3. Buch Abendblatt auf dem Boulevard: „Schwarze Witwe im Kühlschrank“

Eine Boulevardzeitung – wie zum Beispiel die BILD-Zeitung – unterscheidet sich von einer Abonnementzeitung wie dem Hamburger Abendblatt dadurch, dass die Schlagzeilen der Boulevardzeitung sehr häufig übertrieben sind. Das liegt daran, dass eine Boulevardzeitung, die man auch Straßenverkaufszeitung nennt, sich eben auf der Straße vorrangig durch reißerische Aufmacher verkaufen muss, während eine Abonnementszeitung im voraus blind bestellt und vorbehaltlos bezahlt wurde. 

Heute kommt das 3. Buch Abendblatt aber wie ein Boulevardblatt daher mit dem Beitrag: “Schwarze Witwe saß im Kühlschrank”. Wer die Unterzeile liest, erfährt, dass es sich bei der Witwe nicht etwa um eine Frau handelt, die ihren Mann verloren hat, sondern um eine giftige Spinne. Und wer dann auch noch das Kleingedruckte gelesen hat, der erfährt, dass es gar keine gefährliche Giftspinne ist, sondern lediglich eine fette Ente.

Der Name der Schwarzen Witwe rührt übrigens daher, dass das Weibchen nach der Paarung ihren Geschlechtspartner auffrisst. Und das Gift einer Schwarzen Witwe kann durchaus tödlich sein, beispielsweise wenn eine Atemlähmung eintritt oder ein Herzinfarkt. Die Sterberate ist jedoch gering.

Die Spinne aus dem Kühlschrank in Bargteheide indes war überhaupt gar keine Schwarze Witwe, sondern eine “falsche Schwarze Witwe” aus heimischem Gefilde. Ihr Biss ist nicht gefährlicher als der Stich einer Biene, weshalb das gefundene Exemplar inzwischen vermutlich schon längst wieder in die freie Wildbahn ausgesetzt worden ist.

Und weil das 3. Buch Stormarn aus einer Mücke einen Elefanten gemacht hat, habe ich die tierische Fabel zum Wochenende fortgesetzt und mir folgenden Reim darauf gemacht:

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. August 2018

Ein Gedanke zu „3. Buch Abendblatt auf dem Boulevard: „Schwarze Witwe im Kühlschrank“

  1. Kassandra

    Der kleine Sohn unseres Nachbarn hat uns neulich erzählt, dass bei ihnen im Kühlschrank ein Hase eingesperrt ist. Ich habe sofort die Polizei gerufen. Die wiederum hat die Feuerwehr alarmiert. Sofort wurde der Hase befreit und mit Blaulicht und Tatütata zu Hagenbeck gebracht. Dort stellte ein Tierarzt nach kurzer Untersuchung fest: Fehlalarm, es war bloß ein falscher Hase!

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