Wie Ahrensburger Geschäftsleute ein Weinfest in Zeiten von Corona gefeiert haben

Nachdem das 3. Buch Abendblatt darüber berichtet hat, dass Abgeordnete vom Stadtforum sich in der Holzhandlung Wulf getroffen haben, um sich dort ein paar Flaschen Wein unter die Nasen zu kippen, kommt nun auch noch der MARKT mit dieser wichtigen Information auf alle Bürger der Stadt zu, und das nicht nur in Worten, sondern die weinselige Runde wird auch noch groß im Bilde gezeigt – siehe Abbildung!

Abbildung frei nach MARKT

In holzhaltiger Luft haben also 10 Damen und Herren zwischen Brettern und Balken 33 Weine probiert. Und der MARKT-Reporter war dabei, weil der MARKT ein Mitglied im Stadtforum ist. Das ist wohl auch der Grund für diesen ausführlichen Bericht, wo der Inhalt mehr in den Flaschen als in den Zeilen steckt.

Und was hat der  MARKT-Leser davon? Soll die Veranstaltung vielleicht Neidgefühle beim gemeinen Bürger wecken, weil dieser für eine Weinprobe nicht gefragt ist? Oder will das Stadtforum den Ahrensburger Konsumenten zeigen, wie trinkfest die Mitglieder des Vereins sind? Oder wollen die Mitglieder den Ahrensburgern demonstrieren, dass sie nichts Wichtigeres zu tun haben, als sich in einer Holzhandlung zu treffen, um Reklame zu machen für die Kunden der Agentur Bergmannsgruppe, damit die Weinfreunde in der Stadt ihren Rebensaft nicht in Ahrensburger Geschäften kaufen sondern online direkt beim Winzer bestellen sollen…?

33 verschiedene Weine hat man also im “Holzland Wulf” probiert. Dreiunddreißig. Und natürlich bedarf es für jede Sorte mindestens drei Schlucke, sodass jeder Tester 99 Schluck Wein in den Mund genommen hat. Und weil es kaum zu erwarten ist, dass die Probanden den Wein nicht geschluckt, sondern wieder ausgespuckt haben, kann ich mir vorstellen, dass die Weingeistlichen schon nach 66 x schlucken so voll waren, dass man ihnen auch Cola als Rotwein hätte vorsetzen können. 😉

Für mich erstaunlich: Die Geschäftsleute in Ahrensburg haben offensichtlich keine anderen Probleme, als auf ihr eigenes Wohl zu trinken anstatt dafür zu arbeiten. Zum Beispiel sich in großer Runde zu treffen, um darüber zu protestieren, dass die städtische Verwaltung in der Innenstadt zur Zeit die halbe Hagener Allee für Autos absperren lässt, ohne gleichzeitig Ersatzparkplätze auf dem Zirkusabstellplatz hinter dem Rathaus freizugeben. Würden sie das tun mit großer Berichterstattung im MARKT (= Aufmacher), dann hatten die Ladeninhaber auch die Bürger auf ihrer Seite sprich: ihre Kunden.

Aber stattdessen feiern sie ihr privates Weinfest in einer Holzhandlung. Und lachen dabei auch noch, während das Lachen bei ihren Kunden nicht erkennbar ist. Schon allein wegen der Maskenpflicht nicht.

Postskriptum: Auf den Fotos ist nicht eine einzige Person zu erkennen, die das Logo “My home is my castle” auf ihrem Wams trägt. Was verrät uns das, meine lieben Mitbürger…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Juli 2020

Ein Gedanke zu „Wie Ahrensburger Geschäftsleute ein Weinfest in Zeiten von Corona gefeiert haben

  1. Stiller Beobachter

    Kostenlos saufen ist ja nicht schlimm. Aber warum gehen die Brüder und Schwestern damit an die Öffentlichkeit? Ob die im Blogbericht angegebenen Gründe mehr oder weniger zutreffen, kann ich nicht beurteilen. Meine Befürchtung: Es sind keine Christen. Weil Christen nicht an einen Weingott glauben und auch Brot, Wein und Käse mit ihren Nächsten teilen würden. Wobei ich mit Nächsten nicht allein Vereinsmitglieder meine.

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