Schlaglöcher: Stadtmarketing von Ahrensburg

Neben dem landesweit berühmt gewordenen Luxus-Klo haben wir in Ahrensburg auch ein Stadtmarketing. Letzteres kommt uns Bürgern noch teurer zu stehen als die vollautomatische Toilette, denn während letztere immerhin in Betrieb ist, liegt unser Stadtmarketing brach und kostet und kostet und kostet und kostet und kostet.

Einbllicke in die Sklavenhändlerstraße 

Die Stabsstelle Stadtmarketing unter Leitung der ehemaligen Bauamtsleiterin Angelika Andres gibt es seit fast drei Jahren. Sichtbare Resultate für ein Stadtmarketing habe ich bis heute nicht erkannt. Und am 22. Februar 2017 informierte ich an dieser Stelle, dass die Marketing-Leiterin selber nicht arbeitet, sondern sie hat ihre Aufgaben delegiert an eine auswärtige Firma. Und die will Ende September oder Anfang Oktober 2017 der Stadtverordneten-Versammlung „das fertige Konzept“ (Zitat: 3. Buch Abendblatt) vorlegen. Bis dahin bleibt das Stadtmarketing von Ahrensburg weiterhin konzeptionslos und ruht somit im Verborgenen.

Und bis dahin zahlen wir also weiter für eine Stabsstelle, über die man nur den Stab brechen kann. Ich nenne diese Abteilung im Rathaus eine Geldverbrennungseinrichtung, denn hier werden meiner Meinung nach öffentliche Gelder verbrannt, will meinen: veruntreut. Über die Höhe der Gesamtsumme verweigerte der Bürgermeister mir skrupellos ausdrücklich die Auskunft.

Ich werde tagtäglich daran erinnert, dass Ahrensburg auf der einen Seite das Geld aus dem Rathausfenster wirft, auf der anderen Seite aber keine Mittel aufwendet, um sichtbare Straßenschäden in der Stadt zu beseitigen. Ich brauche nur vor meiner eigenen Gartenpforte auf die Straße zu blicken, wo die Löcher immer größer werden. Und irgendwann muss die ganze Fahrbahndecke dann erneuert werden, wobei die Anlieger zur Kasse gebeten werden.

Aber die Verwaltung führt 30 Bürgerlein durch die Innenstadt und erklärt diesen naiven Menschenkindern, wie Ahrensburg mit Millionen Geldern aus der Städtebauförderung und Stadtkasse aufgehübscht werden soll. Von Straßensanierung war dabei ebenso wenig die Rede wie vom Bau öffentlicher und kostenloser Parkplätze in der Innenstadt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Mai 2017

10 Gedanken zu „Schlaglöcher: Stadtmarketing von Ahrensburg

  1. Fritz aus Ahrensburg

    Bei dem Thema Stadterneuerung/ Stadtsanierung geht es laut Stormarnbeilage um 45 MIllionen Euro. Davon bekommt die Stadt zwei Drittel als Fördergeld vom Land. Vor der Bürgermeisterwahl hat der Bürgermeister versprochen, dass die Bürger an der Planung beteiligt werden. Die Wahl ist vorbei , und die Bürgerbeteiligung ist wieder zu den Akten gelegt. Jetzt bekommen die Bürger nur noch von der Verwaltung mitgeteilt, wie die Verwaltung über die Verteilung der Gelder entschieden hat. Bürgerbeteiligung in Ahrensburg unter einem BM Sarach: Ein hohles Versprechen, das nach der Wahl gebrochen wurde .

  2. Britta S.

    2007 entscheidet die Stadt Ahrensburg, dass mit Fördergeldern neue Parkplätze in der Großen Straße geschaffen werden sollen.
    2017 entscheidet die Stadt Ahrensburg, dass die mit Fördergeldern neu geschaffenen Parkplätze in der Großen Straße wieder abgeschafft werden sollen, natürlich bezahlt durch neue Fördergelder.
    In beiden Fällen ist die Begründung der Verwaltung die gleiche, nämlich Stadtverschönerung.
    In Ahrensburg werden Steuergelder in Millionenhöhe einfach aus dem Fenster geschmissen, so als ob es sich um Spielgeld handeln würde.

    1. Narrenhof

      Aber Britta S.,
      es wäre nur ein halber Skandal, denn damals wurden die Stellplätze in der Großen Straße mit extrem teuren und haltbaren Granitsteinen gepflastert. Wie für alle Ewigkeit. Aber Sie wissen auch, dass diese Art Steine trotzdem wieder herausgerissen werden könnten und sie wären dann an anderer Stelle wieder zu verwenden. Das ist eben gut gemachte SPD-Rathaus-Planung.
      Allerdings zugegeben, das damals in der Großen Straße gefundene historische Feldstein-Pflaster wurde komplett entsorgt. Auch der Vorschlag, auf der seitlichen Grandfläche einen Quadratmeter als historisches Anschauungsobjekt zu erhalten, wurde ohne Not verworfen. Noch ein halber Skandal.
      Ja, insofern haben Sie Recht: 2 x 1/2 Skandal ist dann doch wieder ein ganzer Skandal.

  3. Ahrensbürgerin

    Und die gleichen Stadtverordneten, die vor 10 Jahren für die Errichtung von Parkplätzen in der Großen Straße gestimmt haben, stimmen jetzt für den Rückbau dieser Parkplätze! Irgendwie müssen die Fördergelder ja ausgegeben werden.

  4. Wolfgang König

    Der Blick auf die Sklavenhändlerstraße zeigt, dass auch dort bei der letzten Straßendeckenerneuerung so gepfuscht wurde wie im Starweg und in der Hagener Allee. Der neue Deckenasphalt wurde entweder zu kalt oder auf eine unsauber abgefräste bzw. nasse Oberfläche aufgebracht. Wo war die Bauaufsicht? Deckensanierung ist keine Grundsanierung und muss nicht von den Anliegern anteilig bezahlt werden.
    Wolfgang König

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Danke für die sachdienlichen Hinweise! Dann kann ich nur hoffen, dass die Straße nicht grundsaniert werden muss, damit ich nicht gezwungen werde, Szene Ahrensburg nur noch als Paid Content freizuschalten. 😉

    2. Christian Schmidt

      Hallo Herr König,

      die Bauaufsicht hat nicht genug Personal, um alle Baumaßnahmen zu kontrollieren.
      Da wurde in der Vergangenheit anscheinend zu viel gekürzt.

      Gruß
      Christian Schmidt

  5. Britta S.

    Wenn ein Bürgermeister nach Gutsherrenart eine Architektin auf den Posten eines Weberfachmanns versetzt, kann das nicht gut gehen. Stellen Sie sich mal vor, ein Marketingexperte müsste auf einmal Häuser bauen, die hinterher auch stehen bleiben. Das würde auch nicht funtkionieren.

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