Manipulation der Stormarn-Redaktion vom Abendblatt: Wie dem ahnungslosen Online-Leser ein Livebericht vom Ort des Geschehens suggeriert wird

Eine Zeitung verbreitet ihre Nachrichten in Worten und Bildern. Und dabei sollen sowohl die Worte als auch die Bilder authentisch sein, was meint: Der Inhalt muss verbürgt sein, also den Tatsachen entsprechen und glaubwürdig sein. Die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt ist davon ein ganzes Stück entfernt.

Frei aus Abendblatt Stormarn Online

Immer wieder sehen wir Online-Berichte, die bebildert sind, und zwar von sogenannten „Symbolbildern“. Damit will die Redaktion dem Leser suggerieren, dass der Reporter hautnah am Geschehen gewesen ist, also live dabei war und direkt vom Ort des Geschehens berichtet. Das wird dem Leser anhand eines Fotos vorgegaukelt, das in Wahrheit aus dem Archiv stammt und mit dem eigentlichen Bericht nichts zu tun hat.

Ein aktuelles Beispiel von heute: Unter der Überschrift „Unfall vor Reinbeker Krankenhaus: Buttersäure läuft aus“ wird online ein Foto veröffentlicht, das zeigt, wie der Löschzug Gefahrengut Stormarn im Einsatz ist. Sogar der Gruppenführer ist im Bilde zu erkennen. Dazu die Fotounterschrift: „Nach einem Unfall in Reinbek musste die Feuerwehr am Sonnabend unter anderem Buttersäure aus einem Auto entfernen“. Und dieses Foto von dpa ist ein – richtig: “Symbolbild”, das aus dem Archiv stammt.

Was soll dieser Unfug? Soll der Leser sein Online-Abonnement in Zukunft vielleicht auch nur symbolisch bezahlen? Wenn Reporterin Janina Dietrich tatsächlich vom Unfallort berichtet, warum hat sie dann nicht auch ein Foto gemacht – geht doch mit Handy ganz problemlos?!

Und nun fragt sich der Blogger: Wann werden die ersten Beiträge der Stormarn-Redaktion mit dem Hinweis „Symboltext“ erscheinen?

Postskriptum: Und so arbeiten Ihre Kollegen vom “Stormarner Tageblatt”, Herr Blombach:

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Juli 2020

3 Gedanken zu „Manipulation der Stormarn-Redaktion vom Abendblatt: Wie dem ahnungslosen Online-Leser ein Livebericht vom Ort des Geschehens suggeriert wird

  1. M. G. Kröger

    In der vergangenen Woche sind in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bei mehreren Autos in Ahrensburg die Windschutzscheiben eingeschlagen worden. Der mutmaßliche Täter ist polizeibekannt. Warum stand darüber nichts im Abendblatt? Ist ein Verkehrsunfall in Reinbek ohne einen Verletzten ein wichtigeres Thema als ein Verbrechen in Ahrensburg? Oder hat Frau Dietrich bis heute nicht das passende Symbolbild für ihren Beitrag gefunden? Hier ist ein echtes Foto von einem Tatort.

  2. Harald Dzubilla Artikelautor

    Und heute erfahren wir in Ergänzung folgenden Sachverhalt: Der Fahrer war so betrunken, dass er umkippte. Und die Flaschen mit den Chemikalien hatte er deswegen im Auto, damit sie dabei zu Bruch gehen sollen. Corpus Delicti:

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