Parken unter bzw. auf dem Stormarnplatz: Ich stelle die Kompetenz vom Bau- und Planungsausschuss in Abrede

So lange das Rathaus in Ahrensburg steht, so lange gibt es dahinter eine große Rasenfläche. Die gehört der Stadt und muss regelmäßig gemäht werden, wie wir das ja aus unserem eigenen Vorgarten kennen. Nur eben in größer. Hier können die Rathausmitarbeiter ins Grüne gucken. Parken dürfen die Bürger auf diesem Platz nicht, das bleibt allein Zirkusunternehmen vorbehalten. Und die Idee, diese Fläche zu unterkellern zwecks Tiefgarage, wurde soeben vom Bau- und Planungsausschuss zunichte gemacht. Zum einen wegen angeblich zu hoher Kosten. Zum anderen wegen der Skater.

Platz für Autos über und/oder unter der Erde

Auch vor dem Rathaus gibt es einen Platz, der Rathausplatz genannt wird. Das ist der häßlichste Rathaus(park)platz in ganz Norddeutschland. Und dieser Platz ist zur Hälfte für Autoparkplätze unterkellert, weil es Privateigentum ist. Die andere Hälfte ist nicht unterkellert. Weil sie der Stadt gehört. Aber das Rathaus hat eine Tiefgarage im Keller.

Die Argumente der Politiker gegen eine Tiefgarage unter dem Stormarnplatz teile ich nicht. Weder die veranschlagten Baukosten von rund 8 Millionen Euro sind für die größte Stadt im Kreis Stormarn zu hoch, noch hat die vorgeschlagene Bauweise irgendwelche Nachteile zu dem, was heute dort ist. Im Gegenteil: Der Vorteil ist gewaltig, wenn alle Autos vom Rathausplatz verschwinden würden in die Tiefe hinters Rathaus. Für die Anwohner und die Menschen in den Läden würde das weniger Lärm und auch weniger Schadstoffe bedeuten. Und für die Augen der Bürger eine Wohltat. Der dagegen angeführte “Stadtpark” ist ein reines Killerargument, denn haben wir nicht schon in der Großen Straße einen ähnlichen Stadtpark gebaut? Und…?

Ob die Stadt sich nach einem privaten Investor umgesehen hat, dem man das Grundstück zur symbolischen Jahrespacht von 1 Euro überlassen könnte, damit er im Gegenzug die Tiefgarage für die Stadt kostenlos baut und betreibt, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass die Tiefgarage im CCA zu einem sehr einträglichen Geschäft für den ursprünglichen Investor geworden ist, der zwar das ganze City-Center verkauft hat … nicht aber seine Tiefgarage. 😉

Nach wie vor steht auch mein Vorschlag im Raum für einen Stormarnparkplatz zu ebener Erde. Wie das aussehen könnte, sehen Sie an dem Beispiel oben rechts. Was spräche dagegen, so einen attraktiven Parkplatz auf dem Stormarnplatz zu bauen?! Sagen Sie nicht “Skater” oder “Stadtpark”, denn das sind vorgeschobene Argumente, die angesichts der Parkraummisere in Ahrensburg einfach nur lächerlich sind!

Postskriptum: Auffällig ist, dass heute im 3. Buch Abendblatt als Wortführer aus dem Bauausschuss besonders die beiden “jüngsten” Politiker der Stadt zitiert werden: Der 75jährige Kreisel-Spezialist Eckehard Kroll (CDU) und der 83jährige Architekt Rolf Griesenberg (SPD), die sich gegen eine Parkmöglichkeit unter dem Stormarnplatz aussprechen, also gegen die Zukunft unserer Innenstadt. Oder war der besagte Architekt nur vergrätzt, weil sein Büro nicht mit der Entwurfsplanung bedacht worden ist wie beim nebenstehenden Peter-Rantzau-Haus? Ich frage ja nur…!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. November 2018

11 Gedanken zu „Parken unter bzw. auf dem Stormarnplatz: Ich stelle die Kompetenz vom Bau- und Planungsausschuss in Abrede

  1. Martens

    Dazu fällt mir ein, dass auch der Parkplatz beim Kulturzentrum am Marstall sehr attraktiv angelegt ist. Warum geht es dort und nicht auf dem Stormarnplatz?

  2. Schiller

    ” Auch vor dem Rathaus gibt es einen Platz, der Rathausplatz genannt wird. Das ist der häßlichste Rathaus(park)platz in ganz Norddeutschland.” Dzubilla
    Ich sage:
    “Ahrensburg ist die hässlichste Stadt in ganz Norddeutschland.” Warum ich hier dann wohne? fragen jetzt sicher viele? Weil ich hier seit meiner Geburt 1963 wohne und weil diese Stadt mal schön war und weil ich an ihr hänge, auch wenn Sie jetzt die häßlichste Stadt in ganz Norddeutschland ist.

