Kunstwerke, die im Archiv des Rathauses lagern

Ich komme heute auf ein Thema zurück, das ich gestern Abend in der Einwohner-Fragestunde der Stadtverordneten-Versammlung angesprochen habe. Und dieses Thema lautet: Kunst im Ahrensburger Rathaus.

Ausstellung im Jahr 2008

Hierzu Folgendes: Karl-Heinz Scheuermann, der Architekt des Ahrensburger Rathauses, hatte auch einen Verein gegründet: Kunstfreunde Ahrensburg e. V. Und dieser Verein hat von der Stadt vertraglich das Privileg bekommen, regelmäßige Kunstausstellungen im Foyer des Rathauses zu machen. Hierzu gab und gibt es zudem einen Vertrag, mit dem die Verwaltung sich verpflichtet hat, von allen Ausstellungen, die dort stattfanden, Bilder der Künstler anzukaufen, die in den Besitz der Stadt übergegangen sind.

Nachdem die Kunstfreunde das über viele Jahre gemacht hatten, ist eine umfangreiche Kunstsammlung im Rathaus entstanden. Dann ruhte der Verein; und als ich ein paar Jahre später den Vorsitz im Vorstand übernommen hatte, da habe ich darauf verzichtet, dass die Stadt weiterhin Werke ankauft, weil es damals um die Finanzlage von Ahrensburg nicht so rosig ausgesehen hat. Da war es mir wichtiger, dass Gelder für soziale Zwecke bereitgestellt wurden und nicht vorrangig für Kunst. Zumal ich gemerkt hatte, dass die angekauften Exponate für die Bürger „unsichtbar“ geworden waren, sodass ich mich auch keinen Sinn für weitere Ankäufe durch die Stadt gesehen habe.

Es dürfte sich um 50 bis 100 Originale handeln, die einen entsprechenden Wert haben. Und ich habe gestern die Bitte an den Bürgermeister gerichtet, mir eine Aufstellung mit den Namen und Werken der Künstler zu überlassen. Michael Sarach versprach es und erklärte, dass ein Teil der Bilder an den Wänden im Rathaus hängen würde und ein Teil im Archiv lagert.

Und damit komme ich zum Kernpunkt: Ich habe dem Bürgermeister vorgeschlagen, dass die Stadt alle angekauften Werke im Rathaus ausstellt und danach eine Auktion macht, sodass die Bürger hier Bilder ersteigern können. Und die Erlöse der Versteigerung könnten einem guten Zweck in unserer Stadt zugeführt werden, wobei ich an all die Kinder denke, für die alljährlich blauen Fähnchen in die Wiese vor dem Schloss gesteckt werden. Und wenn es vielleicht gelingen würde, dass unser prominenter Bürger Horst Schroth den Job des Auktionators ehrenhalber übernimmt, dann dürfte der Zulauf groß sein genauso wie der Erlös.

Auktion im Rathaus für die Ahrensburger Tafel

Ich erinnere in diesem Zusammenhang, dass die Verwaltung mit mir zusammen vor ein paar Jahren einmal die Bürger aufgefordert hatte, Bilder zu spenden für eine Auktion im Rathaus, deren Erlöse der Ahrensburger Tafel zugute gekommen war – siehe die Abbildung rechts! Es kam dabei eine hübsche Summe zusammen, wobei ich dazu sagen muss: Unser Bürgermeister hat kräftig mitgeboten, um die Spendensumme zu erhöhen.

Michael Sarach erklärte mir gestern, er wolle prüfen, ob eine solche Versteigerung möglich ist, und äußerte vorab die Meinung, dass die Entscheidung darüber wohl von den Stadtverordneten getroffen werden müsse.

Ich habe mir das Thema zueigen gemacht, weil der Verein Kunstfreunde Ahrensburg e. V. ruht und es nicht so aussieht, als würde er wiederauferstehen. Was meint: Es gibt keine Mitglieder mehr. Und wenn ich als damals letzter Vorsitzender nicht an die Kunstsammlung im Rathaus erinnere, dann wird irgendwann niemand mehr wissen, dass es diese Bilder gibt, bei denen es sich wie gesagt um wertvolle Originale handelt, die eigentlich für die Allgemeinheit zugänglich sein sollten statt ohne Beachtung im Archiv zu lagern.

Und last but not least: Verabschiedet in den Ruhestand wurde gestern Thomas Reich, der Justiziar der Stadt. Im Orwell-Jahr 1984 hatte er seinen Dienst im Rathaus begonnen und dabei mehrere Positionen besetzt. Gestern Abend wurde er mit einfühlsamen Worten von Bürgervorsteher Roland Wilde und mit stehenden Ovationen der Stadtverordneten verabschiedet.

Bleibt mir nur noch zu sagen: Wie froh kann Thomas Reich heute sein, dass er die Bürgermeisterwahl damals nicht gewonnen hat – denn dann müsste er jetzt möglicherweise noch arbeiten wie der damalige Wahlsieger Michael Sarach. 😉

Ausgangs noch ein Hinweis zur gestrigen Stadtverordneten-Versammlung: Als ich um 19:20 Uhr am Marstall angekommen war, fand ich auf dem gesamten Kultur(park)platz keine freie Stelle für mein Auto. Sogar die Zufahrtsstraße war vollgeparkt, sodass ich mich zu anderen Fahrzeugen auf den Vorplatz vom Alten Speicher stellen musste. Und raten Sie mal, wie viele Bürger gestern Abend die Stadtverordneten-Versammlung besucht haben! Ich habe sie alle gezählt: Es waren sechs. Und am Ende nur noch drei, weil die anderen drei bereits gegangen sind, nachdem ihre Belange abgehandelt worden waren.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. November 2019

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