Die Stadt will 10 Mercedes EQC kaufen. Für Radfahrer.

Noch in diesem Jahr sollte die Stadtverwaltung dafür sorgen, dass 350 weitere Fahrradstellplätze an der Ladestraße erstellt werden. Das ist bis jetzt nicht passiert und wird in diesem Jahr auch nicht mehr passieren. So jedenfalls lesen wir es im 3. Buch Abendblatt und staunen Bauklötze, wenn wir den Grund dafür erfahren.

Die Zeitung berichtet, dass bei der städtischen Ausschreibung zwar diverse Angebote eingegangen sind, aber sie haben die Kostenschätzung bei weiterem überstiegen. Wir erfahren:

 „Die Politiker hatten im Haushalt 460.000 Euro für den Bau der Anlage bereitgestellt. Die Verwaltung rechnet nun damit, etwa 265.000 Euro mehr zu benötigen. Die Stadtverordneten haben die Summe auf ihrer jüngsten Sitzung für 2020 freigegeben. Die Verwaltung wird das Projekt nun nach Angaben von Stephan Schott, Leiter des Tiefbauamtes, voraussichtlich im Dezember neu ausschreiben.“

Ich habe meinen Rechenschieber hervorgeholt und ausgerechnet: 460.000 Euro plus 265.000 Euro ergibt 725.000 Euro. Und 725.000 Euro geteilt durch 350 Fahrräder ergibt 2.071 € (zweitausendeinundsiebzig Euro) pro Fahrradabstellplatz. Und das haben die Politiker angeblich abgenickt.

Nur zum Vergleich: 725.000 Euro entsprechen ungefähr 10 umweltfreundlichen Automodellen der Marke Mercedes EQC – siehe die Abbildung! Und für 725.000 Euro könnten 350 Radfahrer ein E-Bike bekommen.

Oder gehen Sie mal auf eine Online-Page von Bauunternehmen und schauen Sie sich dort an, was Sie für 725.000 Euro für eine Traumvilla bekommen! Mit Fahrradkeller! 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. September 2019

4 Gedanken zu „Die Stadt will 10 Mercedes EQC kaufen. Für Radfahrer.

  1. Observator

    Zur Erinnerung und zum Vergleich: 500.000 Euro hat die Stadt für die verlorenen Parkplätze auf dem Lindenhof dem dortigen Häuslebauer in Rechnung gestellt.

  2. Tinnef

    Verdammte Kacke, der Fahrradabstellplatz in Ladestraße wird zu teuer. Die anbietenden Unternehmen haben sich vermutlich abgesprochen.
    Bessere und günstige Idee: Den Platz mit Rasensteinen versehen, demontierbare Fahrradbügel aufstellen, keine Unterstände bauen sondern wasserdichte Satteldecken verteilen. So kann der Platz multifunktional bleiben und übergangsweise auch mal für andere Zwecke verwendet werden. (Parkplatz, Flohmarkt,…). So gesehen in den Niederlanden, das seine kostbaren innerstädtischen Flächen teilweise multifunktional gestaltet.

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