SPD: Die Wahl in Schleswig-Holstein verloren zur Freude des Genossen Tobias von Pein

Tobias von Pein (Mitglied von SPD & AWO): Kann dieser Mann noch aufrecht durch Ahrensburg und Umgebung gehen und den Bürgern in die Augen blicken? Die Gründe von Peinlichkeit: Zweimal hintereinander hat der Genosse die Kommunalwahl für ein Mandat in Kiel verloren – zweimal hat die Partei ihn mit einem Nachrückplatz auf der Liste abgesichert. Und nun ist der Mann heilfroh, dass die SPD die Wahl verloren hat, denn dadurch ist sein Parteigenosse Torsten Albig zurückgetreten und hat nun dafür gesorgt, dass Tobias von Pein es mit Listenplatz 15 tatsächlich geschafft hat, ins Parlament nachzurücken. Genauso, wie er schon im Jahr 2013 nach verlorener Wahl nachgerückt war.

Ja, das ist Demokratie: Dem Wähler wird suggeriert, dass dieser souverän bestimmt, welcher Politiker als Abgeordneter ins Parlament nach Kiel kommt – und hinterher entscheidet die Partei mit ihrer Liste, wer tatsächlich in der Landeshauptstadt eintrifft. Na supi.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Mai 2017

20 Gedanken zu „SPD: Die Wahl in Schleswig-Holstein verloren zur Freude des Genossen Tobias von Pein

  1. Britta S.

    Hallo Herr Dzubilla,
    Jetzt übertreiben Sie aber maßlos. Tobias v. Pein hat in Ahrensburg 36,0% der Stimmen bekommen, der CDU-Kandidat und vermutlich zukünftige Finanzminister 36,1%. Das ist zunächst einmal eine krachende Niederlage für Tobias Koch, der früher einmal in Ahrensburg über 40% der Stimmen eingefahren hat. Das heißt weiterhin, dass viele Stammwähler der CDU in Ahrensburg Tobias Koch ihre Stimme diesesmal nicht gegeben haben. Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt. Jeder, der dank der Lindenhofbebauung in der Innenstadt keinen Parkplatz mehr findet, weiß, worum es geht.
    Gruß
    Britta S

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Liebe Britta S. – Sieger ist Sieger. So kann man auch mit Sekundenbruchteilen Vorsprung sogar olympisches Gold gewinnen. 😉 Liebe Grüße – Harald Dzubilla

  2. Britta S.

    Darum ght es nicht. Ich habe Tobias von Pein nicht gewählt. Trotzdem widerstrebt es mir, dass Sie permanent auf den SPD-Kandidaten einprügeln, während sie den CDU-Kandidaten ganz offensichtlich verschonen.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Äh, wen, sagten Sie, verschone ich…?

      http://www.szene-ahrensburg.de/2017/04/aktuelle-infomation-von-tobias-koch-daniel-guenther-kommt-am-19-04-2017-nach-grosshansdorf/

      http://www.szene-ahrensburg.de/2017/04/ach-du-dickes-ei-tobias-koch-cdu-legt-uns-schwarz-rote-ostereier-ins-nest/#respond

      http://www.szene-ahrensburg.de/2017/04/wahlplakate-3-der-kandidat-tobias-koch-cdu-will-es-wie-die-spd-anpacken/

      http://www.szene-ahrensburg.de/2017/03/landtagswahl-schleswig-holstein-2017-gedanken-eines-waehlers-zum-kandidaten-tobias-koch-cdu-u-a/

      http://www.szene-ahrensburg.de/2017/01/dringende-probleme-in-ahrensburg-aber-tobias-koch-cdu-traeumt-von-hollywood/

  3. Anarcho

    Der nicht von den Bürgern, sondern von der SPD nominierte Spitzenkandidat Torsten Albig wurde von den angeblich sehr verehrten Wählerinnen und Wählern zum Landtagsabgeordneten gewählt.
    Allerdings wurde Torsten Albig muksch, als er nicht obendrein Ministerpräsident werden konnte und er erklärte trotzig, dann wolle er auch nicht mehr sein Mandat als Landtagsabgeordneter antreten. Basta. Der wortreich erkämpfte Wählerauftrag war eine Wochen nach der Wahl nur noch “Geschwätz von gestern”.
    Nach den berühmt berüchtigten Regeln der Demokratie rückt daraufhin ein tatsächlich nicht gewählter SPD-Kandidat nach.
    Hurraaahh ! So bekommen wir Wutbürger und Anarchisten weiteren Zulauf.

  4. B.Esserwisserin

    Offenbar steht es mit der Kenntnis über das Wahlrecht nicht so glänzend, in dieser Runde. Wo steht denn, dass der Landtag nur aus gewählten Direktkandidaten besteht, und alle anderen “nicht gewählt” sind? Das ist grober Unfug. Dass ein Teil der Parlaments über die Listen besetzt wird, ist ausdrücklich so vorgesehen. Ich empfehle dazu heute den HA-Artikel über das Entstehen von Fakenews. Damit können viel hier mithalten …

      1. B. Esserwisser

        Eine glänzende Replik, in der Tat. Aber sie setzt sich nicht mit dem Inhalt des Beitrags von Frau Esserwisserin auseinander, sondern geht zielgenau haarscharf daneben. Und kommt mit einer Gegenfrage. Ein gutes Beispiel dafür, wie es im Internet funktioniert, wenn man durch Verkürzen, Weglassen, Ändern von Nuancen eine Diskussion manipulativ in die gewünschte Richtung drehen will. Siehe HA-Artikel.

