Ahrensburg, die autofeindlichste Stadt, die ich kenne

Heute musste ich früh in Hamburg sein. Und dorthin fahre ich in aller Regel mit der Bahn und am liebsten mit dem Regionalzug. Und zum Bahnhof fahre ich mit dem Auto und parke am liebsten im P+R-Parkhaus Alter Lokschuppen, denn einzig und allein dazu ist es ja schließlich da. So weit, so gut.

Da ich die Bahn um 7:37 Uhr nehmen wollte, dachte ich mir: Um diese Zeit ist  der Alte Lokschuppen bestimmt wenig belegt, zumal noch Osterferien sind. Aber haste gedacht: Um 7:30 Uhr fand ich gerade noch einen freien Platz auf dem Open-Air-Deck, wo schätzungsweise nur ein halbes Dutzend Plätze frei waren – siehe die Abbildung! Wohlgemerkt: um 7:30 Uhr und in den Osterferien!

Ich vermute: Ahrensburger Stadtverordnete haben kein Auto und vielleicht nicht mal einen Führerschein. Selbst wenn sie ein Fahrrad hätten, würden sie Probleme bekommen, wenn sie es an den Bahnhöfen abstellen wollen. Und der Bürgermeister kann zu Fuß zu seinem Arbeitsplatz gehen bzw. in der Rathausgarage parken. Und deshalb ist es logisch, dass der Parkplatz Lindenhof von der Stadt mit Zustimmung der Stadtverordneten verkauft wurde. Genauso wie die Alte Reitbahn. Die Autofahrer sollen doch sehen, wo sie ihre Wagen abstellen – am besten auf der Fahrbahn, wie es mehr und mehr passiert.

Wissen Sie, was mich wundert? Mich wundert, dass die Menschen das einfach so hinnehmen und die Fäuste in den Taschen ballen statt sich mit Transparenten vors Rathaus zu stellen, um dort ihre Meinung zu verkünden. Aber vielleicht sagen die Bürger ja ihre Meinung in der Kabine, nämlich bei der nächsten Kommunalwahl, weil sie dann den ganzen Mist mit Lindenhof und Alter Reitbahn begriffen haben. Wäre ich Vorsitzender vom Stadtforum, dann würden in den Schaufenstern aller Geschäfte schon längst Plakate aushängen, die den Bürgern erklären, was bestimmte Politiker in Ahrensburg zu Lasten der Bürger angestellt haben. Und ich wäre in jeder Stadtverordneten-Versammlung im Marstall und würde dort in der Einwohnerfragestunde viele Fragen stellen und Antworten verlangen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. April 2019

4 Gedanken zu „Ahrensburg, die autofeindlichste Stadt, die ich kenne

  1. Paul Schmitt

    “Ahrensburg, die Stadt der faulen Leute.” Diese Überschrift wäre passender. Selbst bei strahlendem Sonnenschein, wie mit Ihrem Foto dokumentiert, fahren alle mit dem Auto zum Bahnhof. 2 km mit dem Fahrrad zur Bahn ist für die meisten doch unzumutbar. Den Bus zu nehmen, auf diese Idee kommt auch kaum einer…

    1. Frau Behnemann

      Herr Schmitt, Sie haben vergessen zu erwähnen, dass die Menschen auch mit einem Gehwagen zum Bahnhof kommen können. (Übrigens: Mir ist schon das zweite Fahrrad am Bahnhof geklaut worden. Tolles Gefühl, sag ich Ihnen.) Ach ja, und die Busfahrpläne sind alle exakt den Zügen angepasst. Und darum stehen die Menschen auch morgens gern eine halbe Stunde früher auf und kommen am Abend eine halbe Stunde später nach Hause.

      Ich schätze, Sie leben nicht in Ahrensburg, denn sonst könnten Sie son dumm Tüch gar nicht schreiben.

    2. Rohde

      Lassen Sie mich raten, Paul Schmitt: Sie sind Rentner und haben alle Zeit der Welt, um an Bushaltestellen herumzustehen? Und die Haltestelle ist direkt vor ihrer Wohnung. Oder Sie wohnen sie vielleicht sogar in der Bahnhofstraße? Mitreden können beim Thema Parkplätze am Bahnhof nur Pendler, die täglich mit der Bahn fahren und am Morgen auf dem schnellsten Weg zur Arbeit möchten und am Abend auf dem schnellsten Weg wieder zuhause sein wollen.

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