Wie wir Bürger wieder einmal für dumm verkauft werden sollen: Der Ersatzparkplatz für den “Lindenhof” wird auf dem Stormarnplatz zur “Übergangslösung” erklärt

Das 3. Buch Abendblatt berichtet heute: “Ahrensburg baut Parkplätze auf Stormarnplatz”. Dazu wird eine Grafik der Stadt Ahrensburg abgebildet und Janina Dietrich schreibt: “Auf der Grünfläche hinter dem Ahrensburger Rathaus wird von Mitte August an ein neuer Parkplatz für 122 Autos gebaut. Er ist als Übergangslösung gedacht, um die wegfallenden Stellflächen während der Bauarbeiten an der Alten Reitbahn und der Hamburger Straße zu kompensieren. Später sollen auf dem östlichen Stormarnplatz eine Tiefgarage für 251 Autos und zehn Motorräder sowie ein urbaner Stadtpark mit Skateranlage errichtet werden.”

Mit dieser Aussage sollen wir Bürger mal wieder hinters Licht geführt werden. Richtig ist: Der neu gebaute Parkplatz hinter dem Rathaus kann nichts anderes sein als der Ersatzparkplatz “Lindenhof”, auf den wir seit der Bebauung dieses städtischen Areals gewartet haben und für den die Stadt Ahrensburg vom Investor 500.000 Euro kassiert hat. Also kann es sich auf dem Stormarnplatz gar nicht um eine “Übergangslösung” während der Bauarbeiten an der Alten Reibahn und Hamburger Straße handeln. Hierfür müssen selbstverständlich tatsächliche Ersatzparkplätze geschaffen werden, bevor die Bauarbeiten vonstatten gehen.

Und damit komme ich zum Grundsätzlichen, damit Sie als Bürger nicht den Überblick verlieren sollen für die Parkplatz-Misere in der Ahrensburger Innenstadt, die nicht nur für uns Einwohner von Bedeutung ist, sondern auch für Besucher und Kunden unserer Stadt, die in den Einwohner-Fragestunden leider nicht mitreden dürfen:

Ein paar verträumte Stadtverordnete, die zwar erkennbar einen Knall haben, die aber den Schuss nicht gehört haben wollen, die wollen für Ahrensburg tatsächlich ein Utopia-Projekt bauen: Eine Tiefgarage mit einem urbanen Stadtpark auf dem Betondach. Ein Projekt, das sich mehr und mehr als Phantasterei entpuppt. Zum einen wegen der Machbarkeit, zum anderen wegen der Kosten, die bis heute nicht genannt werden. Natürlich nicht. Und hinzukommt der Gedanke auf die Auswirkung, die der Garagenbau auf die Umwelt haben würde. Und darum ist es gut, dass hier noch kein mehrheitlicher Beschluss der Stadtverordneten-Versammlung vorliegt, dass die Parkplätze in einer Tiefgarage entstehen sollen, die bei einer Unwetterkatastrophe mit Starkregen absaufen könnte.

Meine Meinung: Wir benötigen keinen urbanen Stadtpark. Wir haben den Schlosspark, um den uns viele Menschen beneiden. Und wir haben die Parkanlagen in der Großen Straße. Hier wie dort sind noch reichlich Kapazitäten frei, was die Anzahl von Besuchern betrifft.

Was wir aber brauchen, das sind Parkplätze in der City, damit Ahrensburg als Einkaufsstadt überleben kann. Wer das in Verwaltung und Politik nicht für bare Münze nimmt, ist ein falscher Fuffziger und sollte sich sowohl aus dem Rathaus als auch aus der Stadtverordneten-Versammlung verabschieden!

Ich war der erste Bürger, der öffentlich darauf hingewiesen hat, dass der Zirkusparkplatz hinter dem Rathaus als öffentlicher Parkplatz hergerichtet werden sollte. Ein Parkplatz, auf dem es nicht so grausam aussieht wie auf dem Versammlungsplatz der Bürger – sprich: Rathausplatz – sondern ein attraktiv gestalteter Parkplatz. Wie zum Beispiel den am sogenannten “Kulturzentrum” hinter dem Marstall, der allerdings kein Parkplatz ist, sondern als „Veranstaltungsplatz“ deklariert werden muss, weil hier öffentliche Gelder verbaut worden sind.

In diesem Zusammenhang: Warum sorgt die Stadt dafür, dass Besucher/-innen des Kulturzentrum Marstall und des Schlosses gratis parken dürfen, während Besucher/-innen von Geschäften, Restaurants, Praxen etc. die städtischen Parkplätze gestrichen werden…?! (Merke: Ohne Kommerz gibt es auch keine Kultur am Schloss und im Marstall!)

Und damit komme ich zurück auf den Parkplatz, der nun auf dem Stormarnplatz entstehen soll. Frage: Wenn in der angedachten Tiefgarage 251 Stellplätze für Autos und 10 für Motorräder (letztere wahnsinnig wichtig sind mit Betonung auf “Wahn”!) möglich wären: Wieso, warum und weshalb werden dann jetzt auf ebenerdiger Fläche nur Plätze für 122 Autos gebaut? Wo bleiben die übrigen 129 Autoparkplätze…?!

Postkriptum: Und wo entstehen die Ersatzparkplätze, die in der Klaus-Groth-Straße abgebaut werden sollen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Juli 2021

7 Gedanken zu „Wie wir Bürger wieder einmal für dumm verkauft werden sollen: Der Ersatzparkplatz für den “Lindenhof” wird auf dem Stormarnplatz zur “Übergangslösung” erklärt

  1. Die Kraehe vom Rathausplatz

    Und während der x – Jahre dauernde Bauzeit für die Tiefgarage parken die Fahrzeuge im 1.Stock der Uebergangsloesung?

  2. Harald Dzubilla Artikelautor

    Das ist kein Problem. Ich habe soeben scheinbar mit dem zur Zeit noch amtierenden Bürgermeister telefoniert und erfahren: “Damit der Ausblick aus meinem Bürofenster auf den Rathausparkplatz noch spannender wird, habe ich beschlossen, die dortige Parkkapazität zu erweitern durch Hochstapelei.”

  3. Peter Silie

    Ich habe vernommen, Zar Levenhagen stellt Ahrensburger Kunden die Parkplätze vor seinem Küchengeschäft in Norderstedt kostenlos zur Verfügung und akzeptiert sogar das Ahrensburger Stadtgeld.

  4. Observator

    Können Sie mir erklären, warum das Abendblatt immer nur das berichtet, was das Rathaus vorschreibt? Dürfen die Journalisten dort keine eigene Meinung bzw. die Meinungen der Bürger veröffentlichen? Ich habe gehört, dass die Redaktion nur Leserbriefe bringt, die nicht die Arbeit der Redaktion kritisieren. Was sagt eigentlich der Leserbeirat dazu, von dem ich schon seit längerer Zeit weder lese noch höre?

  5. Harald Dzubilla Artikelautor

    Warum die Redaktion es sich so bequem macht, weiß ich nicht. Die Auswirkung ist aber ablesbar aus den IVW-Zahlen der letzten drei Jahre. (Wohl gemerkt: Die Stormarn-Beilage erscheint nicht nur in Ahrensburg, sondern sie wird verbreitet im gesamten Kreis Stormarn. Und möglicherweise auch noch darüber hinaus.)

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Antwort: Wozu Lebensmittelgeschäfte, wenn es die “Ahrensburger Tafel” gibt? Der Trend geht zur ladenfreien Innenstadt und ist das auch Quatsch so.

      Oder mit anderen Worten: Wenn schon anonym, dann bitte nicht auch noch trollig!

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