    1. Anarcho

      Hallo Esserwiserin,
      Sie sollten wissen, dass “nicht gewählt” hier naturgemäß bedeutet:
      Der Listenkandidat (v. Pein) hat zu wenig Stimmen bekommen, um in den neu zusammengesetzten Landtag einziehen zu können. Tatsächlich wird er aber doch einziehen – nachdem der SPD-Spitzenkandidat T. Albig sein durch ausreichende Stimmen begründetes Mandat aus persönlichen Gründen doch lieber nicht annehmen möchte. Ich nenne das bewusste Täuschung der (nur vor der Wahl hofierten) Wählerinnen und Wähler: Das ist Betrug am Wähler – nach den Regeln der sog. Demokratie.
      Oben kommentiert es “Cool” zutreffend: “Demokratie ist, wenn auch Politiker ins Parlament kommen, die man nicht gewählt hat.”.

        1. Nachleserin

          Cool hat Recht: Demokraten können Demokratie.
          Lese dazu im “SPIEGEL” Nr. 20/2017 vom 13.05.2017:
          Seite 8:
          “So gesehen – Torsten Albig kann entschleunigen.”
          Bei Rotwein und Verlust der Bunten Augenhöhe.
          Seite 34:
          “Schleswig-Holstein – eine 300 Millionen-Ausschreibung und die Geschäfte der Partnerin von Noch-Ministerpräsident Albig sorgen in Kiel für Diskussion:”
          Seite 38:
          “Demokratie – In den Parteien kämpfen die Kandidaten darum, auf den Listen für die Bundestagswahl weit vorn zu landen – bisweilen mit unfeinen Methoden.”
          Titel im Inhaltsverzeichnis:
          “Der schmutzige Kampf der Kandidaten um die besten Listenplätze für die Bundestagswahl”.

          Kommentar der Nachleserin:
          Die Wahl wird von den Parteien vorentschieden.
          Die Kandidaten müssen sich ihren Listenplatz erkaufen.
          Gefällt-mir-Zitat: “Die Direktmandate in sicheren Wahlkreisen werden behandelt wie Erbhöfe”.
          Die Aufgabe der Wähler ist unklar.

  5. Hans Wurst

    Vor der Wahl war Listenplatz 15 für Herrn von Pein ein sicherer Platz, um in den LAndtag einzuziehen, wie er selber verkündete. Direkt nach der Wahl war er dies nicht. Man muss nur die Zeit für sich arbeiten lassen. Ich finde es gut, dass es in Deutschland sowohl die direkt gewählten Mandatsträger als auch Mandate über die Listen gibt. Daher haben wir bekanntlich auch zwei Stimmen für die Wahlen. Außer beim Bürgermeister.

  6. Britta S.

    Hallo Herr Dzubilla,
    je näher der Wahltag kam, desto stiller wurde es um Ihre Kritik an Tobias Koch und um so deutlicher ausgesprochen wurde Ihre direkte Empfehlung für eine zukünftige Jamaika-Koalition. Mir ist das sehr unangenehm aufgestoßen, weil Sie früher für sich selbst Überparteilichkeit vorausgesetzt hatten. Ich finde, Sie sollten Kritik auch mal annehmen und nicht immer wieder mit einem spitzfindigen Gegenkommentar beantworten. Auf diese Weise verlieren Sie Ihre Kommentatoren.
    Gruß
    Britta

  7. Observator

    Kandidaten, die sich um ein Direktmandat bewerben, gleichzeitig aber auf der Landesliste abgesichert ihren Platz im Parlament schon sicher haben, sind wie Zauberkünstler, die mit doppeltem Boden auftreten: Der Zuschauer wird trickreich hinters Licht geführt. Das gilt übrigens nicht nur für die SPD, sondern auch für andere Parteien. Eine Macke im Wahlrecht.

  8. Christian Schmidt

    Hallo zusammen,

    ich finde die Kommentare zum Thema “Betrug am Wähler” bedenklich. Das zeugt bestenfalls von Unkenntnis über das Wahlrecht.
    Das Nachrücken von Listenkandidaten ist vorgesehen. In Ahrensburg ist das in dieser Wahlperiode bei der CDU 4 mal passiert. Das ist normal.

    Gruß
    Christian Schmidt

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Herr Schmidt –

      wenn es im Wahlrecht so verankert ist und “normal” ist, dann muss es doch noch lange nicht gut sein und darf doch kritisch hinterfragt werden, oder?! Das gilt natürlich für alle Parteien. Und stellen Sie sich mal vor, eine Partei stellt ganz viele Promis für die Wahl auf. Und weil die alle beim gemeinen Bürger so beliebt sind, kriegen sie auch alle ganz viele Stimmen und werden gewählt. Und danach verzichten sie dann allesamt auf ihr Amt, und die Partei holt ihre letzten Luschen hervor und besetzt damit die Posten. Laut Wahlrecht geht das. Aber normal wäre das nicht, oder!?

      Liebe Grüße – Harald Dzubilla

      1. Anarcho

        Hallo Herr Dzubilla,
        der von Ihnen geschilderte Trecker-Trick wird sogar offen geplant angewendet. Ohne meine Tarnkappe als “Anarcho” hatte ich zurück liegend von der SPD ein entsprechendes Angebot zur Wahlhilfe bekommen, ich könne ja nach der Wahl z.B. aus beruflichen Gründen das Mandat nicht annehmen – dann würde auf der Liste jemand nachrücken und der SPD wäre geholfen.
        Meine Reaktion konnte nur die Rückgabe des Parteibuchs sein.

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