Ahrensburg: Endlich bekommt die Stadt das, was wir Bürger verdienen, nämlich das Flair von San Francisco!

Wer das Geschehen in Ahrensburg verfolgt und Szene Ahrensburg liest, der weiß: Städtische Verwaltung und übereifrige Politiker setzen schon seit längerer Zeit alles daran, um den Läden und Restaurants in der Innenstadt das Geschäft und damit das Leben schwer zu machen. Und was Corona noch nicht erkennbar geschafft hat, das schaffen die Damen und Herren, die uns bevormunden regieren, mit dem Abbau von Parkplätzen in der City, um Autofahrer aus den Einkaufsstraßen zu verbannen und damit wichtige Kunden für die Läden und Lokale.

Dem 3. Buch Abendblatt ist heute zu entnehmen: “Ahrensburg verwandelt Parkplätze in Sitzflächen”. Was bedeutet: 60.000 Euro, die nicht zuletzt aus den Gewerbesteuern der Läden und Restaurants stammen, werden dazu verwendet, sogenannte “Parklets” (Tische mit Stühlen und Pflanzkübeln) auf Parkplätzen aufzustellen, damit dort keine Autos mehr parken können. Stattdessen sollen hier Leute an Tischen sitzen und mitgebrachte Speisen und Getränke verzehren, was die Lokalbesitzer mit Außengastronomie natürlich erfreuen wird. Die Abstimmung darüber fiel im Umweltausschuss, und zwar einstimmig, so lesen wir in der Zeitung. Nun müssen bloß noch die Mitglieder der Stadtverordneten-Versammlung ihr Plazet erteilen, will meinen: Rokoko-Familie Levenhagen.

Die Idee dazu stammt nach Angaben der Zeitung aus Flensburg, Berlin und München. Und ausdrücklich genannt wird San Francisco. Also alles Städte, die direkt mit Ahrensburg vergleichbar sind. (Zur Erinnerung: Die Idee für das “Stadtgeld” stammt aus Marburg, die Idee für den “Muschelläufer” stammt aus Mölln, der Eulenspiegel-Stadt.)

Bisher gab es in Ahrensburg nur die Penny-Open-Air-Bar in der Rampengasse, die von der Stadt mit rund 40.000 Euro möbliert und dekoriert worden ist. Und nun warte ich darauf, dass im Schilda des Nordens nun auch Zollschranken und Sonnenliegen auf den Straßen in der Innenstadt aufgebaut werden, um dem Autoverkehr endlich total Paroli zu bieten. Eine Idee, die möglicherweise aus dem frühen Chicago stammt. Oder aus Deppendorf, der virtuellen Patenstadt von Ahrensburg.

POSTSKRIPTUM: Für die zur Verfügung gestellten 60.000 Euro für “Parklets” sollen nach Angaben der Zeitung vier Stück bestellt werden, also pro Stück = 15.000 Euro. Gegenrechnung: Zu einem Stückpreis von 1.000 Euro könnte man insgesamt 60 nette Parkbänke im gesamten Stadtgebiet aufstellen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Mai 2021

16 Gedanken zu „Ahrensburg: Endlich bekommt die Stadt das, was wir Bürger verdienen, nämlich das Flair von San Francisco!

  1. Wölfin

    … und anrufen bei der Stadt kann man gerade auch nicht – unter 04102 77-0 ebenso wie unter der 77 201 (der Nummer des Bürgermeisters) kommt “die von Ihnen gewählte Rufnummer ist nicht vergeben” muss man etwa schon bei Herrn Levenhagen anrufen????

      1. Wölfin

        Diese Info stand erst ab 9.30 Uhr das Rathaus öffnet aber schon um 8.00 aber wahrscheinlich mussten die MA erst noch Käffchen holen und das lange Wochenende besprechen bevor sie bemerkten dass kein Bürger sie sprechen möchte …

    1. che

      ….und die Berliner Stadtreinigung mußte die “Parklets” täglich reinigen. – Ob das bei den Kosten von den Stadtverordnet*innen mit eingepreist wurde?

  2. Observator

    Man könnte die Dinger auch in die Große Straße stellen oder an andere Orte, wo sie den Kunden der Innenstadt nicht die Parkplätze stehlen … aber Letzteres ist ja der Sinn und Zweck der Übung.

