Ist man sich in der Stadt Ahrensburg eigentlich darüber klar, dass Einwohner mit ihrem Stadtgeld auch im AEZ in Poppenbüttel einkaufen könnten?

Warum erinnert mich die  Stadt Ahrensburg (Kreis Stormarn) an die Stadt Riesenburg (Kreis Rosenberg)? Ich verrate es Ihnen: Die Stadt Riesenburg hatte schon vor über 100 Jahre das, was Ahrensburg in diesem Jahr einzuführen gedenkt, nämlich ein Stadtgeld. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen dem Stadtgeld von Riesenburg und dem Stadtgeld, das in Ahrensburg geplant ist:

 Auf den Gutscheinen für das Stadtgeld von Riesenburg im Ersten Weltkrieg standen die Namen vom Stadtkassenrendant und vom Bürgermeister der Stadt. Die Namen der Empfänger standen nicht darauf – siehe die nebenstehende Abbildung! Eine solche persönliche Kennzeichnung soll aber in Ahrensburg passieren, wo 1,3 Millionen Euro mit der Gießkanne verteilt werden sollen als hätte man ihm Rathaus eine Gelddruckmaschine stehen.

Und nun die Aufklärung zur Überschrift dieses Blog-Eintrages: Der Inhaber eines Ladens in Ahrensburg, der vom ersten Lockdown betroffen war, hat zehn Mitarbeiter, die alle Einwohner von Ahrensburg sind und hier auch Familie haben. Und: Alle Mitarbeiter übergeben ihre Gutscheine und die Gutscheine ihrer Angehörigen ihrem Chef, der so freundlich ist, sie in Bargeld auszuzahlen.

Dieses Geld bekommt der Geschäftsinhaber dann aus der Stadtkasse zurück. Und seine Mitarbeiter und deren Angehörige können mit dem Stadtgeld, das sie nun in bar in der Tasche haben, machen was sie möchten. Zum Beispiel damit ins AEZ zum Shopping gehen. Oder die Kohle auf der Reeperbahn nachts um halb eins verprassen genauso wie nach Norderstedt tragen ins Küchenfachgeschäft von Familie Levenhagen – von Online-Shopping gar nicht zu reden.

1,3-Millonen-Geldregen aus der Gießkanne (Symbolbild: pixabay)

Und die Inhaber von Läden, in in Ahrensburg wohnen und ihr persönliches Stadtgeld in ihrem eigenen Geschäft aus der Ladenkasse einlösen können, die können ihre Gutscheine auch bei der Stadt gegen Bargeld einlösen und damit machen was ihren gefällt. Zum Beispiel spenden für einen gemeinnützigen Zweck nach eigener Wahl.

Abgesehen vom mangelnden Datenschutz sind auch das erkennbare Lücken im System. Und wenn die Idee mit dem Stadtgeld wirklich so toll und tadellos ist, meine lieben Mitbürger…

…warum dann hat bis heute nur eine einzige Stadt im gesamten Land diese Geldverteilung im Gießkannenprinzip durchgeführt, wie Familie Levenhagen es dann für Ahrensburg befohlen hat…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. März 2021

5 Gedanken zu „Ist man sich in der Stadt Ahrensburg eigentlich darüber klar, dass Einwohner mit ihrem Stadtgeld auch im AEZ in Poppenbüttel einkaufen könnten?

  1. Harald Dzubilla

    Ich erinnere in diesem Zusammenhang daran, dass Budni auch Rabattgutscheine von Rossmann akzeptiert hat. Was hindert die Firma Levenhagen in Norderstedt daran, im MARKT von Ahrensburg zu werben: Wir akzeptieren beim Kauf einer Einbauküche auch Gutscheine aus der Ahrensburger Stadtgeld-Aktion?!?

  2. Horst Hilt

    Eine echte Schnapsidee, dieses von CDU und Grünen initiierte Stadtgeld, in einer vergleichsweise so gut situierten Stadt wie Ahrensburg. Statt das Geld mit der Gießkanne zu verteilen wäre doch eine gezielte Unterstützung der von Armut bedrohten Familien viel sinnvoller.
    Überhaupt: diese unerquickliche CDU-Grünen-Allianz tut Ahrensburg m.E. nicht gut.

  3. Observator

    Familie Levenhagen und ihre Lemminge haben es beschlossen, also wird es so gemacht. Da spielen Missbrauch genauso wie Datenschutz heute die gleiche Rolle wie damals zur Zeit, als Familie Schimmelmann noch über Ahrensburg regiert hat.

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