noch ein paar Leben. 🙂

  4. Lastenradler

    Wer hat denn eigentlich die Planung zu verantworten ? Es kann doch nicht sein, dass man mit dem Fahrrad aus der Innenstadt kommend, plötzlich auf Höhe der Schule absteigen und das Fahrrad schieben muss. Ansonsten kollidiert man mit den Fußgängern auf dem Bürgersteig. Und der Fahrradweg endet im Nichts. Schlecht wenn man nichtsahnend als Fahrradfahrer plötzlich den Bordstein runter donnert. Diese Belastungen halten heutige Fahrräder nicht aus. M.E. sind das grobe Planungsfehler.
    Am Sonntagnachmittag habe ich dort einen Vehrkehrsteilnehmer mit Elektrofahrrad gesehen, der abrupt auf die Fahrbahn wechselte und obendrein den Kreisel schneidend fast mit einem Auto zusammen gestoßen wäre, welches er links (!) überholen wollte.

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