Bürgermeister Michael Sarach: Werbung für die Schweizer Valora-Gruppe in Ahrensburg

Nachdem die Bahn mit Hilfe der Stadt die Ioki-Wagen in Ahrensburg auf Probefahrt geschickt hat, die durch finanzielle Zuschüsse aus der Stadtkasse in der Lage sind, dem örtlichen Taxi-Gewerbe die Kunden abspenstig zu machen, da geht die Bahn nun mit der Schweizer Valora-Gruppe daran, den Ahrensburger Läden die Kunden vor der Ladentür wegzuschnappen.

Im Regionalbahnhof in der City betreibt das international tätige Unternehmen jetzt einen Automatenladen, wo die Kunden rund um die Uhr einkaufen können – alles bequem per App.  Und der Einkauf ist dort natürlich nicht nur für Bahnreisende möglich, sondern auch Herr und Frau Jedermann können hier 24 Stunden am Tage einkaufen, wenn andere Läden und auch die Tankstellen bereits geschlossen haben.

Über 300 Produkte, so erfährt man, sind dort im Angebot. Die Stormarn-Redaktion vom 3. Buch Abendblatt frohlockt: “Zu den Artikeln gehören Heiß- und Kaltgetränke, Back-, Süß- und Tabakwaren sowie ein Müsli-Angebot, das sich die Menschen individuell über einen Automaten zusammenstellen können.”

Und der Ahrensburger Bürgermeister ist begeistert. Wir lesen in der Zeitung: „Für uns als größte Stadt im Kreis sind innovative Angebote, die den ÖPNV attraktiver machen, immer interessant“, sagt Bürgermeister Michael Sarach. „Ich bin sehr optimistisch, dass auch der 24/7 ServiceStore Anklang finden wird.“

Ein wenig Nostalgie aus meiner Erinnerung: Früher gab es an jedem Bahnhof einen Kiosk, wo man alles für den Reisebedarf kaufen konnte. Und die Kiosk-Betreiber waren zumeist Familien, die damit ihren Lebensunterhalt verdient haben. Am U-Bahnhof Schmalenbeck, wo ich aufgewachsen bin, gab es in meiner Kindheit drei Kioske, zwei vor dem Bahnhof und einen innen drin. Aber damals gab es ja auch noch keine App. Und die Leute kauften am Morgen eine Zeitung und Zigaretten für den Tag.

Der Laden im Bahnhof wirbt auf Plakaten in der Innenstadt mit dem Hinweis, dass man “ohne Türsteher rund um die Uhr einkaufen” kann. Im Hinblick auf Corona ist dieser Hinweis in meine Augen etwas deplatziert, finden Sie nicht?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Juni 2021

5 Gedanken zu „Bürgermeister Michael Sarach: Werbung für die Schweizer Valora-Gruppe in Ahrensburg

  1. Rohde

    Ich denke, der Edeka-Markt neben dem Bahnhof wird das zu spüren bekommen. Genauso wie der Bäcker Allwörden. Oder musste der jetzt schließen?

  2. J. C. Langer

    Warum hat sich der Bürgermeister damals zur Eröffnung von KIK und TEDI nicht wohlwollend geäußert? Auch zu Woolworth hat er bis heute noch nichts Werbewirksames gesagt. Sind vielleicht Schweizer Unternehmen in Ahrensburg mehr gefragt oder was?

  3. Maskenträger

    Soso, dieses schweizer Unternehmen wirbt also mit der Umgehung der Corona-Maßnahmen. Was sagt eigentlich das Gesundheitsamt dazu ?

  4. Thorsten Klöhn

    Hallo Leute. Ich war im Laden von 24/7 . Die Preise sind wie in der Tankstelle. 24/7 ist kein Konkurrenz von Edeka, Bäcker Allwörden und Bahnhof Kiosk Ahrensburg (Press&Books).

    Schöne Grüße
    Thorsten

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