Morgen die große Illusion im Bau- und Planungsausschuss: Zauberkünstler zaubern Parkplätze in Ahrensburg!

Morgen tagt der Bau- und Planungsausschuss der Freien und Zauberstadt Ahrensburg. Warum „Zauberstadt“? Weil in der morgigen Veranstaltung gezaubert wird, und zwar werden die Mitglieder des Ausschusses aufgefordert, eine Illusion der Gutachter Zauberkünstler Gertz Gutsche Rümenapp zur Kenntnis zu nehmen, die ein Gutachten zum Verkehrskonzept vorstellen. Wahre Magie, liebe Mitbürger, und zwar schwarze!

Vorab: Es ist zweifelsfrei erwiesen, dass das Verkehrskonzept der Stadt dazu beigetragen hat, dass über die Jahre mehr und mehr Kunden aus der Ahrensburger Innenstadt verschwunden sind, weil das Einkaufen durch unzureichende Parkmöglichkeiten und unnötige Gebühren behindert und verteuert wird. Auch viele Geschäfte mussten deswegen aufgeben.

Und nun werfen Sie bitte mal einen Seitenblick auf die nebenstehende Tabelle! Dort wird zuerst einmal festgehalten, dass 490 – 541 Parkplätze in Ahrensburg entfallen werden. Und dann folgt die Magie, nämlich: Es wird 620 „künftig verfügbare und freie Kapazitäten Parkplätze“ geben!

Wir gucken ungläubig und erkennen auf den zweiten Blick: Es ergibt sich zwar ein positiver Saldo – allerdings nur durch die “Aktivierung” freier Kapazitäten in den bereits vorhandenen privaten Parkhäusern Alte Meierei und Woldenhorn, die es bis dato scheinbar nicht gegeben hat. Was bedeutet: Öffentliche Parkplätze, bei denen die Parkgebühren in der Stadtkasse landen, werden beseitigt, und die Bürger werden dazu aufgefordert, teurere private Parkplätze in Anspruch zu nehmen.

Am Ausgang der Kommentar eines Ahrensburger Bürgers: “Als Maßnahmen zur Aktivierung habe ich im Konzept die fußgängerfreundliche Umgestaltung des Straßenraumes zwischen Parkhäusern und Manhagener Allee und das beabsichtigte Umdrehen der Einbahnstraßen-Regelung in der Manhagener Allee gefunden. Kontraproduktiv dürfte dabei sein, dass sich dadurch der stauende Verkehr bei der Ausfahrt aus der Carl-Barckmann-Straße auf den Innenstadtring deutlich verschärfen dürfte.”

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Juni 2017

5 Gedanken zu „Morgen die große Illusion im Bau- und Planungsausschuss: Zauberkünstler zaubern Parkplätze in Ahrensburg!

  1. Rüdiger

    Und die Bürger müssen mit ihren Steuergeldern auch noch die Gutachten bezahlen, mit denen sie verarscht werden.

  2. kunipitt

    Das ist ja auf den ersten Blick ein bestechender Gedanke, den Leuten, die in der Hamburgerstraße demnächst keinen Parkplatz mehr finden werden, den direkten Weg in das Parkhaus Alte Meierei zu öffnen, um dieses dann besser auszulasten…
    Aber wird dadurch nicht ein Schleichweg quer durch die Innenstadt freigegeben ?
    Wenn wegen Halteverboten in Hamburgerstraße und Manhagener Allee (und Hagener Allee !) der Straßenraum übersichtlicher wird und keine auf einen freiwerdenden Parkplatz wartende SUV mehr den Verkehrsfluss hemmen, werden sportliche Zeitgenossen am AOK-Knoten, statt auf der immer verstopften Rechtsabbiege-Spur zu warten, auf die immer freie Geradeaus-Spur wechseln und unter Missachtung aller Geschwindigkeitslimits versuchen, in Richtung Beimoor einen kleinen Zeitvorteil herauszufahren !

  3. Kassandra

    Man könnte glauben, Theodor Hoffmann, der private Eigentümer der Garagen Alte Meierei und Woldenhorn, hätte für die Empfehlung der Stadt etwas an die betreffenden Mitarbeiter im Rathaus gezahlt, aber das kann ja nicht sein, denn Beamte dürfen bekanntermaßen nichts annehmen – nicht einmal Vernunft. 😉

  4. Fritz aus Ahrensburg

    Es ist schon sehr eigentümlich, wie die Verwaltung und einige Stadtverordnete versuchen, dem Herrn Hoffmann zu einer höheren Auslastung und damit zu höheren Gewinnen für seine privaten Parkhäuser zu verhelfen.

  5. H.J. Lange

    Hallo Herr Dzubilla,
    der externe Gutachter GGR hat keinen „Plan“, sondern lediglich ein weiteres „Konzept“ vorgelegt. Es umfasst 111 Seiten und soll nach Vorgabe des Bürgermeisters von den Stadtverordneten nicht studiert, sondern nur „zur Kenntnis genommen“ werden. Eine Diskussion ist nicht vorgesehen.
    Wer dagegen dieses „Konzept“ (das teure) trotzdem skeptisch durchliest wird immer skeptischer. Beispiele:
    1)
    Seit 2012 und nun auch von GGR wird suggeriert, es gäbe einen „Masterplan Verkehr“, der weiteren Planungen zugrunde gelegt werden dürfe. Tatsächlich gibt es keinen „Masterplan“, bzw. keinen früher so genannten „Generalverkehrsplan“, der etwa auch „übergeordnete Ziele“ berücksichtigt: Keine weiterhin diskutierten Tangenten, keine erforderliche Auequerung, keine von der DB beschlossene S4-Station Ahrensburg West, keine regionale und keine überregionale Verkehrsplanungen usw.
    2)
    Das GGR-Konzept berücksichtigt nicht die diskutierte Gefahr der Innenstadtverödung durch Internetkauf, neues Einkaufszentrum Beimoorweg-Kornkamp, Käuferabwanderung z.B. nach Volksdorf usw.
    3)
    Kein verantwortungsvoller Stadtplaner käme auf den Gedanken, unter dem Stormarnplatz eine Tiefgarage vorzuschlagen – aber die Verlagerung der Sportplätze, bzw. eine Bebauung über der Tiefgarage zu unterschlagen: Ein weiteres Tabu in der von Prioritätenlisten befreiten Stadt Ahrensburg.
    4)
    Das ehemals geplante Parkhaus „hinter Nessler“ ist schon vor Jahren ersatzlos verschwunden. GGR kennt es nicht mehr.
    5)
    Eine (von mir vorgeschlagene) Überbauung des „Tunnels“ ist offenbar zu visionär.
    Und: Vorschläge und Anregungen von Bürgern werden ausgeprägt ignoriert, auch dann, wenn sie der damaligen Zukunftswerkstatt entstammen oder wenn sie vom Bürgermeister persönlich eingefordert worden sind, z.B. für den Rathausplatz.
    6)
    Zur damaligen Umgestaltung der Großen Straße wurden beiderseits der Mittelachse Pkw-Stellplätze heiß diskutiert und teuer ausgeführt. GGR schlägt deren Beseitigung vor. Ein weiterer Fall für den Steuerzahlerbund ?
    7)
    Die Ausfahrtsrampe in der östlichen Klaus-Groth-Straße wurde unter SPD-BGM U. Pepper rechtswidrig genehmigt. Die “Rampe” verhindert die Verkehrsberuhigung der Großen Straße. GGR stellt die „Rampe“ nicht ansatzweise infrage – obwohl es eine alternative Lösung gibt.
    Dipl.-Ing. H.J. Lange

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)