3. Buch Abendblatt: Eine Ente schnattert in der Überschrift

Im 3. Buch Abendblatt lesen wir heute: “Politik verweigert Ahrensburgs Rathaus zusätzliches Personal” – siehe nachstehende Abbildung! Diese Tatsachenbehauptung ist so nicht korrekt. Wenn man das Kleingedruckte in dem Bericht liest, erfährt man: Die Politik hat Ahrensburgs Rathaus durchaus zusätzliches Personal genehmigt.

aus: Hamburger Abendblatt; Symbolbild: HDZ

Dass der Bürgermeister noch mehr zusätzliches Personal haben möchte, zum Beispiel in den Bereichen Zentrale Dienste, Justiziariat und Gesundheitsmanagement, das ihm vom Hauptausschuss verweigert wurde, ist richtig. Die Überschrift jedoch suggeriert, dass überhaupt kein zusätzliches Personal genehmigt wurde.

Richtig ist auch, dass es eine Stabsstelle im Rathaus gibt, in der seit vier Jahren nur hohe Kosten und keine Ergebnisse angefallen sind. Hier steht der Bürostuhl einer hochdotierten Mitarbeiterin, die für Strategische Stadtentwicklung zuständig ist und für ein Stadtmarketing sorgen soll. Wie gesagt: soll.

Richtig ist auch, dass Mitarbeiter im Rathaus mit Aufgaben betraut sind, die gar nicht ins Rathaus gehören sollten. Zum Beispiel die Betreuung des Wochenmarktes, womit die betreffenden Mitarbeiter sichtlich überfordert sind. Würde man den Wochenmarkt in private Hände legen, wäre das ein Plus für uns Bürger und ein Minus an Arbeitsstunden im Rathaus.

Auch werden im Rathaus immer wieder Planspielchen in Sachen “Stadtverschönerung” durchgeführt, was viele Arbeitsstunden erfordert und so nötig ist wie Keuchhusten.

Der vormalige Stadtkämmerer war nebenbei noch Geschäftsführer der Stadtwerke Ahrensburg. Der neue Stadtkämmerer nicht. Demnach müsste er im Rathaus doch mehr Arbeitszeit aufwenden können als sein Vorgänger und könnte einen weiteren Fachbereich übernehmen.

Und der Bürgermeister möchte, so erfahren wir, im Rathaus einen 4. Fachbereich einrichten für “Bildung, Kultur und Sport” und dafür einen Leiter einstellen. So lange das Ahrensburger Rathaus steht, so lange hat es einen solchen Fachbereich meines Wissens nicht gegeben. Bedeutet das womöglich, dass Bildung und Kultur im Rathaus bis heute nicht vorhanden sind, genauso wenig wie Betriebssport für die Insassen…? 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Dezember 2018

Ein Gedanke zu „3. Buch Abendblatt: Eine Ente schnattert in der Überschrift

  1. Fritz Lucke

    mehr Personal bedeutet nicht unbedingt, dass auch mehr Arbeit bewältigt wird. Empfehlenswert ist, die Arbeitsabläufe zu straffen, die Schnittstellen auf Effektivität prüfen, kontrollieren, ob die richtigen Mitarbeiter auf den richtigen Arbeitsplätzen eingesetzt sind etc. etc. Erst danach kann über Personalaufstockung, Ausweitung von irgendwelchen Stabsstellen, Neuschaffung von Arbeitsgebieten (nicht immer sinnvoll) etc. gesprochen / entschieden werden.

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