  3. F. Naumann

    Harald Weißvonnix hat wieder zugeschlagen. Denn ganz Ahrensburg ist von Parkraumvernichtern besetzt… Ganz Ahrensburg? Nein! Ein von unbeugsamen Ahrensburger Liberalen bevölkerte Fraktion hört nicht auf, dem Blödsinn Widerstand zu leisten.

    Und zwar auch im Umweltausschuss. Da wurde mit NEIN gestimmt.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ich verweise in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hin, dass mit dem genannten “Harald” nicht der Blogger gemeint ist, sondern der Reporter Harald Klix, der seinen Lesern mal wieder die halbe Wahrheit berichtet hat. Und die halbe Wahrheit ist bekanntlich eine ganze Lüge. 😉

  4. Harald Dzubilla

    Bevor Herr Klix morgen im 3. Buch Abendblatt die Berichtigung seiner Falschmeldung bringt, könnte er sie wenigstens heute schon online korrigieren!

    1. Grüner Bogenschütze

      Genau wie in Berlin kommt hier wieder ein norwegischer Anbieter zum Zuge. Muss das sein ? Gibt es keine lokalen Anbieter die so etwas herstellen können ? Spielt da die CO2-Bilanz plötzlich keine Rolle mehr ? Und wenn so etwas unnötiges sein muss, dann wenigstens als Fahrradparkplatz und mit stationärer Luftpumpe . Eine solche Luftpumpe aus Edelstahl gibt es in Trittau schon lange, warum nicht hier ?
      https://stormarnlive.de/2020/09/19/corona-krise-tobias-von-pein-besucht-ahrensburger-geschaefte/
      O-Ton : „Auch typische Ahrensburger Themen wurden angesprochen: „Das Parkplatzproblem und die hohen Mieten für Wohnraum und Gewerbeflächen in der Innenstadt nerven die Unternehmer. Das kann ich gut verstehen. Meine Kolleginnen und Kollegen von der SPD in Ahrensburg sind an den Themen dran, wir stehen dazu im Austausch“, so von Pein.“ …….. sind an den Themen, also auch Parkplatzprobleme, dran

      1. Sandy

        @ von Pein : „wie Alexander Solschenizyn einst sagte:
        „Sie wissen, sie lügen.
        Sie wissen, das wir wissen ,sie lügen.
        Wir wissen, das sie wissen, das wir wissen, sie lügen.
        Und trotzdem lügen sie weiter.”

  5. P. Kirchberger

    “diese Flächen den Fußgängern zurückgeben” – – – ich lach mich schlapp! Wer so einen Schwachsinn formuliert, der hat echt einen an der Klatsche.

    1. Grüner Bogenschütze

      Für die Post dürfte das eine böse Geschichte werden, denn die jammern jetzt schon, dass sie nicht genug Kunden haben. Natürlich ist es unsinnig jedes einzelne Packet mit dem Auto zur Post zu fahren. Wenn man das nicht möchte, muss man dem Bürger aber auch ein Angebot machen, ihn mitnehmen : Für den Preis eines Parklets könnten stattdessen 9 – 10 babboe-Lastenräder angeschafft werden. Mit Unterstellmöglichkeit und zur kostenfreien Nutzung verteilt auf alle Ahrensburger Stadtquartiere könnten diese den durch Ahrensburger verursachten Autoverkehr etwas minimieren.
      https://youtu.be/caOEljFhMTU Im Hintergrund deutlich zu hören der Lärm durch den Autoverkehr. Haben wir in der Innenstadt eine so schlimme Situation wie auf der Bergmannstraße in Berlin? Das Rondeel selbst ist doch schon ein großes Parklet welches den Durchgangsverkehr begrenzt. Ohnehin ist es nur für Einheimische möglich, die verwirrende und an einen Irrgarten erinnernde jetzige Verkehrsführung zu bewältigen. Warum macht man keine Umweltzone (grüne Plakette) in der Innenstadt? Dann wären die Stinkerautos mit gelber und roter Plakette schon mal verdrängt.

      1. chessy

        Ich freu mich schon darauf, wenn meine Oma mit dem Lastenfahrrad durch Ahrensburg radelt statt im Hühnerstall Motorrad zu fahren!!

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