Impressum vom Hamburger Abendblatt: “Der bleierne Sarg”

Wer aus dem Verlagsgeschäft kommt, der guckt auch öfter mal ins Impressum von Printmedien. Und weil ich aus dem Verlagsgeschäft komme, gucke ich hin und wieder ins Impressum vom Hamburger Abendblatt – siehe die nachstehende Abbildung! Und dort fielen mir zwei Namen auf, die verbunden sind mit dem 3. Buch Abendblatt, der Stormarn-Beilage, die früher mal als “Ahrensburger Zeitung” dem Abendblatt beigelegt worden war.

Zuerst wird dort als „Leitender Redakteur“ der frühere Redaktionsleiter der „Ahrensburger Zeitung“ aufgeführt, nämlich Ralph-A. Klingel-Domdey. Das Wundersame: Der Redakteur hat sich bereits am 9. Mai 2020 offiziell vom Hamburger Abendblatt verabschiedet. Die Frage, warum er immer noch im Impressum geführt wird, diese Frage könnte vielleicht beantwortet werden in der Anzeige, die über dem Impressum abgedruckt ist: „Der bleierne Sarg“, ein Thriller, der verfasst worden ist von Thomas Frankenfeld, dessen Stiefvater der berühmte Showmaster und Witzbold Peter Frankenfeld (1913-1979) gewesen ist, der mit bürgerlichem Namen Willi Julius August Frankenfeldt hieß.

Und wissen Sie, was ein „Sitzredakteur“ ist? Das ist eine Person, die im Impressum als „Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes“ aufgeführt wird. Und dieser Redakteur kann unter Umständen sitzen, nämlich im Knast, und zwar an Stelle des Chefredakteurs bzw. Redaktionsleiters.

Wenn zum Beispiel im 3. Buch Abendblatt etwas steht, was gesetzlich geahndet werden kann, dann ist dafür der Redaktionsleiter Hinnerk Blombach verantwortlich. Aber im Impressum der Zeitung steht ein anderer Name, nämlich: Harald Klix. Was bedeutet: Reporter Klix haftet vor und nach dem Gesetz für alles, was im Stormarnteil vom Hamburger Abendblatt zu lesen ist. Und der Mann müsste theoretisch einsitzen, falls ein Richter ein diesbezügliches Urteil tatsächlich fällen würde. Was allerdings sehr unwahrscheinlich ist, denn wir leben ja nicht mehr im Kaiserreich, wo Majestätsbeleidigung ein strafbares Delikt gewesen ist.

Immerhin: Wenn es tatsächlich mal gesetzlich hart auf hart gehen sollte, dann kann Hinnerk Blombach seinen Mitstreiter Harald Klix als Rechtsbeistand dienen, denn wozu hat der Mann schließlich Jura studiert, bevor er die Journalistenschule besucht hat?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Juli 2020

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)