Skurriler Antrag im Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss: 6.000 Euro für einen Bücherschrank

Am 3. Dezember 2020 tagt der Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss. Dort liegt ein Antrag vor, und zwar auf Kostenübernahme für einen Bücherschrank. Der soll in der Kirschplantage stehen, mit rund 200 Bücher und Zeitschriften bestückt werden und für Bürger rund um die Uhr und kostenlos zur Verfügung stehen. Und dafür will die private Initiative, die den Bücherschrank betreuen will, von der Stadt rund 6.000 Euro haben.

Selbstredend muss der Ausschuss dieses private Ansinnen ablehnen. Wir haben in Ahrensburg eine öffentliche Bücherei, die mit Steuergeldern finanziert wird. Wir haben in Ahrensburg zwei Buchhandlungen. Wir haben in Ahrensburg mehr als drei öffentliche Möglichkeiten, wo man gebrauchte Bücher sehr günstig bekommt. Und dann gibt es auch noch ebay, wo man Bücher für’n Appel und ’n Ei erhalten kann. Und Kinder bekommen Bücher in der Schulbücherei. Außerdem kann man sich Bücher auch untereinander ausleihen, bei guten Freunden notfalls sogar rund um die Uhr.

Warum, um alles in der Welt, muss es einen Bücherschrank in der Kirschplantage geben, der rund um die Uhr geöffnet ist, und den Steuerzahler 6.000 Euro kosten soll…?

Natürlich kann niemand daran gehindert werden, auf privatem Grund so einen öffentlichen Bücherschrank aufzustellen. Aber warum soll die Stadt das finanzieren?!

Anlage zum Antrag: Bücherschrank für 6.000 €

Außerdem: Würde der Ausschuss das genehmigen, wäre es ein Präzedenzfall. Dann könnten auch aus anderen Stadtteilen solche Forderungen kommen und die Erfüllung sogar juristisch einklagen, weil es für einen Bürger im Hagen nicht zuzumutbar ist, nach Mitternacht in die Kirschplantage zu laufen, um sich dort einen Krimi für die Nacht zu holen.

Wir brauchen an unseren Schulen mehr digitales Gerät. Und Luftreiniger, die von der Stadt nicht genehmigt wurden. Und in Ahrensburg lebt jedes 4. Kind unterhalb der Armutsgrenze. Und wenn diese Kinder an Hunger leiden, dann ist das wohl kaum Lesehunger rund um die Uhr.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. November 2020

5 Gedanken zu „Skurriler Antrag im Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss: 6.000 Euro für einen Bücherschrank

  1. Andreas Hausmann

    Herr Dzubilla, Sie sind ein weiser Mann, denn Sie wissen tatsächlich schon, dass auch wir am Kamp so eine Bücherzelle aufstellen wollen.
    Allerdings muss ich Sie in Ihrer Meinung enttäuschen: Wir wollen kein Geld von der Stadt, weil wir uns eine von diesen alten Telefonzellen besorgen werden, die wir dann mit Lesestoff eigensinnig…eigenartig…ne, in eigener Betreuung bestücken werden.
    Das einzige was wir von der Stadt haben wollen, ist die Genehmigung dafür, die uns vielleicht im Gegenzug nichts kostet.
    Die Anschaffungskosten decken wir über etliche gemeinschaftliche Aktivitäten und Feste.

    …Sie sind ja nur ein bisschen eifersüchtig auf diese Buchzellen, weil „Szene Ahrensburg“ dort nicht hinterlegt werden kann und weiters die angebotenen Lesestoffe dafür sorgen könnten, dass Ihnen ein paar Blogleser abhanden kommen könnten.
    Ich versichere, bei SzA zu bleiben, auch wenn ich zwischendurch mal Buch aus der Zelle holen werde – Lesen tu ich ja jetzt auch schon, weil lesen eben bilden tut.

  2. j

    Die Politiker versemmeln das Geld anderer und nicht ihr eigenes. Bleiben Sie dran – ich warte auf eine Wirtschaftlichkeitsberechnung des so wichtigen Klos. Kennt ein Politiker das Klo von innen?

  3. Sabine

    Auch wenn das Thema schon älter ist….
    Warum sollte es in Ahrensburg nicht mal so laufen wie z.B. in Siek???
    Siehe hier: https://www.amtsiek.de/portal/meldungen/die-gemeinde-siek-hat-eine-buecherzelle-900001108-24650.html

    Die Bücherzelle in Siek wurde auch von der Gemeinde finanziert und wird von 2 privaten Siekerinnen betreut. Kein Problem dort – die Bücherzelle ist immer super bestückt und es ist eine rege Fluktuation des Bestands zu beobachten. Ich weiß das, weil ich dort wöchentlich auf meiner abendlichen Radelrunde vorbeikomme und jedesmal stoppe, etwas hineinstelle und meist auch etwas mitnehme.
    Eine wunderbare Idee.

    Aber: Ahrensburg kann das natürlich nicht.
    Diese Stadt ist völlig unfähig. Nicht nur, das solche Kleinigkeiten nicht funktionieren…
    Hier gibt man unser Steuergeld viel lieber für richtig tolle, teure, Dinge aus, die dann keinem nützen….
    Ich hätte hier mal ein paar weitere Anekdoten….:
    Es sind auch neue Parkscheinautomaten angeschafft worden, die – natürlich! – NICHT über die anfangs versprochene Kurzparkertaste verfügen!

    Ich wundere mich nicht, immer wieder viele Ahrensburger beim Einkaufen in Großhansdorf und Bargteheide zu treffen…. Hier ist nämlich das Parken vor den Geschäften völlig kostenfrei erlaubt….

    Unser “schönes” Rathaus ist bislang nur TEIL!-Saniert worden, diese Kosten sind ins Uferlose gestiegen..
    Sämtliche Gerüste der Firmen wurden demontiert, es sieht nicht aus, als wenn es dort irgendwann mal weitergeht…
    Bis heute ist nur 1 Teil des Rathauses saniert, das Erdgeschoss fehlt komplett
    Und wenn man mal zwischen Rathaus und Bücherei zum Bruno Bröcker Haus hindurchgeht, sieht man, das dort ein großer Müllplatz hinterm Bauzaun entstanden ist.
    Zudem verunziert nun eine POTThässliche Stahltreppe die Rückseite des Rathauses- zum Glück hinter den Büumen verborgen.
    Fluchttreppen gehen auch hübsc her…..

    Ich könnte noch einiges hinzufügen… Das sprengt hier aber dann den Rahmen….

    Ahrensburg – ein Alptraum….

    Ich wohne hier nur, ganz am Rand im Grünen.
    Einkaufen? Erledigen wir möglichst alles im schönen Großhansdorf… ;-))
    Dort ist man als Autofahrer willkommen, es ist hübsch und sehr gepflegt dort und alles fußläufig vom Parkplatz aus erreichbar.

    1. Bücherwurm mit Fahrrad

      Siek könnte sich nach hervorragender Finanzlage eine kleine Bibliothek leisten ….. Es wurde aber nur eine Sparversion in Form einer Telefonzelle. Und einen vorzeigbaren Radweg, damit man anständig von Großhansdorf nach Großensee kommt, bauen sie auch nicht. Merke : Von Reichen kannst Du sparen lernen. Denn Siek schwimmt dank abgeworbener Ahrensburger Firmen im Geld.

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