  3. Observator

    Also, das geht so, Herr Bürgermeister Sarach: Sie gehen zu dem Investor, der die olle Reitbahn kaufen möchte, und erklären ihm, er möge im Gegenzug nicht das unnötige Kino bauen, sondern den Parkraum hinterm Rathaus. Und dann hätten wir die Sache in trockenen Tüchern. Muss nur mal jemand drauf kommen, der sich in Ahrensburg und bei den Bürgern auskennt. Die Mitglieder im BuPA gehören offensichtlich nicht dazu. Und warum sollten die Damen & Herren denn denken, sie werden schließlich nicht fürs Denken bezahlt, sondern sie bekommen eine Sitzungsprämie, also Geld fürs Sitzen. 😉

  4. K. W. Winter

    Sind die genannten Kosten von 8,1 Millionen wirklich das günstigste Angebot? Wie viele Firmen wurden zu einem Kostenangebot befragt?

  5. Kirchberger

    Und Steuer von der WAB erklärte im Ausschuss, dass man das Geld lieber in den öffentlichen Personennahverkehr stecken sollte. Klar, und die Läden in der Stadt könnte man alle schließen und das Geld ins Internet stecken, weil man dann auch nicht mehr mit dem Auto in die Stadt fahren muss. Kein Wunder, dass der Mann von den Bürgern nicht gewählt worden ist sondern über die Liste reingerutscht ist.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Die unangenehmste Zeit in meinem Leben war die Zeit, als ein Wecker mich früh am Morgen aus dem Schlaf gerissen und ein Fahrplan mich zu Bahnhof und Haltestelle gehetzt und mein eigenes Tempo diktiert hat. Das ist gegen die menschliche Natur. Aber ich konnte mir damals noch kein Auto leisten und damit selbst bestimmen, wann ich fahre und was ich einkaufen kann, um alles auch nach Hause zu schaffen. Das hat auch Lebenszeit gekostet, die ich später mit dem Auto gespart habe. Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass die Entwicklung im Automobilbau so fortschreitet, dass das Auto schon bald nicht mehr als Umweltschädling abgestempelt werden kann.

      Und noch etwas: Eine Stadt kann nicht Parkplätze verkaufen und hinterher sagen, dass das Schaffen von Ersatzplätzen zu teuer ist. Sonst gebe ich meine Einnahmen auch aus und erkläre hernach dem Finanzamt, dass ich mir das Zahlen von Steuern nicht leisten kann. 😉

  6. Der Spatz vom Rathausdach

    Die Stadt leistet sich den unerhörten Luxus, zwei Sportplätze in der Innenstadt zu haben. Die sind zwar grün, aber man könnte dort stattdessen auch einen Stadtpark errichten. Obwohl man den gar nicht braucht, weil Ahrensburg keine Großstadt ist, sondern ein Walddorf, wo man überall im Grünen spazierengehen kann. Und lustwandeln kann man sogar in unserem Schlosspark. Was also soll das Geschwätz, dass man eine Garage nicht bauen kann, weil man hier einen Stadtpark haben möchte, den niemand benötigt außer … ich verkneife mir den Hinweis. Das Geld, was die Parkanlage in der Großen Straße gekostet hat, haben die Politiker wohl schon vergessen. Und wenn der Rathausplatz nicht endlich von Autos befreit und menschenfreundlich hergerichtet wird, dann muss man sich fragen, ob wir nicht genug Optiker in der Stadt haben, damit alle kurzsichtigen Politiker eine passende Brille bekommen können.

  7. Rohde

    CDU und Grüne, die den Parkplatz Lindenhof an den Investor verscherbelt haben, sollten sich im Bauausschuss in Sachen Ersatzparkplatz etwas bedachter verhalten. Besser schweigen, Herr Knoll, auch wenn Sie damals noch nicht Stadtverordneter der CDU gewesen sind. Ihren Kollegen verdanken wir den Unsinn, der dort gerade am Bahnhof (Bahnhof!) entsteht, wo Parkplätze bitter nötig sind.

  8. Krüger

    Warum soll über einer Tiefgarage auf dem Stormarnplatz denn ein Stadtpark sein? Unter dem Schlosspark soll doch auch keine Tiefgarage gebaut werden. Oder wäre das eine Alternative? *kopfschüttel*

  9. Ahrens Bürger

    Für eine spätere Betrachtung und Rückerinnerung sollten Sie in diesem Zusammenhang auch die Namen der Damen und Herren festhalten, die an Kompetenzlosigkeit wahrlich nicht mehr zu unterbieten sind! (Ich weiß allerdings nicht, welche der genannten Personen bei der Abstimmung zugegen gewesen ist.)

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