Bloggers Wort zum Sonntag: Guter Rat ist unbezahlbar und kann trotzdem kostenlos sein

Vor über einem Jahrzehnt habe ich einen großen Fehler gemacht. Weil ich Szene Ahrensburg ins Internet platziert habe, anstatt dass ich zum Bürgermeister gegangen bin und meinen Namen in die Beraterkartei der Verwaltung habe schreiben lassen. Denn wir wissen ja: Für nichts gibt die Stadt soooviel Geld aus wie für Berater. Und schon der Volksmund weiß: Guter Rat ist teuer.

Auf Szene Ahrensburg gebe ich sehr viel Rat. Für die Verwaltung, die Politik und nicht zuletzt für die Bürger von Ahrensburg. Dieser Rat – ob er umgesetzt wird oder nicht – ist kostenlos. Ob mein Rat gut ist, mögen andere entscheiden; auf jeden Fall sind meine Ratschläge immer gut gemeint. Und ich weiß: Als Rat gebender Blogger bin ich  auch ein bisschen der Hofnarr in der Stadt, der sich nicht nur seinen Kopf für andere zerbricht, sondern der seine Nase auch in Themen steckt, mit denen er sich nicht überall beliebt macht. Und deshalb sähen ein paar Leute seinen Kopf liebend gern in einer Guillotine stecken – siehe Symbolbild unten links!.

Wäre der Blogger aber Everybody’s Darling, dann wäre er auch Everybody’s Depp. Und Szene Ahrensburg wäre schon lange auf der Strecke geblieben, weil die Einschaltquote tief im Keller gelandet wäre. Stattdessen aber steigt sie von Jahr zu Jahr und das sogar im Sommerloch. 🙂 Was ich als Aufforderung betrachte, weiter zu machen wie bisher.

Was ich u. a.  mache, das ist die Aufforderung an alle Entscheidungsträger in der Stadt, auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und über Problemlösungen nachzudenken, die auf den ersten Blick vielleicht als nicht machbar erscheinen. Mein Motto: “Sage mir nicht, dass etwas nicht geht, sondern erkläre mir, wie es gehen könnte!” Und wer glaubt, dass ein Wagnis gefährlich sein kann, dem sage ich: Routine ist tödlich.

Auch aus Krisen kann man lernen. Zum Beispiel Corona & Homeoffice: Ich bin sicher, dass sich in den vergangenen Wochen und Monaten erwiesen hat, dass im digitalen Zeitalter sehr viele Menschen daheim besser arbeiten können als im Büro oder zumindest ihre Arbeit nicht schlechter erledigen. Und: Allein die Fahrt zum Arbeitsplatz und wieder zurück würde für die Menschen nicht nur Zeit sparen und Kosten, sondern es würde sich auch für Verkehr und Umwelt auszahlen. Und nicht zuletzt auch für Familien.

 Hierzu eine Rechnung: Angenommen, Sie benötigen jeden Tag insgesamt eine Stunde Fahrzeit für die Hin- und Rückreise ins Büro. Dann würden Sie im Homeoffice pro Woche = 5 Stunden mehr Zeit für sich haben. Und im Monat wären es dann rund 20 Stunden. Hochgerechnet aufs Jahr … aber das können Sie sich ja selber ausrechnen.

Der Hofnarr sagt: Wenn die Verwaltung der Stadt Ahrensburg im Rathaus endlich komplett digitalisiert werden würde und einige der Mitarbeiter dann nicht mehr täglich ins Büro fahren müssten, dann brauchen wir auch nicht Millionen auszugeben für einen Rathaus-Erweiterungsbau. Und für das eingesparte Geld (= 5,2 Millionen) könnte die Stadt ein Restaurant für Kinder einrichten, wo bedürftige Kids eine warme Mahlzeit pro Tag gratis bekommen. Und sage mir niemand, dass das nicht geht, sondern erkläre mir, wie es gehen könnte!

(Karikaturen: Peter Butschkow für Harald Dzubilla)

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Juli 2020

2 Gedanken zu „Bloggers Wort zum Sonntag: Guter Rat ist unbezahlbar und kann trotzdem kostenlos sein

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