Wie sieht es bei Ihnen mit der Liebe in Zeiten von Corona aus, meine lieben Mitbürger…?

Dass eine Boulevardzeitung wie BILD nach anderen Regeln produziert wird als die Tagesschau der ARD, muss nicht erläutert werden. Doch wenn man sich so anschaut, was die Online-Redaktion von BILD zum Thema Corona so alles treibt, dann fragt man sich doch, ob der Chefredakteur schon erwachsen sein kann oder immer noch halbstark ist.

BILD Online: “Die Liebe in Zeiten von Corona”

Klar, man bringt auch aufklärende Berichte mit Interviews von Politikern und Medizinern. Und auch Podcasts laufen regelmäßig und informieren über Aktuelles zum Thema Corona in Deutschland und aus der Welt. Aber daneben findet der Leser dann immer wieder Berichte, die an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten sind – siehe die Abbildungen!

Klar, schon Gabriel García Márquez schrieb über „Die Liebe in Zeiten der Cholera“. Doch dieser Roman ist erst ein paar Jahrhunderte nach der Cholera-Pandemie erschienen. BILD dagegen berichtet schon heute über „Die Liebe in Zeiten von Corona“ und will von den Bürgern wissen: “Ist Corona eine Gefahr für Ihr Liebesleben?”

Und BILD fragt: „Beschaffen sich die Deutschen jetzt mehr Waffen?“  Und die Redaktion erkundigt sich: „Wie groß ist die Geldnot bei Ihnen?“ und fordert die Leser auf, dazu „ihr persönliches Video“ zu schicken. Und auch an die Menschen, die im Homeoffice arbeiten, denkt BILD und zeigt: „So sieht Homeoffice bei den Pornostars aus“.

Ja, und dann wundert man sich im Verlag Axel Springer, warum wir auch seriöse Meldungen in der Boulevardzeitung nicht so recht ernst nehmen können.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. März 2020

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